Die Oberösterreichische Versicherung AG aus dem österreichischen Linz mit dem deutschen Sitz in Regensburg ist vor allem als Nischenanbieter bekannt. Unter anderem werden Tiny-Home-Versicherungen, Wochenendhausversicherungen oder Photovoltaikanlagenversicherung angeboten.
Als einer von wenigen Wettbewerbern bietet das Unternehmen auch eine selbstständige Glasversicherung an. Der aktuelle Tarif wird in den Varianten Glasbruchversicherung – Privat und Glasbruchversicherung – Gewerbe angeboten und trägt den Bedingungsstand 30.09.2020. An dieser Stelle soll allein der Tarif für Privatkunden näher beleuchtet werden.
Das Bedingungswerk besteht aus dem allgemeinen Bedingungen (AGLB2016), der „Zusatzbedingung für den Wohnungen (in Mehrfamilienhäusern) Gl8002“ sowie der „Zusatzbedingung für Ein‑, Zweifamilienhäuser Gl8003“.
Versicherungsschutz besteht sowohl für Gebäude- als auch für Mobiliarverglasung entweder eines im Versicherungsschein bezeichneten Ein– oder Zweifamilienhauses (auch Reihenhaus oder Haushälfte) oder der Wohnung eines Mehrfamilienhauses.
Wohnfläche stets auf Basis der Grundfläche
Die Prämie wird auf Basis der im Antrag benannten Wohnfläche kalkuliert. Diese ist wie folgt definiert:
„Die Wohnfläche ist die Grundfläche aller Räume von Wohnungen/Gebäuden einschließlich ganzjährig benutzbarer bzw. zu Wohn- oder Hobbyzwecken ausgebauter Räume auch in Nebengebäuden (z.B. beheizbare Wintergärten und/oder vollausgestattete und möblierte Loggia sowie Hobbyräume. Bei Gebäuden auch ausgebaute Dachgeschoße). Nicht zu berücksichtigen sind Treppen/Stiegen, Balkone, Loggien, Terrassen, sowie Keller‑, Speicher- und Bodenräume, die nicht zu Wohn‑, oder Hobbyzwecken ausgebaut sind.
Ebenfalls zur Wohnfläche zählt die Fläche aller Arbeitszimmer von Selbstständigen und Freiberuf-lern, die sich innerhalb der privat genutzten Wohnung/Gebäudes befinden“
Diese Definition bedeutet, dass die in vielen Mietverträgen ausgewiesene Wohnfläche nach Abzug etwaiger Dachschrägen bei der Oberösterreichischen keine Berücksichtigung findet. Vielmehr zählen ausgebaute Dachgeschosse generell zur Wohnfläche.
Versicherbar sind Gebäude und Wohnungen bis zu einer Wohnfläche von 300 Quadratmetern. Bei einer Wohnfläche von über 300 Quadratmetern ist eine Direktionsanfrage erforderlich.
Nicht versicherbar sind Risiken der Bauartklassen IV und V. Dies schließt insbesondere Gebäude mit weicher Dachung (z. B. vollständige oder teilweise Eindeckung mit Holz, Ried, Schilf, Stroh) aus. Anfragepflichtig sind Gebäude und Wohnungen, die an weniger als 270 Tagen im Jahr bewohnt sind.
Der Versicherer gibt an, dass Zweit‑, Pendler‑, sowie Ferienwohnungen ebenfalls anfragepflichtig seien. Eine Versicherung von diesen sei nur möglich, wenn auch der Hauptwohnsitz versichert ist.
Beitragsvariablen
Die Bruttojahresprämie kann durch Vereinbarung einer Selbstbeteiligung um 10 % (150 Euro), 15 % (250 Euro) bzw. 25 % (500 Euro) gesenkt werden.
Der Versicherer gewährt einen Laufzeitnachlass von 5 % bei Vereinbarung einer Vertragslaufzeit von drei Jahren. Bei jährlicher Zahlweise wird ein Beitragsnachlass von 2 % gewährt.
Schließt ein Kunde neben der Glasversicherung noch eine ergänzende Hausrat- und / oder Wohngebäudeversicherung bei der Oberösterreichischen ab, so wird ein Bündelnachlass von 5 % gewährt.
Für nicht vom Versicherungsnehmer selbst bewohnte Objekte wird ein Zuschlag von 20 % erhoben.
Vorschäden während der letzten fünf Jahre vor Antragsstellung wirken sich prämienerheblich aus. Bei nur einem Vorschade erhöht sich der Jahresbeitrag um 35 %. Gab es gar zwei Vorschäden. So ist das Risiko anfragepflichtig. Die vorhandenen Unterlagen lassen sich so verstehen, dass Risiken mit drei oder mehr Vorschäden nicht versicherbar sein dürften.
Ungewöhnliche Kostenstruktur
Gerät ein Kunde in Zahlungsverzug, so ist es üblich, dass Versicherer ihren Kunden hierfür Kosten in Rechnung stellen. Ungewöhnlich ist, dass ein Versicherer die Höhe der Mahngebühren von der Höhe des Außenstandes abhängig macht. Konkret werden etwa für die erste Mahnung von der Oberösterreichischen zwischen 5,00 Euro (Rückstände bis unter 30 Euro) und 15,00 Euro (Rückstände ab 1.500 Euro), für die zweite Mahnung zwischen 3,00 Euro und 15,00 Euro bzw. für die dritte Mahnung zwischen 1,00 Euro und 10,00 Euro in Rechnung gestellt.
