Rating: Pfer­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung 2021

Stand: 09.02.2021
Anbie­ter im Test: 97
Tari­fe im Test: 625

Kate­go­rien: WFS 1 (Gold), WFS 2 (Sil­ber)

Pfer­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­run­gen

Selbst­stndi­ge Tier­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung fr nicht gewerb­li­che Besit­zer von Pfer­den, Klein­pfer­den, Ponys, Eseln und Maultieren

2020 Cri­ti­cal-News Pferdehalterhaftpflichtversicherung

Zu den typi­schen Haft­pflicht­fl­len, die von Pfer­den regel­mig ver­ur­sacht wer­den, geh­ren unter anderem:

  • Pferd bricht von der Kop­pel aus
  • Pferd scheut und beit jeman­den oder rennt auf viel befah­re­ne Strae mit Fol­ge Ver­kehrs­un­fall (Per­so­nen­scha­den, Nut­zungs­aus­fall fr Kfz, Schmer­zens­geld, Regress­an­spr­che Sozialversicherungstrger)
  • Flur­scha­den bei Aus­ritt mit man­geln­der Rei­t­er­fah­rung oder als Fol­ge von Spring- und Hindernisbungen
  • Per­so­nensch­den durch Sturz vom Pferd bei einem win­ter­li­chen Gelnderitt
  • Sach­scha­den am gemie­te­ten Pfer­de­anhn­ger oder der Pfer­de­box durch ran­da­lie­ren­des Pferd

Wer einen Drit­ten durch ein pri­vat gehal­te­nes Pferd einen Personen‑, Sach- oder Verm­gens­scha­den zufgt, haf­tet ent­we­der nach 833 Satz 1 BGB (Gefhr­dungs­haf­tung), nach 823 (Ver­schul­dens­haf­tung) bzw. als Tierh­ter nach 834 BGB.

Auch bei bestehen­der Gefhr­dungs­haf­tung nach 833 Satz 1 BGB ist ein Mit­ver­schul­den des Geschdig­ten in jedem Ein­zel­fall zu prfen. Wer etwa ein Pferd von hin­ten am Schweif zieht, muss sich nicht wun­dern, wenn das Tier aus­schlgt. Glei­ches gilt fr einen untrai­nier­ten Hengst, der eine Mau­er oder Bar­ri­ka­de ber­sprin­gen soll und kurz vor dem Hin­der­nis scheut.

Immer wie­der kommt es vor, dass es zwi­schen zwei Pfer­den zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen aus Fut­ter­neid oder Rang­ord­nungs­kmp­fen kommt. Oft reicht es dafr aus, dass die Indi­vi­du­al­di­stanz zum rangh­he­ren Pferd beim Wei­de­gang nicht berck­sich­tigt wur­de, und dass das rangh­he­re Tier aus die­sem Grund aus­tritt. Da es fr Auen­ste­hen­de oft nicht ersicht­lich ist, wel­ches Tier den ein­ge­tre­te­nen Scha­den pro­vo­ziert hat, wer­den sol­che Schden meist zu je fnf­zig Pro­zent regu­liert. Bei­de Pfer­de­hal­ter haben daher antei­lig fr die Hlfte der Tier­arzt­kos­ten, Schden durch eine dau­er­haf­te Zucht- oder Rei­tun­brauch­bar­keit oder auch ande­re Scha­dens­fol­gen auf­zu­kom­men. Fr sol­che Flle tritt dann grund­stzlich die Pfer­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung der Tier­hal­ter ein.

Grund­stzlich ergibt sich bereits bei der auch nur gele­gent­li­chen Benut­zung von Pfer­den die Not­wen­dig­keit eines geeig­ne­ten Ver­si­che­rungs­schut­zes. Liegt kei­ne Tier­hal­ter­ei­gen­schaft vor, kann dies auch eine Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Haf­tung nach 823 BGB sein.

Rating­sys­te­ma­tik

Geprft wur­de, inwie­fern die erfass­ten Ver­si­che­rer die unten defi­nier­ten Min­dest­an­for­de­run­gen an einen mit Sil­ber bzw. Gold bewer­te­ten Ver­si­che­rungs­schutz erfll­ten. Das Rating trifft jedoch kei­ne Aus­sa­gen zum Ser­vice­um­fang (tele­fo­ni­sche Erreich­bar­keit, Kndi­gungs­fris­ten etc.) oder zum Preis­ni­veau der getes­te­ten Tari­fe. Eine Brut­to­jah­res­prmie von nicht ber 150 Euro fr ein Pferd bzw. nicht ber 220 Euro fr zwei Pfer­de erscheint als angemessen.

Die erfass­ten Leis­tungs­kri­te­ri­en erfas­sen alle wesent­li­chen Unter­schie­de ver­schie­de­ner Pfer­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­run­gen, u.a. Flursch­den, Miet­sachschden an Pfer­de­trans­port­anhn­gern, Stal­lun­gen oder Boxen, die an nicht gewerb­li­chen Tur­nie­ren, Distanz- oder Pfer­de­ren­nen, Schden durch gewoll­ten bzw. unge­woll­ten Deck­akt, Ver­se­hens­klau­sel, Ein­satz zu The­ra­pie­zwe­cken oder erwei­ter­te Vorsorge.

