Am 12. September 1988 stellten die Abgeordneten Frau Garbe, Frau Flinner, Herr Kreuzeder sowie die Fraktion DIE GRÜNEN in der 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages (siehe Drucksache 11/2905, Sachgebiet 7831, abrufbar unter https://dserver.bundestag.de/btd/11/029/1102905.pdf) eine Große Anfrage zur „Sicherheit konventioneller und gentechnisch hergestellter Impfstoffe, Sicherheit der Impfstoffwerke und Notwendigkeit jährlicher Flächenimpfungen“ bzgl. der Maul- und Klauenseuche.
Um den folgenden Artikel besser nachvollziehen zu können, empfehle ich Ihnen, die genannte Große Anfrage vorab zu lesen.
Antwort auf die Große Anfrage
Mit Drucksache 11/3766 vom 20. Dezember 1988 antwortete der damalige Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ignaz Kiechle (CSU), am 21.12.1988 (Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode, Drucksache 11/3766, abrufbar unter https://archive.org/details/ger-bt-drucksache-11 – 3766/page/n4/mode/1up?view=theater) im Namen der Bundesregierung auf diese Große Anfrage.
Ignaz Kiechle (23.02.1930 – 02.12.2003) absolvierte nach dem Abschluss der Volksschule eine landwirtschaftliche Lehre, gefolgt von einem sechsmonatigen Praktikum im Rahmen des Marshallplans in den USA. Anschließend besuchte er die landwirtschaftliche Fachschule und legte 1960 die Meisterprüfung ab (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Kiechle). Er gehörte den Kabinetten Kohl II, Kohl III und Kohl IV an.
Analyse der Antwort auf die Große Anfrage
Ich habe Perplexity.ai (Perplexity ist eine kostenlose, KI-gestützte Antwortmaschine, die Echtzeit-Antworten auf beliebige Fragen liefert) beauftragt, die Antwort des damaligen Bundesministers zu analysieren. Ziel war es, Logikfehler und Interpretationen zu identifizieren, die potenzielle Probleme im Zusammenhang mit MKS-Impfstoffen herunterspielen könnten. Diese Analyse ist besonders relevant, da sie Kommunikationsstrategien offenlegt, mit denen wir regelmäßig konfrontiert werden. Es lohnt sich daher, sich eingehend mit dieser Antwort zu beschäftigen.
Folgende Antwort lieferte Perplexity.ai (Hinweis: Perplexity liefert weitere Quellen, die nicht in der Antwort verwendet wurden):
Die Analyse der Dokumente offenbart mehrere argumentative Muster und Logikfehler, die dazu beitragen, Probleme im Zusammenhang mit MKS-Impfstoffen zu relativieren:
1. Selektive Darstellung historischer Risiken
Die Bundesregierung räumt ein, dass ungenügend inaktivierte Impfstoffe in der Vergangenheit Ausbrüche verursacht haben könnten (z. B. Würzburg 1980, Bernbeuren 1984)2, 3. Gleichzeitig wird betont, dass moderne Herstellungstechniken (z. B. binäres Ethylenimin statt Formalin) diese Risiken „unwahrscheinlich“ machen2, 3.
- Logikfehler: Der Verweis auf technologische Verbesserungen dient als Argument gegen Kritik, ohne empirische Belege für die aktuelle Sicherheit zu liefern. Die Schlussfolgerung basiert auf einer petitio principii (Voraussetzung der eigenen These als bewiesen).
2. Widersprüchliche Haltung zu „hausgemachten“ Ausbrüchen
Während die Regierung die pauschale Aussage, MKS-Ausbrüche seien durch Impfpflicht „hausgemacht“, zurückweist3, bestätigt sie gleichzeitig, dass zwei Ausbrüche in den 1980ern vermutlich auf Impfstoffmängel zurückgingen – darunter ein Vorfall in einem Impfstoffwerk in Großburgwedel2, 3.