Für Lastschriftrückläufer werden jeweils 12 Euro in Rechnung gestellt.
Prämienniveau
Der Jahresbeitrag richtet sich nach der zu vorhandenen Wohnfläche und danach, ob es sich um ein Ein– / Zweifamilienhaus oder um eine Wohnung im Mehrfamilienhaus befindet.
Bis zu einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern beträgt der Bruttojahresbeitrag 30,00 Euro (Ein– / Zweifamilienhaus) bzw. 35,00 Euro (Mehrfamilienhaus), bei einer Wohnfläche zwischen 101 und 180 Quadratmetern betragen die Prämien 40,00 Euro bzw. 50,00 Euro und bei einer Wohnfläche ab 181 Quadratmetern 110,00 bzw. 130,00 Euro brutto p. a.
Der Mindestjahresbeitrag beträgt 30,00 Euro brutto. Optional kommen eine jährliche oder eine halbjährliche Zahlweise in Betracht, wobei der Mindestbeitrag bei halbjährlicher Zahlweise bei 10,00 Euro liegt. Liegt die Jahresprämie unter 100 Euro, sei eine Zahlung laut Antragsformular per SEPA-Mandat zwingend erforderlich. Der Versicherer schreibt allerdings, dass ein solches Mandat nur gewünscht, aber nicht zwingend vorgeschrieben sei.
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Obwohl der Versicherungsnehmer die Police wahlweise per E‑Mail oder auf dem Postwege erhalten kann, ist die Angabe einer E‑Mail-Adresse laut Antragsformular zwingend erforderlich. Dies schließt Versicherungsschutz für all jene aus, die weder über einen Computer noch über ein Smartphone verfügen.
Laufzeit und ordentliches Kündigungsrecht
Wahlweise kann der Versicherungsschutz mit einer Laufzeit von ein oder drei Jahren beantragt werden. Hauptfälligkeit ist dabei stets der auf den Tag des Versicherungsbeginns folgende Monatserste. Wird beispielsweise Versicherungsschutz zum 25.07.2024 beantragt, so liegt die Hauptfälligkeit entsprechend auf dem 01.08. eines Jahres.
Während der ursprünglich vereinbarten Vertragslaufzeit kann der Vertrag durch den Versicherungsnehmer jederzeit ohne Einhaltung ohne Frist zum Monatsersten ordentlich gekündigt werden, durch den Versicherer mit Frist von drei Monaten. Anschließend kann der Vertrag durch den Versicherungsnehmer zu jedem Monatsersten um 00:00 Uhr, durch den Versicherer mit Frist von einem Monat gekündigt werden.
Ausgewählte Leistungen des Tarifs Glasversicherung – privat der Oberösterreichischen
- Analog zu den unverbindlichen Musterbedingungen des GDV wahlweise Geld- anstelle von Naturalersatz.
- Unterversicherungsverzicht bei korrekter Angabe der Wohnfläche.
- Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von fertig eingesetzten und vollständig montierten Außen- und Innenscheiben (Gebäudeverglasungen wie z. B. Glasscheiben von Fenstern, Türen, Duschkabinen) sowie Mobiliarverglasung der versicherten und im Versicherungsschein genannten Wohnung am Versicherungsort. Zur versicherten Mobiliarverglasung gehören unter den benannten Voraussetzungen unter anderem
- Scheiben von Aquarien oder Terrarien bis zu einem Fassungsvermögen von 300 Litern (nicht jedoch deren Inhalt),
- Scheiben von Duschkabinen aus Glas oder Kunststoff,
- Scheiben aus Glas von Bildern,
- Anrichten,
- Schränken,
- Vitrinen,
- Zimmertüren,
- Arbeits- und Wohnzimmertischen,
- Sichtfenster von Öfen,
- Herden,
- Elektro- und sonstigen Elektrogeräten,
- Scheiben aus Kunststoff von Bildern,
- Schränken und Vitrinen,
- Kühlschrankverglasung,
- Sauna- und Klimakabinenverglasung,
- Glaseinsätze in Zimmer- oder Schranktüren,
- Glastreppen und Fußböden aus Glas oder Kunststoff,
- Theken,
- Tisch- und Dekorationsplatten,
- Wand‑, Decken- und Säulenverkleidungen sowie
- Verglasungen von Standuhren
Zur versicherbaren Außenverglasung gehören unter den benannten Voraussetzungen unter anderem
- Scheiben von Außentüren, auch von Balkons sowie Terrassen und Wintergärten,
- Glaseinsätze in Gebäudeaußentüren,
- Glasscheiben von Fenstern (z. B. Dachfenster- und sonstige Fensterscheiben),
- Kunststoffscheiben von Brüstungen, Dächern, Fenstern, Türen, Balkonen, Loggien, Terrassen, Veranden, Wänden, Wetterschutzvorbauten, Wintergärten,
- Verglasungen von Wintergärten sowie
- Verandaüberdachungen.