In wel­chen Punk­ten die hier als emp­feh­lens­wert cha­rak­te­ri­sier­ten Anbie­ter hier beson­ders gut abschnei­den, wur­de nicht bewer­tet. In der kon­kre­ten Bera­tungs­si­tua­ti­on soll­te jedoch durch­aus geprft wer­den, ob ein Pferd z.B. fr Schu­lungs- oder The­ra­pie­zwe­cke Drit­ten zur Verfgung gestellt wird oder ein Kun­de als Mit­glied eines Reit­ver­eins Prmi­en­nach­ls­se in Anspruch neh­men kann.

Vor­aus­set­zun­gen fr eine Bewer­tung mit Sil­ber in der selbstndi­gen Pferdehalterhaftpflicht:

  • Garan­tie, dass der Ver­si­che­rer nicht zum Nach­teil des Kun­den von den aktu­ell glti­gen AVB Pri­va­te Pfer­de­hal­terHV mit Stand 05.2020 (GDV-Garan­tie) oder den zuletzt glti­gen AHB, Stand 02.2016 und der dazu­geh­ri­gen Mus­ter­ta­rif­struk­tur III mit Stand 01.2015 oder alter­na­tiv durch die Garan­tie Arbeits­kreis Ver­mittl­er­richt­li­nie Doku­men­ta­ti­on mit Stand 11.03.2008 oder jnger ODER Arbeits­kreis Bera­tungs­pro­zes­se mit Stand 17.02.2010 oder jnger abweicht (GDV-Garan­tie)
  • Garan­tie, dass der Ver­si­che­rer prmi­en­neu­tra­le Bedin­gungs­ver­bes­se­run­gen auto­ma­tisch zum Ver­trags­be­stand­teil auch fr lau­fen­de Ver­trge macht (Inno­va­ti­ons­klau­sel)
  • Mit­ver­si­che­rung der gesetz­li­chen Haft­pflicht des Tierhters, sofern die­ser nicht gewerbs­mig ttig ist
  • Kei­ne vom GDV-Stan­dard abwei­chen­den Ein­schrn­kun­gen der min­des­tens ein­jh­ri­gen Aus­lands­de­ckung (z.B. puni­ti­ve oder exem­pla­ry dama­ges, Ein­schrn­kun­gen in den USA, US-Ter­ri­to­ri­en und Kana­da, For­de­rung der Bei­be­hal­tung eines Wohn­sit­zes inner­halb von Deutsch­land). Als Ein­schrn­kung akzep­ta­bel ist es hchs­tens, wenn vom Ver­si­che­rungs­neh­mer eine Kor­re­spon­denz­an­schrift inner­halb der EU ver­langt wird oder bei Zah­lun­gen auer­halb des Euro-Rau­mes die bei der Whrungs­um­rech­nung ent­ste­hen­den Risi­ken auf den VN abgewlzt werden.
  • Deckungs­sum­me fr Personen‑, Sach- und Verm­gens­schden: min­des­tens 5.000.000 Euro pau­schal oder min­des­tens 100.000 Euro fr Verm­gens­schden sowie 5.000.000 Euro fr Per­so­nen- und Sachschden
  • Aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung von Haft­pflicht­an­spr­chen wegen Schden durch unge­woll­te und gewoll­te Deck­ak­te ein­schlie­lich ech­ter Vermgensschden
  • Aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung fr Fremd- / Gastrei­ter (ohne Eigenschden), sofern die­se Fremd­rei­ter nicht gewerb­lich ttig sind
  • Aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung auch von Reit­be­tei­lig­ten (ohne Eigenschden), sofern die Reit­be­tei­lig­ten nicht gewerb­lich ttig sind und dies ohne nament­li­che Nen­nung im Versicherungsschein
  • Aus­drck­lich unein­ge­schrnk­ter Ver­si­che­rungs­schutz auch bei Flursch­den durch Weidevieh
  • Aus­drck­li­cher Ver­si­che­rungs­schutz auch fr Schden durch jeg­li­che pri­va­ten Kutsch- und Schlit­ten­fahr­ten, bei denen kein Ein­kom­men erzielt wird. Als Ein­schrn­kung zuls­sig ist es hin­ge­gen, dass fr den Ver­si­che­rungs­schutz vor­aus­ge­setzt wird, dass alle Pfer­de ber den glei­chen Ver­si­che­rer ver­si­chert sein mssen.
  • Aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung der Teil­nah­me an Pfer­de­schau­en, Reit­tur­nie­ren sowie dem vor­be­rei­ten­den Trai­ning hier­zu, sofern die Teil­nah­me nicht gewerb­lich erfolgt. Dabei kei­ne Ein­schrn­kun­gen, bei­spiels­wei­se fr das Erzie­len von gele­gent­li­chen Ein­nah­men (z.B. Ein­kom­men durch Preis­gel­der). Zuls­sig ist hin­ge­gen eine Begren­zung der jhr­li­chen Ein­nah­men auf einen Hchst­be­trag von nicht unter 6.000 Euro
  • Kein im- oder expli­zi­ter Aus­schluss fr die Teil­nah­me an Distanz­rit­ten, ohne die Mglich­keit, die­sen durch einen Zuschlag fr den Ein­schluss des Renn­ri­si­kos abzudingen
  • Ver­si­che­rungs­schutz auch fr Schden an gemie­te­ten Stal­lun­gen, Reit­hal­len und Wei­de­zu­nen bis min­des­tens 10.000 Euro
  • Mit­ver­si­che­rung von Regress­an­spr­chen von Trgern der Sozi­al­ver­si­che­rung und Sozi­al­hil­fe, pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rungs­trgern sowie pri­va­ten und ffent­li­chen Arbeit­ge­bern wegen Per­so­nensch­den von in hus­li­cher Gemein­schaft leben­den Lebens­part­nern (nicht aus­schlie­lich bezo­gen auf Lebens­part­ner nach dem Lebens­part­ner­schafts­ge­setz), mit­ver­si­cher­ten Per­so­nen oder Angeh­ri­gen in hus­li­cher Gemein­schaft, auch wenn die­ser ber den glei­chen Ver­trag mit­ver­si­chert sind. Klar­stel­lend emp­foh­len wird eine zustzli­che Klar­stel­lung zur Mit­ver­si­che­rung auch der Regress­an­spr­che von Dienst­her­ren im Sin­ne des Beam­ten­sta­tus­ge­set­zes und des Bun­des­be­am­ten­ge­set­zes.