- Interpretationsproblem: Die Regierung erkennt Einzelfälle an, lehnt aber systematische Schlussfolgerungen ab. Dies deutet auf eine Kontrollillusion hin, bei der Einzelfälle als Ausnahmen und nicht als Symptom struktureller Schwächen gewertet werden.
3. Relativierung von Expertenmeinungen
Die Regierung zitiert die Arbeit von Beck und Strohmaier, die einen Zusammenhang zwischen Ausbrüchen und Impfstoffen feststellen2, relativiert deren Befunde jedoch durch den Hinweis auf vermeintlich veraltete Daten („Situation vor 15 – 20 Jahren“)2.
- Logikfehler: Die Argumentation unterstellt implizit, dass aktuelle Impfstoffe sicher seien, ohne dies durch unabhängige Studien zu untermauern. Dies entspricht einem Appell an die Autorität („moderne Technik“) ohne empirische Basis.
4. Vermeidung klarer Kausalitätszuweisungen
Trotz internationaler Berichte (z. B. OIE DEU 87÷21÷138), die einen Ausbruch in Großburgwedel mit dem dortigen Impfstoffwerk in Verbindung bringen, bezeichnet die Regierung dies lediglich als „Vermutung“2.
- Interpretationsproblem: Durch die Betonung von „nicht schlüssig bewiesen“ wird eine Asymmetrie der Beweislast geschaffen: Kritische Hypothesen müssen lückenlos belegt werden, während die Sicherheit der Impfstoffe als Default-Position gilt.
5. Strategische Nutzung von EU-Recht
In späteren Debatten (2001) wird die EU-Gesetzgebung als Hindernis für Impfungen dargestellt4. Gleichzeitig wird die rechtliche Lage als unveränderlicher Faktor behandelt, obwohl die CDU/CSU politische Initiativen zur Änderung anregt4.
- Logikfehler: Die Darstellung suggeriert eine falsche Dichotomie zwischen „Impfen“ und „Töten“, ohne alternative Lösungen (z. B. internationale Lobbyarbeit für rechtliche Anpassungen) ernsthaft zu prüfen.
Fazit
Die Dokumente zeigen eine Tendenz, Risiken der Impfstoffherstellung durch technokratische Argumente zu minimieren:
- Vergangenheitsbezogene Entschärfung („früher vielleicht, heute nicht mehr“),
- Selektive Anerkennung von Expertisen,
- Vermeidung systematischer Kritik durch Fokussierung auf Einzelfälle.
Diese Muster deuten auf eine defensive Kommunikationsstrategie hin, die prioritär die Aufrechterhaltung der Impfpolitik sichert, statt transparente Risikoabwägung zu betreiben2,3, 4.
Citations:
- https://archive.org/details/ger-bt-drucksache-11 – 3766/page/n4/mode/1up?view=theater
- https://dserver.bundestag.de/btd/11/037/1103766.pdf
- https://dserver.bundestag.de/btd/11/020/1102080.pdf
- https://webarchiv.bundestag.de/archive/2007/0206/bp/2001/bp0104/0104048a.html
- https://dserver.bundestag.de/btp/11/11128.pdf
- https://dserver.bundestag.de/btd/11/020/1102015.pdf
- https://dip.bundestag.de/vorgang/chargenbezogene‑h%C3%A4ufung-von-verdachtsf%C3%A4llen-zu-impfnebenwirkungen-nach-covid-19-impfungen-mit-comirnaty/318769?f.wahlperiode=20&f.herausgeber_dokumentart=Bundestag-Drucksache&start=25&rows=25&pos=30&ctx=d
- https://webarchiv.bundestag.de/archive/2006/1010/bp/2001/bp0104/0104050d.html
- https://webarchiv.bundestag.de/archive/2008/0506/aktuell/hib/2001/2001_084/01.html
- https://www.bundestag.de/webarchiv/Ausschuesse/ausschuesse19/a14/pandemie/anhoerungen/839082 – 839082
Sicherheitsmaßnahme ist ein risikoreiches Paradoxon
Ich habe dann noch einmal nachgehakt und folgende Frage gestellt:
Im Dokument steht u.a.
„Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme werden alle Rinder – sofern vorhanden – in einem Umkreis von drei Kilometern um die Impfstoff werke jährlich zweimal – einmal im Rahmen der alljährlichen Impfung aller über vier Monate alter Rinder in der Bundesrepublik Deutschland, ein zweites Mal auf Kosten der Firmen – vorbeugend gegen MKS geimpft. Im Umkreis von 500 m besteht Weideverbot.„
Kann dies nicht bereits zur Kontamination mit nicht ausreichend inaktiviertem Impfstoff führen? Kann nicht selbst der Impfstoff zur Erkrankung und Ausbreitung von MKS führen?
Perplexity.ai antwortete hierauf wie folgt:
Die im Dokument beschriebene Praxis der doppelten Impfung im Umkreis von Impfstoffwerken birgt tatsächlich paradoxe Risiken, die im Regierungsbericht nicht ausreichend reflektiert werden:
1. Historische Präzedenzfälle trotz Sicherheitsversprechen
Die Bundesregierung bestätigt, dass ungenügend inaktivierte Impfstoffe in den 1980ern Ausbrüche verursachten (Würzburg, Bernbeuren)1. Obwohl Formalin seit 1985 durch binäres Ethylenimin ersetzt wurde, bleibt die Behauptung, moderne Impfstoffe seien „sicher“, eine unbelegte Extrapolation.
- Kritikpunkt: Selbst bei 99,9%iger Inaktivierungseffizienz könnte die Massenimpfung im 3‑km-Radius (jährlich zweifach) statistisch zum Kontakt mit Restviren führen – insbesondere wenn Produktionsfehler oder Chargenprobleme auftreten.
2. Immunologische Paradoxie
Die Impfung schützt zwar Einzeltiere, könnte aber asymptomatische Virusträger erzeugen:
- Risiko: Geimpfte Tiere entwickeln Antikörper, können aber bei unvollständiger Inaktivierung stille Infektionen tragen und das Virus über Sekrete ausscheiden2, 5.
- Widerspruch: Die Regierung betont zwar Sicherheitsvorkehrungen (Schleusensysteme, Abluftfilter), ignoriert jedoch, dass Impfviren aus der Umgebung (z. B. über kontaminierte Spritzen, Personal, Transportgeräte) in die Tierpopulation gelangen könnten1, 6.
3. Zirkuläre Logik bei der Risikobegründung
Die doppelte Impfung wird als „Sicherheitsmaßnahme“ gegen eventuelle Leckagen aus dem Impfwerk gerechtfertigt. Gleichzeitig könnte aber gerade die Impfung selbst zum Einbringen von Impfviren in die Umwelt führen:
- Beispiel: Bei der Impfung von 100.000 Rindern (3‑km-Radius) könnten selbst bei 0,01% fehlerhaften Dosen 10 Tiere lebende Viren erhalten – ausreichend für einen Ausbruch2, 4.
- Dokumentierte Übertragungswege: Das PDF der FU Berlin nennt explizit minderwertige Impfstoffe als mögliche Infektionsquelle2.
4. Fehlende Transparenz zu aktuellen Qualitätskontrollen
Während strenge Herstellungsauflagen beschrieben werden1, fehlen Angaben zu:
- Frequenz unabhängiger Chargentests,
- Viruslast-Messungen in geimpften Beständen,
- Daten zur Inaktivierungseffizienz aktueller Impfstoffe.
Die Argumentation stützt sich primär auf theoretische Sicherheitsstandards, nicht auf empirische Langzeitstudien1, 6.
Fazit
Die beschriebene Impfstrategie kreiert ein risikoreiches Paradoxon:
- Einerseits soll sie Impfwerk-Leckagen abpuffern,
- andererseits könnte sie durch die Massenapplikation selbst zum Eintragsweg unvollständig inaktivierter Viren werden.