Ob gewellte Dachauflagen von Verandaüberdachungen unter den Versicherungsschutz der Oberösterreichischen fallen, wenn diese aus Glas oder Kunststoff bestehen, ist nicht klargestellt. Hier könnte man argumentieren, dass es sich weder um Scheiben oder Platten handeln würde. Der Versicherer stellt immerhin klar, dass „Platten aus Kunststoff“ bedingungsgemäß mitversichert sein, nicht jedoch, ob dies auch gilt, wenn diese gewellt sind. Gleichwohl ist eine Mitversicherung anzunehmen. So zählen beispielsweise Plexiglas-Wellplatten als Überdachung einer Veranda nach einem Urteil des LG Landshut vom 30.01.2012 (VersR 2013, 496) ausdrücklich als Gebäudeverglasung:
„Unerheblich sei, dass Plexiglas-Wellplatten keine plane Oberfläche haben. Es sei zwar zu berücksichtigen, dass in § 2 AGlB von Kunststoffscheiben gesprochen wird, was nach dem allgemeinen Sprachgebrauch zunächst einmal als plane Oberfläche verstanden wird. Jedoch erscheint der Kammer bei verständiger Würdigung aus Sicht eines durchschnittlichen VN eine zweckgebundene Auslegung des Begriffs erforderlich, um dem Sinn der „Gebäudeverglasung“ gerecht zu werden. Richtigerweise handele es sich dabei um einen Oberbegriff, unter dem sämtliche Arten der Verglasung zusammengefasst werden, die Bestandteil eines Gebäudes sind, dieses gegen Einwirkungen von außen abschirmen, zugleich aber keine blickdichte Mauer oder Decke bilden, sondern den umbauten Raum erhellen. Ob eine derartige „Verglasung“ in einer ebenen Fläche besteht oder in Wellen geformt oder sonst wie gestaltet ist, könne dahingestellt bleiben, solange dem Zweck gedient wird.“[1]
Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von Spiegeln und Glas. Da Spiegel aus sehr unterschiedlichen Materialien bestehen können (z. B. Glasplatten mit Quecksilber und Zinn (Amalgamspiegel), mit Aluminium beschichtete Glasplatten, Glasplatten mit Silber, Badezimmer‑, Schlafzimmer- und Flurspiegel aus Floatglas, hochwertige Kristallspiegel etc.) und allein Spiegel aus Glas zu den versicherten Sachen zählen, sind sonstige Spiegel (z. B. solche aus Acrylglas) nicht versichert. Die Bedingungen unterscheiden allerdings nicht zwischen planen, konvexen oder auch konkaven Spiegeln, so dass theoretisch sogar ein fest mit dem Gebäude oder einem Möbelstück verbundener Zerrspiegel mitversichert wäre.
Neben den im Versicherungsschein bezeichneten Gebäuden und Räumen in Gebäuden zählen zum Versicherungsort auch am Versicherungsgrundstück (Grundstück auf dem sich das versicherte Objekt befindet) befindliche ausschließlich vom Versicherungsnehmer zu privaten Zwecken genutzte Nebengebäude (z. B. Gartenhütten / ‑schuppen, Carport) einschließlich Garagen. Dies gilt ausdrücklich nicht für Gewächshäuser.
- Versicherungsschutz für Schäden durch den Bruch der Scheiben von Solarkollektoren von Solarthermieanlagen einschließlich deren Rahmen. Die Bedingungen lesen sich so, dass dies unabhängig davon gelten soll, ob diese überwiegend aus Glas oder aus einem hohen Anteil an Silizium bestehen. Da Photovoltaikanlagen zu den nicht versicherten Sachen gehören, fallen auch Zellbrüche einer solchen Anlage infolge innerer Betriebsschadens (z. B. durch Hotspots) nicht unter den bedingungsgemäßen Versicherungsschutz.
- Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von fertig eingesetzten Scheiben oder Platten aus Glas.
- Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von Scheiben oder Platten aus Kunststoff (also auch ohne, dass diese fertig eingesetzt sein müssen).
- Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von Platten aus Glaskeramik sowie Kochflächen aus Glas. Mit dem Oberbegriff „Glaskeramikkochflächen“ sind neben Cerankochfeldern auch Induktionskochfelder gemeint[2]. Nicht mitversichert sind die Elektronik bzw. Heizwiderstände von Glaskeramik- oder Induktionskochflächen.
- Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von mit dem Gebäude fest verbundenen fertig eingesetzten und vollständig montierten Scheiben von Sonnenkollektoren einschließlich deren Rahmen. Die bei der Oberösterreichische vorhandene Klarstellung zur Mitversicherung dieser Scheiben (für Solarthermie) ist wichtig, da diese oft aus Aluminium oder Kunststoff bestehen. Inwiefern Röhrenkollektoren von Solaranlagen mitversichert sind, ist fraglich, da es sich dabei weder um Scheiben noch um Platten handelt, andererseits könnte man sie als Teil der explizit benannten Solarkollektoren verstehen. Der Versicherer stellt auf Nachfrage klar, dass diese nicht unter den Versicherungsschutz fallen. Solaranlagen als solche „können bei uns separat über eine Technikversicherung abgesichert werden.“
- Versicherungsschutz für das Zerbrechen oder Beschädigung von mit dem Gebäude fest verbundenen fertig eingesetzten und vollständig montierten Glasbausteinen und Profilbaugläsern.
- Versicherungsschutz für Zerbrechen oder Beschädigung von mit dem Versicherungsort oder mit dem darin befindlichen Mobiliar fest verbundenen und fertig eingesetzten oder montierten Lichtkuppeln aus Glas oder Kunststoff.