Zustzli­che Vor­aus­set­zun­gen fr eine Bewer­tung mit Gold in der selbstndi­gen Pferdehalterhaftpflicht:

  • Aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung auch des Ehe­gat­ten und der in hus­li­cher Gemein­schaft leben­den, unver­hei­ra­te­ten Kin­der von Ver­si­che­rungs­neh­mer und (Ehe)partner (oder Lebens­part­ner nach dem Lebens­part­ner­schafts­ge­setz) bzw. alter­na­tiv defi­niert als Mit­ver­si­che­rung der Fami­li­en­an­geh­ri­gen des Ver­si­che­rungs­neh­mers
  • Ver­si­che­rungs­schutz auch fr Schden an gemie­te­ten Pfer­de­trans­port­anhn­gern und Pfer­de­bo­xen bis min­des­tens 5.000 Euro
  • Ver­si­che­rungs­schutz auch fr Schden an gemie­te­ten oder gepach­te­ten Stal­lun­gen, Reit­hal­len und Wei­de­zu­nen bis min­des­tens 100.000 Euro. Die recht­li­chen Bestim­mun­gen fr einen Pacht­ver­trag wer­den in den 581 bis 597 BGB festgeschrieben.
  • Aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung auch des Gews­ser­scha­den­rest­ri­si­kos fr Schden durch Klein­ge­bin­de gews­serschdli­cher Stof­fe (alter­na­tiv Ver­zicht auf Aus­schluss fr Haft­pflicht­an­spr­che aus Gewsserschden)
  • Bei­trags­freie Mit­ver­si­che­rung von whrend der Ver­trags­lauf­zeit gebo­re­nen Foh­len eines beim glei­chen Ver­si­che­rer ver­si­cher­ten Mut­ter­tie­res min­des­tens bis zur nchs­ten Haupt­fl­lig­keit, sofern die­se im Besitz des Ver­si­che­rungs­neh­mers verbleiben
  • Mit­ver­si­che­rung der Teil­nah­me an Pfer­de­ren­nen sowie dem vor­be­rei­ten­den Trai­ning hier­zu, sofern die Teil­nah­me nicht gewerb­lich erfolgt. Dabei aus­drck­lich kei­ne Ein­schrn­kun­gen, bei­spiels­wei­se fr das Erzie­len von gele­gent­li­chen Ein­nah­men (z.B. Ein­kom­men durch Preisgelder)
  • Mit­ver­si­che­rung von Haft­pflicht­an­spr­chen der Reit­be­tei­lig­ten und der Reit­tier­nut­zer gegen den Versicherungsnehmer
  • Ver­si­che­rer bzw. Risi­ko­trger ist Mit­glied­schaft bei Ver­si­che­rungs­om­buds­mann e.V.

Noch immer schei­tern Ver­si­che­rer dar­an, dass sie ent­we­der kei­ne Garan­tie aus­spre­chen, wonach die Ver­trags­be­din­gun­gen die Kun­den in kei­nem ein­zi­gen Punkt schlech­ter stel­len als die unver­bind­li­che Ver­bands­emp­feh­lung des GDV. Dar­ber hin­aus ist es noch immer nicht markt­weit selbst­verstnd­lich, dass prmi­en­neu­tra­le Leis­tungs­ver­bes­se­run­gen auto­ma­tisch auch fr bestehen­de Ver­trge gelten.

Kein Rating kann eine umfas­sen­de Bedarfs­er­mitt­lung und Bera­tung beim Ver­brau­cher erset­zen. Dies gilt auch fr die­ses Rating, da der kon­kre­te Kun­de viel­leicht Leis­tun­gen ben­tigt, die hier nicht als Stan­dards gesetzt wur­den oder sein Tier gewerb­lich statt pri­vat genutzt wird. In letz­te­rem Fall emp­fiehlt sich auch der Ein­schluss einer Umwelt­scha­den­de­ckung wie sie zuneh­mend ange­bo­ten wird.

Info

Ana­ly­siert wur­den Pfer­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­run­gen, die als selbstndi­ge Poli­ce abge­schlos­sen wer­den knnen.

