Der letzte lebende Erfinder des größten deutschen Fantasy-Rollenspiels „Das Schwarze Auge“ (DSA) ist der am 17.08.1949[1] geborene Verleger, Autor, Lektor, Übersetzer und Literaturagent (u. a. für George R. R. Martin[2]) Werner Fuchs.
Sein Schwager ist der 1997 verstorbene Autor und Übersetzer Ulrich Kiesow, der zusammen mit Hans-Joachim Alpers (1943 bis 2011) und Fuchs das Spiel im Jahre 1984 für Schmidt-Spiele und Droemer Knaur entwickelte und damit maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung solcher Spiele in der Bundesrepublik hatte.
Erstes deutsches Geschäft für Abenteuerspiele in Düsseldorf
Seit Ende der 1970er Jahre entwickelte Fuchs ein Interesse für Fantasy-Rollenspiele und gründete im Jahre 1977 zusammen mit Bernd Holzrichter den Fantastic Shop in Düsseldorf, aus dem 1983 die Fantasy Productions GbR (FanPro GbR)[3] unter Fuchs, Kiesow und Alpers hervorging. Fuchs ist bis heute Mitarbeiter der FanPro GbR.
Zusammen mit Alpers, dieser auch bekannt unter dem Pseudonym Claus Lenthe, gab Fuchs unter anderem das „Lexikon der Science Fiction-Literatur“ bei Heyne-Verlag heraus. Darüber hinaus zeichnete sich Fuchs bereits seit den 1970er Jahren unter anderem als Übersetzer[4] sowie Herausgeber zahlreicher Anthologien, des „Lexikons der Horror-Literatur“ (1989) sowie des „Lexikons der Fantasyliteratur“ (2005) aus.
Autor von Regeln und Romanen
Für DSA verantwortete Fuchs neben einer Mitarbeit am „Abenteuer-Basis-Spiel“ (1984 und 1985) und dem „Abenteuer-Ausbau-Spiel“ (1985) auch die Autorenschaft für „Die Werkzeuge des Meisters“ (1984). Das Fanprojekt Wiki Aventurica gibt an, dass Ulrich Kiesow den Namen des Gottes der Diebe und Händler, Phex, „nach seinem Nachnamen benannt [habe], was auch den Fuchs als Sternbild der Gottheit erklärt.“[5]
Für das Spiel veröffentlichte Fuchs zudem einige der frühen Abenteuerbände:
- „Im Wirtshaus zum Schwarzen Keiler“ (1984)
- „Der Wald ohne Wiederkehr“ (1984)
- „Durch das Tor der Welten“ (1984)
- „Das Geheimnis der Zyklopen“ (1984)
- „Verschollen in Al’Anfa“ (1985; zusammen mit Ulrich Kiesow)
- „Das Grauen von Ranak“ (1986; zusammen mit Ralf Strehle)
- „Die Fahrt der Korisande (1987; zusammen mit Ralf Strehle)
- „Die Insel der Risso“ (1988; zusammen mit Robert Simon)
- „Der Bund der Schwarzen Schlange“ (1989; zusammen mit Dietrich Limper und Robert Simon)
Darüber hinaus war Fuchs Herausgeber des ersten DSA-Roman „Das Eherne Schwert“ von Andreas Brandhorst (1985).
Nach dem großen Erfolg von „Magic – the Gathering“ verantworte Fuchs als Projektleiter den Versuch, für „Das Schwarze Auge“ ein eigenes Sammelkartenspiel zu etablieren. 1994 erschien das Spiel mit dem Namen „Dark Force“. Als Schmidt-Spiele 1997 Konkurs anmelden musste, wurde die Produktlinie eingestellt. An den großen Erfolg des Vorbilds konnte Dark Force nie heranreichen.
Fuchs als Preisträger
Die Wikipedia verzeichnet für Fuchs zusammen mit anderen Autoren den Kurd-Laßwitz-Preis für „Das Lexikon der Science Fiction Literatur“ (1981) sowie für „Reclams Science Fiction Führer“ (1983)[6]. Darüber hinaus erhielt Fuchs im Jahre 2015 den „Deutschen Rollenspielpreis“[7].
Am 01.09.2024 konnte Critical News auf der RatCon in der Stadthalle Langen ein Interview mit Werner Fuchs führen.
[1] „Werner Fuchs“ auf „wiki-aventurica.de“. Aufzurufen unter https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Werner_Fuchs, zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.
[2] „Deutscher Rollenspielpreis für Werner Fuchs“ auf „deutscher-rollenspielpreis.de“ vom 19.06.2015. Aufzurufen unter https://www.deutscher-rollenspielpreis.de/tag/werner-fuchs/, zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.
[3] „Fantastic Shop“ auf „wikiwand.com“. Aufzurufen unter https://www.wikiwand.com/de/articles/Fantastic_Shop, zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.
[4] Siehe z. B. „Übersetzer:innen“ auf „carossa-verlag.de“. Aufzurufen unter https://carcosa-verlag.de/unsere_ubersetzerinnen/, zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.
[5] „Phex“ auf „wiki-aventurica.de“. Aufzurufen unter https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Phex, zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.
[6] „Werner Fuchs (Verleger)“ auf „wikipedia.org“. Aufzurufen unter https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Fuchs_(Verleger), zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.
[7] „Deutscher Rollenspielpreis für Werner Fuchs“ auf „deutscher-rollenspielpreis.de“ vom 19.06.2015. Aufzurufen unter https://www.deutscher-rollenspielpreis.de/tag/werner-fuchs/, zuletzt aufgerufen am 08.09.2024.