- Versicherungsschutz für das Zerbrechen oder Beschädigung von mit dem Gebäude fest verbundenen fertig eingesetzten und vollständig montierten oder als Mobiliarverglasung künstlerisch bearbeiteten Glasscheiben, ‑platten und ‑spiegeln (z. B. Wand- oder Schrankspiegel) bis in Höhe von 3.000 Euro.
- In der Regel besteht Versicherungsschutz für Schäden an der versicherten Verglasung unabhängig von deren Ursache. Gemäß heim-und-immobilie.de gehöre „Glasbruch durch Hitze allein infolge von Sonneneinstrahlung […] zu den häufigsten Glasschäden.“ Diese Art von thermischem Glasbruch habe als Ursache eine „Spannung durch starke Temperaturunterschiede oder Hitzestau (z. B. durch halb geschlossene Rollladen, schwere Gardinen, Farben, Pflanzenblatt, dunkle Möbel hinter dem Fenster, Aufkleber etc.)“. Als Schadenbild komme es dadurch zu einem „Sprung bis zum Randbereich der Scheibe“[3]. Entsprechend sind auch Schäden durch extreme Hitze oder extreme Kälte grundsätzlich ohne weiteren Einschränkungen bei der InterRIsk mitversichert. Dabei besteht der Versicherungsschutz auch dann, wenn ein Bruch erst allmählich, z. B. durch Frost, entstanden ist.
- Nur subsidiärer Versicherungsschutz für Schäden an der versicherten Verglasung durch Sturm, Hagel sowie die weitere Naturgefahren (Elementargefahren) Überschwemmung, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen oder Vulkanausbruch.
- In der Regel besteht Versicherungsschutz für Schäden an der versicherten Verglasung unabhängig von deren Ursache. Dies gilt daher auch für Schäden durch wetterbedingte oder sonstige Luftbewegungen (z. B. Sturm oder Durchzug).
- Mitversichert sind infolge eines Versicherungsfalles notwendige Kosten für das vorläufige Verschließen von Öffnungen (Notverschalungen, Notverglasungen).
- Mitversichert sind infolge eines Versicherungsfalles notwendige Schadenabwendungs- und Schadenfeststellungskosten.
- Mitversichert sind infolge eines Versicherungsfalles notwendigen Kosten für den Abtransport versicherter Sachen zum nächsten Ablagerungsplatz und deren Entsorgung (Entsorgungskosten).
- Mitversichert sind die Kosten für die Erneuerung von Anstrichen, Malereien, Schriften, Verzierungen, Lichtfilterlacken und Folien auf den versicherten Sachen bis in Höhe von 3.000 Euro.
- Mitversichert sind die Kosten für die Beseitigung von Schäden an Umrahmungen, Beschlägen, Mauerwerk, Schutz- und Alarmeinrichtungen bis in Höhe von 3.000 Euro.
- Mitversicherung der Kosten für die Beseitigung und das Wiederanbringen von Sachen, die das Einsetzen von Ersatzscheiben behindern (z. B. Schutzgitter, Schutzstangen, Markisen etc.) bis in Höhe von 3.000 Euro – bei Wettbewerbern auch „Sonderkosten für Hindernisse“ benannt.
- Mitversicherung der Kosten für das Liefern und Montieren von versicherten Sachen durch deren Lage verteuert (z. B. Kran- oder Gerüstkosten) bis in Höhe von 3.000 Euro.
- Versicherungsschutz für vereinbarte Verglasung unabhängig von der Einzelgröße versicherter Scheiben.
Ausgewählte Einschränkungen des Tarifs Glasversicherung – privat der Oberösterreichischen
- Keine Innovationsklausel (Update-Garantie) für prämienneutrale Leistungsverbesserungen. Eine solche bietet z. B. die selbstständige Glasversicherung XXL der InterRisk (Stand 19.12.2016).
- Keine Garantie hinsichtlich der unverbindlichen Musterbedingungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV-Garantie). Eine solche bietet z. B. die Glaszusatzversicherung im Rahmen des Tarifs allsafe casa – die Eigenheimversicherung von Konzept & Marketing (Stand 04.2021).
- Keine Garantie hinsichtlich der unverbindlichen Empfehlungen des Arbeitskreises Beratungsprozesse (Arbeitskreis-Garantie). Eine solche bietet z. B. die Glaszusatzversicherung im Rahmen des Tarifs allsafe casa – die Eigenheimversicherung von Konzept & Marketing (Stand 04.2021).
- Keine Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder Kurzarbeit. Zumindest bei gleichzeitiger Mitversicherung einer Unfallversicherung nach deren Tarif XXL bietet z. B. die InterRisk eine Beitragsbefreiung bei Arbeitslosigkeit auch für die selbstständige Glasversicherung XXL der InterRisk (Stand 19.12.2016).
- Keine Summen- und / oder Konditionsdifferenzdeckung. Eine solche bietet z. B. die DVAG mit dem Risikoträger Generali in ihrem Tarif Young & Home auf Basis der AGIB 2016 (Stand 01.10.2022).
- Aufgrund fehlender Klarstellung gilt nach § 10 VVG als Versicherungsbeginn 0:00 Uhr. Endet der Vorvertrag um 12:00 Uhr des Vortages, so kann dies zu einer Versicherungslücke kommen, da bedingungsseitig kein nahtloser Übergang von Versicherungsschutz gewährleistet wird.