Bedin­gungs­ra­ting (Bewer­tung mit Gold fr die selbst­stndi­ge Pferdehalterhaftpflichtversicherung)

  • Inter­Risk (B 01, Stand 03.2019, B 62, Stand 10.2017: B 69 – XXL, Stand 07.2013) mit 5, 10, 25 Mio. oder 50 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach‑, Verm­gens- sowie Miet­sachschden an Rum­en in Gebu­den, max. 15 Mio. Euro je geschdig­ter Person
  • Jani­tos (AHB, Stand 01.02.2016; BBR‑V, Stand 01.01.2015; BBR Tier­hal­ter­haft­plicht­ver­si­che­rung Best Sel­ec­tion 2016, Stand 01.07.2016) mit 10 Mio. oder 20 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • Kon­zept & Mar­ke­ting (AT 2016, Stand 06/2016; THV-Pferd 2016, Stand 06/2016: all­safe cavallo, Ver­si­on 1.04) mit 5, 10 oder 15 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- oder Vermgensschden.

Hin­weis: Vor­aus­set­zung fr die Bewer­tung ist der Ein­schluss von Renn­ri­si­ko (somit impli­zit auch von Distanz­rit­ten) und Miet­sach­scha­den­de­ckung gegen Zuschlag.

Bedin­gungs­ra­ting (Bewer­tung mit Sil­ber fr die selbstndi­ge Pferdehalterhaftpflichtversicherung)

  • Adcu­ri (AVB THV Top-Schutz pri­va­te Tier­hal­tung, Stand 01.03.2020) mit 10 oder 50 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • Adcu­ri (AVB THV Pre­mi­um-Schutz pri­va­te Tier­hal­tung, Stand 01.03.2020) mit 20 oder 50 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • Bar­me­nia (AVB THV Top-Schutz pri­va­te Tier­hal­tung, Stand 01.03.2020) mit 10 oder 50 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • Bar­me­nia (AVB THV Pre­mi­um-Schutz pri­va­te Tier­hal­tung, Stand 01.03.2020) mit 20 oder 50 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • Con­cep­tIF (All­ge­mei­ne Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen fr die Haft­pflicht­ver­si­che­rung (AHB CIF:PRO 2018) (Stand: Dezem­ber 2017); Beson­de­re Bedin­gun­gen fr die Tier­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung (B THV CIF:PRO best advice plus 2018) (Stand: 01.12.2017) mit 50 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • Die Haft­pflicht­kas­se (AHB, Stand 01.01.2021; Tier­hal­ter-Haft­pflicht­ver­si­che­rung Ein­fach Kom­plett, Stand 06.2018, mit 10, 20 oder 50 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- und Verm­gens­schden, maxi­mal jedoch 10 Mio. Euro je geschdig­ter Person
  • Haft­pflicht Hel­den (PFERDEHAFTPFLICHT BEDINGUNGSWERK Ver­si­on 13.0 Stand 22.05.2018) mit 50 Mio. Euro Deckungs­sum­me pau­schal fr Personen‑, Sach- und Verm­gens­schden. 150 Euro Selbst­be­halt bei jedem Schaden
  • Kon­zept & Mar­ke­ting (AT 2016, Stand 06/2016; THV-Pferd 2016, Stand 06/2016: all­safe cavallo, Ver­si­on 1.04) mit 5, 10 oder 15 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- oder Vermgensschden.

Hin­weis: Vor­aus­set­zung fr die Bewer­tung ist der Ein­schluss von Renn­ri­si­ko (somit impli­zit auch von Distanz­rit­ten) und Miet­sach­scha­den­de­ckung gegen Zuschlag.

  • max­Pool (AHB 2008, Stad 03.2018; Beson­de­re Bedin­gun­gen Tarif max-THV Pre­mi­um fr die Haft­pflicht­ver­si­che­rung der Tier­hal­ter aus pri­va­ter Reit- und Zug­tier­hal­tung, Stand 03.2018) mit 10, 15 oder 20 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- oder Vermgensschden.
  • max­Pool (AHB 2008, Stand 03.2018; Beson­de­re Bedin­gun­gen Tarif max-THV Plus fr die Haft­pflicht­ver­si­che­rung der Tier­hal­ter aus pri­va­ter Reit- und Zug­tier­hal­tung, Stand 03.2018) mit 5, 7,5 oder 10 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- oder Vermgensschden.
  • Poli­cen­werk (AHB) Stand April 2014; Beson­de­re Bedin­gun­gen und Risi­ko­be­schrei­bun­gen zur Tier­hal­ter-Haft­pflicht­ver­si­che­rung Pfer­de PW Pre­mi­um 2016) mit 10 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • S.L.P. Ver­triebs­ser­vice AG (AVB Tier­hal­ter-Haft­pflicht 2018, Stand 01.01.2018: PRIMA) mit 8 Mio. Euro Deckung pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • S.L.P. Ver­triebs­ser­vice AG (AVB Tier­hal­ter-Haft­pflicht 2018, Stand 01.01.2018; Zusatz­be­din­gun­gen fr den Bau­stein Sorg­los­pa­ket Tier­hal­ter 2018, Stand 01.01.2018:  PRIMA mit Bau­stein Sorg­los­pa­ket) mit 8 Mio. Euro Deckung pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • S.L.P. Ver­triebs­ser­vice AG (AVB Tier­hal­ter-Haft­pflicht 2018), Stand 01.01.2018: PRIMA PLUS) mit 10 Mio. Euro Deckung pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • S.L.P. Ver­triebs­ser­vice AG (AVB Tier­hal­ter-Haft­pflicht 2018), Stand 01.01.2018; Zusatz­be­din­gun­gen fr den Bau­stein Sorg­los­pa­ket Tier­hal­ter 2018, Stand 01.01.2018: PRIMA PLUS mit Bau­stein Sorg­los­pa­ket) mit 10 Mio. Euro Deckung pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • VHV (AVB Tier­hal­ter-Haft­pflicht Klas­sik-Garant 2017 (H 142), Stand 05.2017) mit 5 oder 10 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
  • VHV (AVB Tier­hal­ter-Haft­pflicht Klas­sik-Garant 2017 (H 142), Stand 05.2017; ZB BEST-LEISTUNGS-GARANTIE TIERE 2017), Stand 05.2017) mit 5 oder 10 Mio. Euro pau­schal fr Personen‑, Sach- und Vermgensschden
2021 Cri­ti­cal News aus­drck­li­che Mit­ver­si­che­rung von Flursch­den ana­log GDV