Die Bundesregierung blendet diese Kausalität aus, indem sie technische Verbesserungen als absoluten Schutz darstellt – ein klassischer Fall von „solutione non probata“ (unbewiesener Lösungsannahme).
Citations:
- https://dserver.bundestag.de/btd/11/037/1103766.pdf
- https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/3461/Brehm_online.pdf?sequence=1&isAllowed=y
- https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/faq/faq_MKS.html
- https://www.fli.de/de/aktuelles/kurznachrichten/neues-einzelansicht/mks-ausbruch-in-brandenburg-serotyp-o-festgestellt/
- https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis‑z/maul-und-klauenseuche
- https://www.tbv-erfurt.de/component/k2/item/2848-aktueller-stand-zur-maul-und-klauenseuche
- https://www.bft-online.de/pressemitteilungen/bft-informiert-ausbruch-der-maul-und-klauenseuche-in-deutschland
- https://www.dvg.net/pdf/mks.pdf
- https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/download/191586/Sitzung_des_Landeslenkungsstabes_am_27.07.2017_nicht_barrierefrei_.pdf
- https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A‑5 – 2002-0405_DE.html?redirect
- https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00051913/Impfleitlinie-Schwein-2023 – 03-01.pdf
- https://www.dvg.net/pdf/mks.pdf
- https://www.bft-online.de/pressemitteilungen/btk-bft-gemeinsames-positionspapier-impfung-zur-strategischen-bekaempfung-von-tierseuchen/bft-informiert-ausbruch-der-maul-und-klauenseuche-in-deutschland
- https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX%3A02003L0085-20180803&qid=1584952889835&from=DE
- https://www.bmel.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Presse/2025/250120-mks-impfung-brandenburg.html
- https://www.lebendigeerde.de/fileadmin/alte_hefte/Ausgaben/extra_2001-03.html
- https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Tiere/Tiergesundheit/Tierseuchen/faq-allgm-maul-klauenseuche.pdf?__blob=publicationFile&v=3
- https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/mks.html
- https://www.nutztierhomoeopathie.de/mks-maul-und-klauenseuche/
- https://www.topagrar.com/rind/news/maul-und-klauenseuche-ausbrueche-in-ungarn-und-slowakei-s-20010512.html
- https://www.milchtrends.de/fileadmin/milchtrends/1_Trendthemen/2025 – 02_R%C3%BCckkehr_der_MKS_Ursachen_Ma%C3%9Fnahmen_und_Zukunftsperspektiven.pdf
- https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00063742/FLI-FAQ_MKS_2025-01 – 17_bf.pdf
- https://www.stern.de/news/maul – und-klauenseuche – ministerin-haelt-einsatz-von-mks-impfstoff-fuer-moeglich-35372008.html
- https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/01/mks-maul-und-klauenseuche-impfstoff-interview-friedrich-loeffler-institut.html
- https://www.vetion.de/fokus/Maul – und-Klauenseuche – MKS-/23/
- https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/01/brandenburg-laesst-impfstoff-gegen-mks-herstellen-friedrich-loef.html
- https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/mks_impf.html
- https://ktn.lko.at/mks-und-impfung+2400+4249378
- https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/tierseuchen_tierkrankheiten/schwein/maul_und_klauenseuche/maul_und_klauenseuche/maul-und-klauenseuche-mks-21655.html
- https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/maul-und-klauenseuche/
- https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX%3A31991D0666
- https://www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/maul_klauenseuche/mks_aktuelles.htm
- https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/faq/faq_MKS.html
- https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/download/198287/Leitfaden_zum_Umgang_mit_Milch_aus_MKS_Sperrzonen_Stand_08_2024_nicht_barrierefrei_.pdf
- https://www.cibus-recht.de/maul-und-klauenseuche/