- Keine Best-Leistungs-Garantie (Erweiterte Vorsorge) für Leistungen eines anderen, zum Schadenzeitpunkt verkaufsoffenen Versicherers. Eine solche bietet z. B. die DVAG mit dem Risikoträger Generali in ihrem Tarif Young & Home auf Basis der AGIB 2016 (Stand 01.10.2022).
- Kein Verzicht auf das außerordentliche Kündigungsrecht des Versicherers wegen Nichtzahlung eines Folgebeitrages. Eine solches bietet z. B. die selbstständige Glasversicherung XXL der InterRisk (Stand 19.12.2016).
- Kein Verzicht auf Kürzung der Leistung bei grob fahrlässiger Herbeiführung des Versicherungsfalles. Eine solches bietet z. B. die selbstständige Glasversicherung XXL der InterRisk (Stand 19.12.2016).
- Kein Verzicht auf Kürzung der Leistung bei grob fahrlässiger Verletzung von Obliegenheiten und Sicherheitsvorschriften.
- Kein Verzicht auf Einhaltung der gesetzlichen, behördlichen oder mit dem Versicherer vereinbarten Sicherheitsvorschriften. Denkbar wäre hier eine Kürzung oder Verweigerung der Versicherungsleistung, sofern der Versicherer im Schadenfall feststellen sollte, dass ein Schaden die Folge der Verletzung baustatischer / baurechtlicher Vorschriften (z. B. Schwarzbau) wäre.
- Fehlende Besitzstandsgarantie (Vorversicherergarantie). Eine solche gewährt beispielsweise die Manufaktur Augsburg ihren Kunden im Rahmen ihres Tarifs HGlB 2018 Premium-Plus (Stand 01.05.2018) oder auch die DVAG mit dem Risikoträger Generali in ihrem Tarif Young & Home auf Basis der AGIB 2016 (Stand 01.10.2022).
- Kein Regressverzicht gegenüber (grob) fahrlässig handelnden Angehörigen, die keinen Anspruch über eine etwaige Haftpflichtversicherung geltend machen können.
- Keine ausdrückliche Versehensklausel.
- Keine beitragsfreie Vorsorgeversicherung bei Auszug von bisher im Haushalt des Versicherungsnehmers lebenden Kindern zur Gründung eines eigenen Hausstandes. Eine solche bietet z. B. die selbstständige Glasversicherung XXL der InterRisk (Stand 19.12.2016).
- Kein ausdrücklicher Unterversicherungsverzicht bei Vergrößerung der Wohnfläche nach einem Umzug.
- Kein Versicherungsschutz für Schäden durch innere Unruhen.
- Kein ausdrücklicher Versicherungsschutz bei Schäden durch böswillige Beschädigung. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Schäden durch Vandalismus. In einem Artikel von Kai Rebmann wird hierzu von der LVM eine Definition zitiert, die klarstellt, wie relevant eine solche Absicherung tatsächlich sein kann:
„Sobald sich mehrere Personen vereinigen und gegeneinander geraten (zum Beispiel Polizei-Demonstranten oder zwei politisch verfeindete Gruppen) sprechen wir von Inneren Unruhen, was einen generellen Ausschluss darstellt. Sollte es also eskalieren und Ihr Fahrzeug durch Vandalismus beschädigt werden, ist das nicht versichert.“[4]
- Kein Versicherungsschutz für nicht mit dem Versicherungsort oder mit dem darin befindlichen Mobiliar fest verbundenen und fertig eingesetzten oder montierten Scheiben oder Platten. Dies betrifft z. B. die oft an eine Terrasse angrenzenden Glaswände, die vielfach eben nicht ganz bündig mit einem versicherten Gebäude abschließen. Auch Bruchschäden an freistehenden Wintergärten sind aus diesem Grund nicht mitversichert. Ausdrücklich mitversichert sind jedoch Balkon- und Terrassenverglasungen. Kein Versicherungsschutz besteht für Glasscheiben oder Spiegel, die erst an den Versicherungsort verbracht werden sollen oder auch von solchen, die entsprechend als Ersatz gelagert werden. Hier bietet beispielsweise der Glasbaustein zum Tarif allsafe casa – die Eigenheimversicherung von Konzept & Marketing (Stand 04.2021, Vers. 1.07) einen weitergehenden Versicherungsschutz, da hier auch nicht fest eingebaute Scheiben zu den versicherten Sachen gehören.
- Keine Mitversicherung von Bruchschäden und Beschädigungen von Gewächshäusern und Wintergärten. Sie sind auch dann nicht als versichert anzusehen, wenn sie aus mit dem Versicherungsort fest verbundenen Scheiben oder Platten bestehen.
- Kein Versicherungsschutz für Schäden an Spiegeln aus Kunststoff.
- Kein Versicherungsschutz besteht für Bruchschäden oder die sonstige Beschädigung eines im Garten befindlichen Windschutzes aus Glas. Hier bietet beispielsweise der Glasbaustein zum Tarif allsafe casa – die Eigenheimversicherung von Konzept & Marketing (Stand 04.2021, Vers. 1.07) einen weitergehenden Versicherungsschutz, da hier das gesamte Grundstück zum Versicherungsort zählt.
- Nicht mitversichert sind die Elektronik bzw. Heizwiderstände von Glaskeramik- oder Induktionskochflächen, dies gilt auch dann, wenn Glaskeramik-Kochflächen nur einschließlich zugehöriger Technik ausgetauscht werden können.