Klei­nes Glos­sar zur Pferdehalterhaftpflichtversicherung

Wer das Haft­pflicht­ri­si­ko im Zusam­men­hang mit Pfer­den umfas­send ver­si­chern mchte, muss auf eine gan­ze Rei­he von Details ach­ten, um kei­nen Feh­ler zu bege­hen. Hier eine Aus­wahl mgli­cher fr Sie oder Ihre Kun­den rele­van­ter Punk­te und ergnzen­der Absi­che­rungs­for­men ber die rei­ne Pfer­de­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung hinaus:

Deckschden: Haft­pflicht­an­spr­che aus dem unge­woll­ten Deck­akt sind stets ver­si­chert, sofern hier­fr kein Aus­schluss ver­ein­bart wird. In den AHB 2010, den Mus­ter­be­din­gun­gen vom Sep­tem­ber 2014 sowie den AVB Pri­va­te Pfer­de­hal­terHV von 04.2016 und 05.2020 ist ein sol­cher nicht vor­ge­se­hen. Auch fr den gewoll­ten Deck­akt ist in der Regel eine min­des­tens impli­zi­te Mit­ver­si­che­rung anzu­neh­men, da eine Schdi­gung der betei­lig­ten Tie­re hier sicher nicht Ziel der Ange­le­gen­heit ist. Damit schei­det ein Aus­schluss fr die vorstzli­che Her­bei­fh­rung des Ver­si­che­rungs­fal­les aus.

Distanz- und Wan­der­rit­te: Ent­spre­chend des in den AHB 2010, den Mus­ter­be­din­gun­gen vom Sep­tem­ber 2014 sowie den AVB Pri­va­te­Pfer­de­hal­terHV von 04.2016 bzw. 05.2020 feh­len­den Aus­schlus­ses fr Distanz- und Wan­der­rit­te bzw. Pfer­de­ren­nen sind die­se meist impli­zit mit­ver­si­chert. Aus­drck­lich aus­ge­schlos­sen sind Distanz­rit­te nur bei weni­gen Ver­si­chern, aber auch ein aus­drck­li­cher Ein­schluss ist eher unge­whn­lich. Auch wenn es bei Distanz­rit­ten in der Regel um Geschwin­dig­keit geht, gibt es auch tem­po­be­grenz­te oder tem­po­freie Distanz­rit­te. Nur Tie­re, die inner­halb der meist vor­ge­ge­be­nen Zeit gesund das Ziel errei­chen, wer­den gewer­tet. Distanz­rit­te fr Anfnger umfas­sen meist eine Stre­cke von hchs­tens 39 km, doch kom­men auch Mehr­ta­gesrit­te vor. Fr den Mak­ler ist es wich­tig zu wis­sen, dass Distanz­rit­te auch schon fr Kin­der ab 5 Jah­ren ange­bo­ten werden.

Flursch­den: Gera­de in lte­ren Tari­fen gibt es nach wie vor Aus­schls­se fr Flursch­den durch Wei­de­vieh. Damit ist anzu­neh­men, dass Pfer­de, die nicht ber­wie­gend im Stall ste­hen, von die­sem Aus­schluss betrof­fen wren. Dies wre eine Schlech­ter­stel­lung gegen­ber dem GDV-Stan­dard AHB 2010, 09.2014, 04.2016 sowie den AVB Pri­va­te­Pfer­de­hal­terHV von 04.2016 bzw. 05.2020

Fremd­rei­ter­ri­si­ko: Bei der Mit­ver­si­che­rung des Fremd- / Gastrei­te­ri­si­kos sind Haft­pflicht­an­spr­che wegen Schden aus der Zur­verfgens­stel­lung zu Ver­eins­zwe­cken oder im Rah­men der Ertei­lung von Reit­un­ter­richt im Nor­mal­fall aus­ge­schlos­sen. In der Mus­ter­ta­rif­struk­tur des GDV ist ein Ein­schluss ledig­lich aus dem feh­len­den Aus­schluss her­zu­lei­ten, aller­dings gilt dies nur fr Fremd- / Gastrei­ter, die gleich­zei­tig eine Tierhter­ei­gen­schaft besit­zen. Da der Ver­si­che­rungs­neh­mer hier immer auf den Ein­zel­fall abstel­len mss­te, kann fr die Ver­bands­emp­feh­lung im Zwei­fel ein Aus­schluss als Stan­dard gel­ten. Gem Arbeits­kreis Bera­tungs­pro­zes­se (Stand 28.09.2015) sol­len Fremd­rei­ter nicht nament­lich benannt wer­den mssem, was als Ein­schluss­emp­feh­lung gewer­tet wer­den kann. Aus­ge­nom­men von der nament­li­chen Benen­nung sei­en ledig­lich Reit­be­tei­li­gun­gen. Wird also im Ein­zel­fall die pri­va­te Nut­zung von Tie­ren durch einen Reit­leh­rer oder sons­ti­gen Fremd­rei­ter vom Ver­si­che­rungs­schutz aus­ge­nom­men, so bedeu­tet dies im Zwei­fel eine Schlech­ter­stel­lung gegen­ber den Emp­feh­lun­gen des  Arbeits­krei­ses  vom 17.02.2010, 24.08.2015 bzw. 28.09.2015 bedeuten.

Garan­tie Arbeits­kreis Bera­tungs­pro­zes­se: unver­bind­li­che Emp­feh­lun­gen zur Gestal­tung eines mini­ma­len Ver­si­che­rungs­schut­zes. Nach­zu­le­sen unter https://​www​.bera​tungs​pro​zes​se​.de/​d​o​w​n​l​o​a​d​/​p​h​v​/​p​h​v​.​d​ocx. Eini­ge Ver­si­che­rer garan­tie­ren, dass zumin­dest die­se Min­dest­stan­dards erfllt seien.

GDV-Garan­tie: eine zuneh­men­de Anzahl von Ver­si­che­rern garan­tiert bedin­gungs­sei­tig, dass die Ver­brau­cher­infor­ma­tio­nen zur Tier­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung in kei­nem Punkt zum Nach­teil des Kun­den von den unver­bind­li­chen Mus­ter­emp­feh­lun­gen des GDV abwei­chen. Alter­na­tiv kommt eine Her­lei­tung ber die Garan­tie der Erfl­lung der Emp­feh­lun­gen des Arbeits­krei­ses Bera­tungs­pro­zes­se. in Fra­ge. Dies ist ins­be­son­de­re dann wich­tig, wenn kei­ne aus­drck­li­che GDV-Garan­tie oder ein ver­al­te­ter GDV-Stan­dard zuge­sagt wird.

Das Aus­spre­chen einer GDV-Garan­tie bedeu­tet nicht, dass der Ver­si­che­rer in kei­nem Punkt zum Nach­teil des Kun­den von den unver­bind­li­chen Mus­ter­be­din­gun­gen abweicht, son­dern nur, dass der Ver­si­che­rungs­neh­mer die­sen Min­dest­stan­dard zu sei­nem Vor­teil ein­for­dern kann. Mit­un­ter gilt eine sol­che GDV-Garan­tie irrefh­rend nur fr die dem Ver­trag zugrun­de lie­gen­den AHB, nicht jedoch fr die BBR.

Inno­va­ti­ons­klau­sel (teil­wei­se auch Update-Garan­tie benannt): eine sol­che bewirkt, dass prmi­en­neu­tra­le Leis­tungs­ver­bes­se­run­gen auto­ma­tisch auch fr bestehen­de Ver­trge gel­ten. Eine auto­ma­ti­sche Bei­trags­an­pas­sung zum Vor­teil des Ver­si­che­rungs­neh­mers ist damit nicht ver­bun­den. Eini­ge Ver­si­che­rer legen die Inno­va­ti­ons­klau­sel sehr eng aus. Dann gel­ten Ver­bes­se­run­gen nur dann als mit­ver­si­chert, wenn die Bedin­gun­gen an kei­ner ande­ren Stel­le auch eine Ver­schlech­te­rung vor­se­hen. Eine trans­pa­ren­te For­mu­lie­rung wre z.B. Knf­ti­ge Ver­bes­se­run­gen des Umfan­ges des Ver­si­che­rungs­schut­zes der Bedin­gun­gen und der Min­dest­stan­dards, die ber den Umfang der vor­lie­gen­den Bedin­gun­gen hin­aus­ge­hen, gel­ten auto­ma­tisch fr die­sen Vertrag.“

Eine akti­ve Tarif­um­stel­lung von Ver­trgen mit Inno­va­ti­ons­klau­sel kann im Zwei­fel nach­tei­li­ger sein als einen Ver­trag unan­ge­tas­tet zu lassen.