- Nicht versichert sind optische Gläser (z. B. Brillengläser, Kontaktlinsen, Kameraobjektive, Rasier- oder Lupenspiegel, die Gläser von Fernrohren, Spiegelteleskopen oder Mikroskopen, Außenspiegel sowie andere Verkehrs- und Fahrzeugspiegel), Hohlgläser (d. h. Behälterglas wie z. B. Trinkgläser, Glasvasen, aber auch z. B. Plasma- und LCD-Geräte[5]), Geschirr (z. B. Glaskaraffen), Beleuchtungskörper (z. B. Glühbirnen, LED-Lampen und Energiesparlampen[6]) und Handspiegel. Inwiefern mit „Beleuchtungskörpern“ nur der Leuchtkörper bzw. auch die Fassung oder sogar der Lampenschirm desselben gemeint ist, wird branchenüblich nicht klargestellt. Eine Definition, die sich im Internet finden lässt, lautet wie folgt:
„Die Leuchte, auch Beleuchtungskörper oder Leuchte genannt, ist die gesamte Konstruktion um die Lichtquelle – die Lampe. Sie besteht aus mehreren Komponenten wie Halterung, Lampenfassung, Reflektor, Schirm oder Glasabdeckung. Im Inneren der Leuchte befindet sich die eigentliche Lichtquelle, die als Leuchtmittel bezeichnet wird.“[7]
- Kein Versicherungsschutz für Verglasungen von Taschen- oder Armbanduhren, da diese nicht mit dem Versicherungsort oder mit dem darin befindlichen Mobiliar fest verbunden und fertig eingesetzt oder montiert sind.
- Kein Klarstellung, inwiefern Versicherungsschutz für Lampenschirme aus Polymethylmethacrylat besteht. Solche Gegenstände aus „Acrylglas“ bestehen aus Kunststoff, wobei nach Teil A § 4 Nr. 1.4 nur Scheiben oder Platten versichert wären. Sieht man solche Lampenschirme als Teil eines Beleuchtungskörpers (siehe oben), so besteht hierfür kein Versicherungsschutz.
- Ob eine versicherte „Verglasung“ zwingend aus flachen Scheiben oder Platten bestehen muss oder ob auch konkave oder konvexe Scheiben bzw. Platten unter den Versicherungsschutz fallen sollen, wird bedingungsseitig nicht klargestellt. Die oft konkav gewölbten Sichtfenster von Kaminen oder Öfen sind zwar keine flachen Scheiben, dürften jedoch im Zweifel ebenfalls unter den Versicherungsschutz fallen (vgl. das obige Urteil des LG Landshut vom 30.01.2012). Glaswaschtische und Glaswaschbecken hingegen bestehen weder aus Scheiben noch Platten. Vielmehr handelt es sich bei ihnen um befüllbare Hohlkörper, die weder ausdrücklich als mitversichert noch – anders als z. B. Hohlgläser – als ausgeschlossen benannt werden. Eine ausdrückliche Mitversicherung von Glaswaschtischen gibt es z. B. nach Ziffer 2.1.4 Besondere Bedingungen für den Baustein Mobiliarverglasung bei der AXA (Stand 04.2022) sowie im Tarif Private Glasversicherungen aus dem Hause Continentale (Stand 01.03.2019), für „gläserne Waschbecken und Badewannen“ bei der Gothaer (Hausratversicherung Plus und Premium auf Basis der VHB 2019, Stand 07.2023).
- Kein Versicherungsschutz für Windschutzscheiben von versicherungspflichtigen Kraftfahrzeugen, da diese nicht mit dem Versicherungsort oder mit dem darin befindlichen Mobiliar fest verbunden und fertig eingesetzt oder montiert sind.
- Kein Versicherungsschutz für den Bruch oder die Beschädigung von Kronleuchtern. Bei ihnen handelt es sich weder um eine Scheibe oder Platte aus Glas oder Kunststoff.
- Kein Versicherungsschutz für den Bruch oder die Beschädigung von Glasharmonikas, da diese nicht mit dem Versicherungsort oder mit dem darin befindlichen Mobiliar fest verbundenen und fertig eingesetzten oder montiert sind.
- Nicht versichert sind Scheiben und Platten aus Glas oder Kunststoff, die Bestandteil elektronischer Daten‑, Ton‑, Bildwiedergabe- und Kommunikationsgeräte sind. Damit gemeint sind etwa Displays von Handys, Tablets oder Smartphones, Computermonitore oder Monitore von Tablets oder Spielkonsolen als auch Plasmabildschirme, Scheiben von Curved Fernsehgeräten, Flachbildbildschirme sowie sonstige Displays von Fernsehgeräten. Eine Mitversicherung von Bruchschäden an Smartphone- und Phablet-Displays bietet z. B. die DVAG mit dem Risikoträger Generali in ihrem Tarif Young & Home auf Basis der AGIB 2016 (Stand 01.10.2022).
- Kein Versicherungsschutz für Schwimmbadabdeckungen und- überdachungen. Diese sind meist aus Luftpolsterfolien, Schaumabdecken oder Lamellen gefertigt.