Kut­schen- / Schlit­ten­ri­si­ko: hnlich zu den Pfer­de­ren­nen ist auch hier kein Aus­schluss in den AHB vor­ge­se­hen. Sie­he hier­zu auch das Urteil des Bun­des­ge­richts­ho­fes (BGH) vom 20. Dezem­ber 2005 (VI ZR 225/04). Ent­schei­dend ist allein, dass sich im Scha­den­fall die Tier­ge­fahr ver­wirk­licht hat. Damit besteht bei­spiels­wei­se Ver­si­che­rungs­schutz, wenn die vor eine Kut­sche ange­spann­ten Pfer­de als Fol­ge eines Wes­pen­sti­ches durch­ge­hen oder die Tie­re aus ande­ren Grn­den in erheb­li­chem Mae erschreckt wur­den und als Fol­ge aus­kei­len. Aller­dings soll­te auch klar sein, dass durch die Mit­ver­si­che­rung des Kut­schen­ri­si­kos kein Ver­si­che­rungs­schutz her­ge­lei­tet wer­den kann fr Haft­pflicht­an­spr­che aus dem Besitz von Kut­schen, Plan­wa­gen oder Schlit­ten sowie wegen Schden, deren Ursa­che in der Kon­struk­ti­on und / oder Man­gel­haf­tig­keit der Kut­schen, Plan­wa­gen oder Schlit­ten liegt. Kommt es also zu einem Ach­sen­bruch oder einem Ver­sa­gen der Hemm­schu­he bzw. sons­ti­gen Brem­sen einer Kut­sche, bei dem sich kei­ne Tier­ge­fahr rea­li­siert hat, so lsst sich ber die Tier­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung kein Ver­si­che­rungs­schutz herleiten.

Eini­ge Ver­si­che­rer ver­su­chen ihr Risi­ko dadurch zu begren­zen, dass sie fr die Mit­ver­si­che­rung des Kut­schen­ri­si­kos einen Zuschlag verlangen.

Wer auf einen tarif­lich vor­ge­se­he­nen Zuschlag fr den Ein­schluss des Kut­schen­ri­si­kos ver­zich­tet, muss sich dar­ber im Kla­ren sein, dass dann auch das aus­nahms­wei­se und kurz­fris­ti­ge Nut­zen eines sol­chen Gefhr­tes nicht von der Vor­sor­ge­de­ckung umfasst ist. Eine Ver­si­che­rungs­lcke bleibt in sol­chen Fllen unumgng­lich, sofern nicht VOR NUTZUNG der ent­spre­chen­de Ein­schluss nach­ge­mel­det und vom Anbie­ter best­tigt wurde.

Ein Scha­den von ber 10.000 Euro durch einen durch­ge­hen­den Pfer­de­schlit­ten ereig­ne­te sich bei­spiel­haft am 27.01.2010 in Sach­sen. Obwohl sechs Pkw und ein Poli­zei­fahr­zeug beschdigt wur­den, kam es zum Glck zu kei­nem Per­so­nen­scha­den. Fol­gen­rei­cher war da eine Kutsch­fahrt, von dem die Pots­da­mer Nach­rich­ten im Sep­tem­ber 2006 erzhl­ten. Hier wur­de eine 13jhrige als Fol­ge einer von ihr selbst prak­ti­zier­ten Kutsch­fahrt so schwer ver­letzt, dass sie wohl nie wie­der wird rei­ten knnen. Ein Ver­zicht auf einen mgli­chen Zuschlag kann folg­lich erheb­li­che Kon­se­quen­zen haben.

Obhuts­ver­si­che­run­gen: Neben einer Tier­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung fr jeden Ein­stel­ler soll­ten Reit­be­trie­be / Rei­terhfe eine Betriebs­haft­pflicht­ver­si­che­rung mit Ein­schluss von Obhuts­schden (Ein­stel­ler­haft­pflicht­ver­si­che­rung) abschlie­en. Sinn und Zweck einer spe­zi­el­len Obhuts­ver­si­che­rung erschliet sich am bes­ten anhand eines Schadenbeispiels:

Jemand hat sein Pferd in einem Pen­si­ons­stall unter­ge­stellt. Der Stall­be­sit­zer schliet die Wei­de nicht rich­tig. Die Pfer­de kom­men frei, lau­fen auf die Strae und kol­li­die­ren mit einem Auto. Der Scha­den am Auto wird zunchst ber die Tier­hal­ter­haft­pflicht­ver­si­che­rung abge­wi­ckelt. Die­se nimmt Regress bei der Per­son, die die Wei­de nicht rich­tig ver­schlos­sen hat.

Was ist mit dem Scha­den am Tier? Wenn der Stall­be­sit­zer den Scha­den ver­schul­det hat, haf­tet er. In der Betriebs­haft­pflicht sind in der Regel Schden an gemie­te­ten, gelie­he­nen, gepach­te­ten oder in Ver­wah­rung genom­me­nen Sachen bli­cher­wei­se aus­ge­schlos­sen, also auch der Scha­den an dem ein­ge­stell­ten (in Ver­wah­rung genom­me­nen) Tier. Fr einen der­ar­ti­gen Fall kann er sich ber die Pen­si­ons­pfer­de­haft­pflicht (Obhuts­ver­si­che­rung) mit Scha­den am Pen­si­onstier absi­chern. Besteht eine sol­che Ver­si­che­rung nicht, haf­tet er persnlich.

Der Stall­be­sit­zer haf­tet nur aus Ver­schul­den. Ver­schul­det er einen Scha­den­fall nicht, muss der Tier­hal­ter selbst fr den Scha­den auf­kom­men, so etwa, wenn ein Pferd aus uner­klr­li­chen Grn­den selbst aus der sicher ein­gez­un­ten Wei­de aus­bricht und sich dabei verletzt.