- Keine Klarstellung, inwiefern Scheiben oder Platten, die mit anderen Gegenständen so verbunden sind, dass sie im Falle eines Bruchs nicht ohne Beschädigung der unversehrten Gegenstände getrennt werden können (z.B. Glasmöbel, Photovoltaikanlagen oder manche Kaminöfen) mitversichert sind.
- Ausdrücklich nicht versichert sind die Rahmen von Verglasungen (siehe Abschnitt A § 4 Nr. 2.4 AGLB2016), entsprechend auch Schäden an dem direkt angrenzenden Rahmen eines Bildes oder Spiegels mitversichert sind (z. B. infolge von Reinigungsarbeiten).
- Keine Klarstellung, inwiefern „intelligentes, schaltbares Glas“ (smart glass) unter den Versicherungsschutz fällt. Ein Anbieter von solchem Glas definiert die Funktionen eines solches Glases beispielhaft wie folgt:
„Dimmbarer Sichtschutz mit Magicfoil, digitale Jalousien oder Raffstores, bei denen durch Antippen der Glasoberfläche virtuelle Jalousielamellen aktiviert werden. Mit Inspira Glas-Touch erscheint das digitale Whiteboard oder das YouTube Video mitten aus dem Glas. Schaltbarer Sonnenschutz mit Sprach- oder App-Steuerung. Alles ist möglich.“[8]
Hierzu eine entsprechende Klarstellung besteht etwa im Tarif Private Glasversicherungen aus dem Hause Continentale (Stand 01.03.2019):
„Intelligentes, schaltbares Glas
Der Versicherer leistet Ersatz für Schäden an tönbaren Gebäudeverglasungen, deren Lichtdurchlässigkeit sich z.B. durch das Anlegen einer elektrischen Spannung oder Erwärmung verändern lässt. Die Rahmen der Verglasungen und die elektronischen Bauteile sind nicht Gegenstand der Versicherung.“
- Keine Klarstellung, inwiefern die Verglasung von Schaufensterscheiben, gewerbliche Vitrinen bzw. Firmenschildern aus Glas oder Kunststoff mitversichert sind. Aufgrund der Definition des Versicherungsortes, ist hier in der Regel eine fehlende Versicherung anzunehmen. Ausdrücklich ausgeschlossen sind Schäden an Werbeanlagen, sofern hierfür nicht einzelvertraglich eine Mitversicherung beantragt wurde.
- Kein Versicherungsschutz für das Zerbrechen oder die Beschädigung von mit dem Versicherungsort oder mit dem darin befindlichen Mobiliar fest verbundenen und fertig eingesetzten oder montierten nicht aus Glas bestehenden Teilen von Blei‑, Messing- oder Eloxalverglasungen sowie von transparentem Glasmosaik, auch wenn gleichzeitig ein ersatzpflichtiger Schaden an der zugehörigen Scheibe vorliegt und entweder beide Schäden auf derselben Ursache beruhen oder der Schaden an der Scheibe den anderen Schaden verursacht hat.
- Nicht versichert sind Beschädigungen von Oberflächen oder Kanten (z. B. Schrammen, Kratzer, Kantenabbrüche, Muschelausbrüche). Abweichend mitversichert sind Muschelausbrüche und Kantenbeschädigungen (Absplitterungen) im Tarif Private Glasversicherungen XXL aus dem Hause Continentale (Stand 01.03.2019) ohne Sublimit oder bis 500 Euro gemäß Klausel VEMA 87 als Klausel zur optionalen Glasversicherung zur Hausratversicherung der VEMA mit dem Risikoträger AIG (Tarif VEMA Deckungskonzept Hausrat, Stand 04.2022). Auch das „Blindwerden“ von Scheiben ist im Rahmen der benannten „Klauseln der Glasversicherung“ aus dem Hause VEMA mitversichert.
- Nicht versichert ist das Undichtwerden der Randverbindungen von Mehrscheiben-Isolierverglasungen (Kondensatbildung im Scheibenzwischenraum, so genanntes „Erblinden“, „Korrosion“). In der Regel geschieht dies durch normale Alterung, Fabrikations- oder Verglasungsfehler.
- Analog zu den unverbindlichen Musterbedingungen des GDV werden im Schadenfall etwaige Restwerte der versicherten Sachen angerechnet.
- Aufgrund der bedingungsseitigen Definition des Versicherungsortes besteht kein Versicherungsschutz für z. B. den Bruch einer Grundstückseinfriedung aus Glasbausteinen. Hier bietet beispielsweise der Glasbaustein zum Tarif allsafe casa – die Eigenheimversicherung von Konzept & Marketing (Stand 04.2021, Vers. 1.07) einen weitergehenden Versicherungsschutz, da hier das gesamte Grundstück zum Versicherungsort zählt.
- Keine Übernahme der Kosten für einen vom Versicherungsnehmer beauftragten Sachverständigen bei Meinungsverschiedenheiten über den Eintritt eines versicherten Schadenereignisses oder dessen Höhe.
- Keine ausdrückliche Mitversicherung von Reparaturkosten für Schäden an der versicherten Verglasung, die durch Rettungskräfte (z. B. Polizei, Feuerwehr oder andere Institutionen) oder auch private Personen (z. B. Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn) bei der gewaltsamen Öffnung der versicherten Wohnung entstehen (z. B. Aufbruchschäden an Fenstern, Außentüren oder anderen Gebäudeöffnungen. Die Bedingungen weisen jedoch keinen generellen Ausschluss für Glasschäden aus solchen Ursachen auf, so dass eine Mitversicherung anzunehmen ist.
- Kein bedingungsseitiger Ausschluss für Schäden an versicherten Sachen infolge handwerklicher Arbeiten während der Vertragsdauer (z.B. Anbringen eines Bildes, Renovierung oder Umbau einer Wohnung, Auf- bzw. Abbau von Gerüsten). Eine Obliegenheit zur Meldung Gefahrerhöhender Maßnahmen während der Vertragslaufzeit ist bedingungsseitig nicht geregelt. Eine solche Bestimmung ergibt sich jedoch aus § 23 VVG:
„(1) Der Versicherungsnehmer darf nach Abgabe seiner Vertragserklärung ohne Einwilligung des Versicherers keine Gefahrerhöhung vornehmen oder deren Vornahme durch einen Dritten gestatten.
(2) Erkennt der Versicherungsnehmer nachträglich, dass er ohne Einwilligung des Versicherers eine Gefahrerhöhung vorgenommen oder gestattet hat, hat er die Gefahrerhöhung dem Versicherer unverzüglich anzuzeigen.
(3) Tritt nach Abgabe der Vertragserklärung des Versicherungsnehmers eine Gefahrerhöhung unabhängig von seinem Willen ein, hat er die Gefahrerhöhung, nachdem er von ihr Kenntnis erlangt hat, dem Versicherer unverzüglich anzuzeigen.“
Hier bietet z. B. die WGV eine kundenfreundliche Lösung (siehe dort Ziffer A.12.3 AGIB 2023, Stand 04.2023) als die Oberösterreichische:
„Handwerkliche Arbeiten während der Vertragsdauer (z. B. Neubauten, Umbauten, Auf bzw. Abbau von Gerüsten) am Versicherungsort sind nicht anzeigepflichtig.“
- Keine Mitversicherung unbenannter Kosten. Eine solche Mitversicherung besteht abweichend im Rahmen der Hausratversicherung allsafe home – die Hausratversicherung mit ergänzender Haushaltsglasversicherung aus dem Hause Konzept & Marketing (Stand 10.2018, Vers. 1.02).
- Kein 24-h-Notruftelefon.
- Keine automatische Beitragsreduzierung bei Umzug in ein Seniorenheim.
- Kein Beitragsnachlass bei unterjähriger Zahlweise, was de facto einem Ratenzahlungszuschlag entspricht.
- Versicherungsschutz scheint nur für Personen mit E‑Mail-Adresse möglich zu sein. Dies ergibt sich aus dem Antragsformular, in dem die Angabe einer solchen als „Pflichtfeld“ ausgewiesen wird. Laut Versicherer können der Kunde bei der Anlage der Kundendaten auch auswählen, „dass eine Kommunikationsart nicht vorhanden ist. Versicherungsschutz für alle Personen grundsätzlich möglich.“
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[1] Siehe hierzu „Umfang des Versicherungsschutzes in der Glasversicherung. Plexiglas-Wellplatten als Teil der Gebäudeverglasung (§ 2 AGlB)“ auf „dr-wussow.de“ vom 13.06.2014. Aufzurufen unter https://www.dr-wussow.de/dokumente_neu/pdf/2014 – 06-13-Gebaeudeversicherung.pdf, zuletzt aufgerufen am 02.11.2023.
[2] Siehe hierzu z. B. „Induktionskochfeld. Lexikon zur Glasversicherung“ auf „preiswert-versichert.de“. Aufzurufen unter https://www.preiswert-versichert.de/induktionskochfeld-glasversicherung.html, zuletzt aufgerufen am 02.11.2023.
[3] „Glasbruch: mit einer Glasbruchversicherung auf der sicheren Seite“ auf „heim- und-immobilie.de“. Aufzurufen unter https://www.heim-und-immobilie.de/versicherungen/gebaeudeversicherung/ratgeber/glasbruch/, zuletzt aufgerufen am 01.11.2023.
[4] Rebmann, Kai „Demo gegen Antisemitismus in Berlin wegen Sicherheitsbedenken abgesagt EXKLUSIV: „Bekenntnis gegen Terror und zu Israel nur im ‚richtigen‘ Stadtteil möglich““ auf „reitschuster.de“ vom 20.10.2023. Aufzurufen unter https://reitschuster.de/post/demo-gegen-antisemitismus-in-berlin-wegen-sicherheitsbedenken-abgesagt/, zuletzt aufgerufen am 26.10.2023.
[5] Siehe hierzu Gothaer Hausratversicherung auf Basis der VHB 2019, Stand 07.2023 Ziffer A 11.2.3.
[6] Vgl. „OLG Düsseldorf, Urteil vom 03.09.2020 – 15 U 78/19“ auf „openjur.de“. Aufzurufen unter https://openjur.de/u/2340844.html, zuletzt aufgerufen am 27.10.2023.
[7] „Leuchte, Beleuchtungskörper oder Beleuchtungseinrichtung“ auf „svetila.com“. Aufzurufen unter https://www.svetila.com/de/content/35-leuchte-beleuchtungskorper-oder-beleuchtungseinrichtung, zuletzt aufgerufen am 27.10.2023.
[8] „Glas neu denken, Schaltbares Smart Glas“ auf „media-vision.de“. Aufzurufen unter https://www.media-vision.de/schaltbares-glas/, zuletzt aufgerufen am 07.12.2023.