Ange­bo­ten wer­den Obhuts­ver­si­che­run­gen nur von weni­gen Ver­si­che­rern mit durch­aus unter­schied­li­chen Ver­si­che­rungs­sum­men und Leis­tun­gen. Nicht sel­ten kom­men auch Selbst­be­hal­te in die­sem Zusam­men­hang zum Tragen.

Die Ver­si­che­rung des Obhuts­scha­dens an ein­ge­stell­ten Pfer­den ist eine sinn­vol­le Ergnzung zur Hte­haft­pflicht fr die­se Pfer­de und deckt die Schden ab, die durch ein Ver­schul­den des Betriebs­in­ha­bers oder sei­ner Ange­stell­ten an dem ein­ge­stell­ten Pferd ent­ste­hen (die Hte­haft­pflicht tritt fr die Schden ein, die Drit­ten entstehen).

Pfer­de­ren­nen: in den aktu­el­len Mus­ter­be­din­gun­gen besteht kein Aus­schluss mehr fr Pfer­de­ren­nen (z.B. Galop­per- oder Trab­ren­nen). Auch wenn pri­va­te Rei­ter eher sel­ten an sol­chen teil­neh­men, kommt es doch zuneh­mend auf Tur­nie­ren am Ran­de zu Spa­ren­nen von Warm­bltern. Ein typi­sches Ama­teur­pfer­de­ren­nen ist jedoch auch das Duh­ner Wat­tren­nen. Akzep­ta­bel ist es daher gera­de noch, wenn ein Ver­si­che­rer das Renn­ri­si­ko nur gegen Zuschlag ver­si­chern mchte. Kri­tisch wird es erst, wenn eine Mit­ver­si­che­rung laut Tarif auch gegen Zuschlag nicht mglich ist, da ein Kun­de dann selbst bei vern­der­ten Bedrf­nis­sen kei­ne adqua­te Absi­che­rung bekom­men kann.

Reit­leh­rer­ver­si­che­rung: Ein fal­sches Kom­man­do, die Aus­wahl eines unpas­sen­den Pfer­des, ein zu hoch auf­ge­bau­tes Hin­der­nis als Reit­leh­rer luft man schnell Gefahr, das Ver­schul­den an einem Unfall des Reit­sch­lers zu tra­gen. Aus die­sem Grund soll­te nie­mand ohne Aus­bil­derhaft­pflicht­ver­si­che­rung unter­rich­ten. Ent­spre­chen­de Tari­fe wer­den nur von weni­gen Ver­si­che­rern ange­bo­ten. Unter­schie­den wird u.a. zwi­schen frei­be­ruf­lich tti­gen und ange­stell­ten Reitlehrern.

Seu­chen­ri­si­ko: Ver­si­che­rer sehen fr gewhn­lich kei­nen aus­drck­li­chen Ein­schluss fr durch Pfer­de bertra­ge­ne Infek­ti­ons­krank­hei­ten (z.B. Dru­se) vor. Dies bedeu­tet jedoch kei­nen Aus­schluss im Ein­zel­fall, so dass im Leis­tungs­fall gem 254 BGB jeder Tier­hal­ter die Hlfte des Scha­dens zu tra­gen htte, dies nmlich, wenn zwei Tie­re auf­ein­an­der­tref­fen, da schlie­lich von bei­den Tie­ren eine Gefahr ausgeht.

Die unver­bind­li­chen Mus­ter­be­din­gun­gen des GDV vom Sep­tem­ber 2014 sehen nach Zif­fer A1‑7.11 einen Aus­schluss nur fr Sachschden vor, die durch Krank­heit der dem Ver­si­che­rungs­neh­mer geh­ren­den, von ihm gehal­te­nen oder ver­uer­ten Tie­re ent­stan­den sind. Der Ver­si­che­rungs­schutz bleibt jedoch bestehen, wenn der Ver­si­che­rungs­neh­mer beweist, dass er weder vorstzlich noch grob fahrls­sig gehan­delt hat. Ana­lo­ges gilt auch fr die seit­her neu gefass­ten Mus­ter­be­din­gun­gen des GDV, zuletzt aus Mai 2020.

Tur­nier­ri­si­ko: sehr oft uern sich Ver­si­che­rer nicht dazu, ob die Teil­nah­me an Pfer­de­ren­nen, Reit­ver­an­stal­tun­gen oder Pfer­de­schau­en ver­si­chert ist. Ohne Aus­schluss gilt die bekann­te Regel, dass eine Mit­ver­si­che­rung besteht, sofern auf­grund erho­be­ner Haft­pflicht­an­spr­che eines Drit­ten berech­tig­te Anspr­che erho­ben oder unbe­rech­tig­te Anspr­che abge­wehrt wer­den mssen.. Kri­tisch ist es, wenn ein­zel­ne Tari­fe eine Mit­ver­si­che­rung davon abhn­gig machen, dass kein Ein­kom­men erzielt wird.  Aus steu­er­recht­li­cher Sicht zu beden­ken ist, dass der Begriff Ein­kom­men sehr unter­schied­lich defi­niert wer­den kann und dem­nach ein recht­lich unbe­stimm­ter Ter­mi­nus im Sin­ne des all­ge­mei­nen Verstnd­nis­ses zu inter­pre­tie­ren wre. Ein­kom­men umfasst auch Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen und grenzt sich damit von Gewinn bzw. Umsatz ab.

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments