Corona trennt die Welt in Befürworter und Gegner der damit begründeten Regierungsmaßnahmen. Mit zunehmender Dauer der weltweiten „Corona-Regeln“ wie Social Distancing, Maskentragen, Hygiene, aber auch den besonders drastischen Einschränkungen der Grundrechte durch Lockdowns, häusliche Isolation oder Demonstrationsverbote führen die Maßnahmen zu geänderten Verhaltensmustern. Ehemalige Freunde werden zu Feinden, wenn sie sich im „falschen“ Lager befinden. Selbst offenbare Widersprüche in der Kommunikation der Handlungsführenden (z.B. widersprüchliche Aussagen von Christian Drosten zum Nichtnutzen[1] oder dem Nutzen[2] des Maskentragens) werden von Befürwortern verdrängt anstatt dadurch sein eigenes Handeln in Frage zu stellen.
Das erinnert erstaunlich stark an Mechanismen, die man bei Menschen beobachten kann, die sich dafür entscheiden, einer neuen Religion beizutreten. Nimmt man beispielsweise einen Buddhisten, der erstmalig mit einem Christen in Berührung kommt. So wird der Christ ihn im Rahmen seiner missionarischen Tätigkeit erst Schritt für Schritt an den neuen Glauben heranführen und zunächst den Fokus eher auf Nächstenliebe anstatt auf die Apokalypse richten. Ein Scientologe wird seinem Interessente auch nicht in den ersten Gesprächen von einem Weltraumherrscher Xenu[3] und ihrem eigenen Geheimdienst[4] berichten, sondern zunächst u.a. mit Kommunikationskursen und Reinigungsrundown einen sanften Einstieg finden lassen.
Hierzu heißt es etwa in einem Beitrag von Frank Usarski wie folgt:
Weiterhin wird als Voraussetzung dafür, daß im Rahmen des Rekrutierungsprozesses emotionale Faktoren greifen können und daß von der Bewegung unterbreitete ideologische Angebot in die Innenwelt des Umworbenen eingeht, angenommen, vom Erstkontakt bis zur endgültigen Mitgliedschaft führe ein systematisch abgestufter Weg, auf dem der Interessent unter immer massiverer gefühlsmäßiger Vereinnahmung durch bereits der jeweiligen Gruppe Zugehöriger und allmählicher Ausschaltung rationaler Entscheidungskriterien schrittweise in das abstruse Weltbild eingeführt wird.
Hat ein Individuum den gruppenspezifischen Sinnentwurf erst einmal zu seinem eigenen Deutungsmuster gemacht, unterliegt er – so der impliziten Logik der „Brainwashing“-These zufolge – der dauernden Gefahr eines Rückfalls in aufgegebene Modi der Daseinsinterpretation.[5]
Neue Freunde und neue „Wahrheiten“
Ein gemeinsames Merkmal vieler Konvertiten zu einem anderen Glauben ist es stets, dass sie in der entsprechenden Gemeinschaft neue Freunde und „Wahrheiten“ finden und dass sie dabei (einen Teil) des alten Freundeskreises hinter sich lassen. Oft zeichnen sich Konvertiten dadurch aus, dass sie sich gegenüber den bisherigen Mitgliedern als besonders eifrig und glaubensfest auszeichnen wollen.[6]
Die Welt steht kurz vor einer wissenschaftlichen Meisterleistung?
Ein wichtiges Moment, um Mitglieder für einen neuen Glauben zu gewinnen, ist eine religionsspezifische Heilserwartung. Analog dazu können die aktuellen Erwartungen an einen „erlösenden“ Impfstoff gesehen werden, wie sie Bill Gates in einem Gastbeitrag ausführt:
Die Welt steht kurz vor einer wissenschaftlichen Meisterleistung: Anfang nächsten Jahres soll ein sicherer und wirksamer Impfstoff gegen COVID-19 bereitstehen, vermutlich sogar mehrere. Damit haben wir endlich die Chance, der Bedrohung durch die Pandemie ein Ende zu setzen – und zur Normalität zurückzukehren.
Gibt es eine Impfung gegen das Virus, können die Regierungen die Maßnahmen zur räumlichen Distanzierung aufheben. Wir werden keine Masken mehr zu tragen brauchen. Die Weltwirtschaft wird wieder volle Fahrt aufnehmen.[7]
Eine ähnliche „Heilerwartung“ äußert auch Christian Drosten:
In anderen Teilen der Welt, in denen das Konzept darin besteht, eine weit verbreitete Virusübertragung zu vermeiden und auf den Einsatz eines Impfstoffs zu warten, können wir damit rechnen, dass wir bis Ende 2021 Masken tragen werden. Es ist unmöglich, genaue Vorhersagen zu machen, aber das nächste Jahr wird ein Jahr sein, in dem wir Masken tragen.[8]
Schutzhaft und Konzentrationslager für Abtrünnige
Die aktuelle Ausgrenzung von „Maskenverweigerern“ und Regierungskritikern erinnert an den Umgang der Nazidiktatur mit den Zeugen Jehovas:
Zeugen Jehovas die den Hitlergruß verweigerten und bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von Hitlers Vernichtung sprachen, erfreuten sich nicht lange der Arbeit; mein Vater wurde bald wieder entlassen. [….] Die illegale Tätigkeit für die Versammlung nahm ihn sehr in Anspruch. Eines Nachts wurde er verhaftet. Meine Mutter folgte. „Zehn Monate Gefängnis“ wegen Tätigkeit für die verbotenen Zeugen Jehovas lautete das Urteil. [….] Kaum daß die Eltern zurückgekehrt waren, verhaftete man Vate4r bereits fünf Wochen später abermals. Bei einer Arbeitszuweisung hatte er geäußert, in einem Rüstungsbetrieb werde er nicht für Hitler arbeiten. Als unverbesserlicher, fanatischer Zeuge Jehovas wurde er in Schutzhaft genommen und ins Konzentrationslager gebracht.[9]
Was nun treibt Menschen in den Glauben an die „Zeugen Coronas“[10]? Hierzu gibt es eine interessante Parallele, die Mössmer in seinem Buch über die Attraktivität des mormonischen Glaubens beschreibt:
Das Bedürfnis nach Sinn beschränkt sich natürlich nicht auf den Verlust von Angehörigen. Der Mensch ist einer Vielzahl von Zwängen, Mängeln, Enttäuschungen und Krankheiten ausgesetzt, Es geht nicht nur ums Überleben, sondern vor allem darum, wie man überlebt. Wer hinter seinen Mühen einen höheren Zweck erkennen kann, oder wer zumindest die Hoffnung hat, daß am Ende die „Guten“ belohnt und die „Bösen“ bestraft werde, dem wird es sicher leichter fallen, die Widerwärtigkeiten des Lebens zu ertragen.[11]
Mitmachen und Einfordern
Nimmt man den Glauben an die Corona-Maßnahmen als Glaubensgemeinschaft an, so sind die handelnden Personen in Politik (z.B. die deutsche Bundesregierung), deren Berater (z.B. Drosten, Wieler, das RKI) aber auch die flankierenden NGOs (z.B. die Bill & Melinda Gates Foundation) und supranationalen Organisationen (z.B. die WHO) Diejenigen, deren Glauben es nachzueifern gilt. Wenn also eine Maskenempfehlung ausgesprochen wird, sehen manche der „Zeugen Coronas“ dies als Aufforderung an, „Maskenverweigerer“ entsprechend unter Druck zu setzen, sich ebenfalls diesem äußeren Symbol des „Wahren Glaubens“ zu unterwerfen.
Das Bemühen, eine Bestrafung (z.B. ein Bußgeld für das Verweigern des Maskentragens oder der Aufenthalt in Fegefeuer und Hölle für einen Katholiken, der gegen die Dogmen seines Glaubens verstößt) verbindet die „Zeugen Coronas“ ebenso sehr mit klassischen Religionen. Die politischen Vorgaben belohnen die „Anhänger Coronas“ damit, dass sie die als furchterregende kommunizierte Pandemie an der Ausbreitung hindern können und durch den „heilsbringenden“ Impfstoff schließlich besiegen können. Hierzu führen die Grandts in ihrem Buch über Satanismus die Erkenntnisse des amerikanischen Psychologen Skinner aus:
Ein gewünschtes Verhalten wird dadurch erlernt, daß alle Reaktionen, die als Vorstufe des gewünschten Verhaltens gelten, immer wieder durch bestimmte Verstärker bekräftigt werden. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der gewünschten Sequenz sehr hoch. Als Hilfsmittel hierfür dienen Belohnung und Bestrafung.
Satanisten wollen in den Kindern, die sie für ihre Rituale mißbrauchen, chronische Gedankenverbindungsstörungen und die Ablösung des Willes hervorrufen. Auslöser („reinforcements“) dafür sind Worte (z.B. „Gott“, „Himmel“), Zahlen, Handzeichen und Musikstücke. Hier wird die Pawlowsche Konditionierung angewendet.[12]
(K)ein Weg zurück?
Schwierig wird es für die Jünger des neuen Glaubens dann, wenn ihnen erkennbar wird, dass sich Politiker und sie beratende Wissenschaftler widersprechen oder den Jüngern aus anderen Gründen klar wird, dass sie einen ganz oder teilweise falschen Weg eingeschlagen haben, dass sie sich selbst mitschuldig an der Diskriminierung von Mitmenschen oder der billigend in Kauf genommenen Schädigung von Kindern gemacht haben oder dass sie sich selbst ihrer Lebensgrundlage beraubt haben, indem sie ohne echte Not, ihre Selbstständigkeit gegen die Wand gefahren haben.
Auch hier zeigen sich dieselben Mechanismen wie man sie von Aussteigern aus anderen Religionen kennt. So heißt es etwa in einem Sonderdruck der Landeszentrale für politische Bildung wie folgt:
Dieser Mechanismus wirkt so elementar, dass selbst sogenannte Aussteiger, die die „Beweise“ gegen die Organisation (= Dissonanz) akzeptiert und ihr den Rücken gekehrt haben, oftmals immer noch an Hubbards Lehre glauben. So können sie beruhigt sagen: „Die Kirche ist zwar ein Ausbeutungsunternehmen, aber die Lehre stimmt“ – zumal sich diese durch vermeintliche persönliche Erfahrungen ja als „wahr“ erwiesen hat. Würden sie dies nicht glauben, müßten sie das Ungeheuerliche akzeptieren: „Ich habe mein Leben für ‚Seelenfänger‘ und Hirngespinste aufgegeben und verpfuschen lassen.“ Dies kann kaum jemand zugeben, ohne psychische Schäden davonzutragen.[13]
Ähnlich berichtet auch ein Aussteiger aus Scientology von seinen eigenen Erfahrungen:
Jeder hat seine eigene Entwicklungs- bzw. Faszinationsgeschichte. Und diese geht so lange gut, bis wir erleben, daß Führungskräfte der Scientology die als Grundlage bezeichneten Prinzipien (Verständnis für die Mitmenschen, Toleranz usw.) fast zu Fremdwörtern werden lassen. Doch die Überzeugung, der einzigen Organisation anzugehören, die diese Welt zu einer friedlichen machen kann, und der Wunsch, dazu einen eigenen Beitrag zu leisten, lassen viele von uns vorerst über solche Mängel hinwegsehen.[14]
Bevor Menschen aus einer religiösen Gruppierung aussteigen, müssen sie sich mit möglichen Strafen für ihre „Verfehlung“ auseinandersetzen. Für Zweifler an den Corona-Regeln könnte diese Strafe darin liegen, dass die bisherige Gemeinschaft, Freunde und Familie, nichts mehr mit ihnen zu tun haben möchte, dass sie bei öffentlich geäußerten Zweifeln ihren Beruf aufs Spiel setzen oder je nach politischem Régime bereits Strafen dafür in Kauf nehmen müssen, dass das öffentliche Narrativ in den sozialen Medien allzu deutlich hinterfragt wird (z.B. Kritik am aktuellen Lockdown in Melbourne / Australien)[15]. Das entspricht bei vielen religiösen Gemeinschaften dem Bruch der Arkandisziplin:
Jede Satansorganisation (Kult), Gruppe, Loge oder jeder Orden pflegt ihre, bzw. seine „Arkandisziplin“. Initiierte (eingeweihte) Mitglieder dürfen oft bei martialischer Strafandrohung (z. B. Folter, Vergewaltigung, Tod usw.) keine Informationen über die Infra-struktur und den Organisationsgrad der Gruppe, Loge, des Ordens nach außen weitergeben. Auch dürfen sie nicht über Initiationsgrade, über den genauen Ablauf von Ritualen oder sonstigen Praktiken berichten. Das Initiationsritual bindet ferner die Mitglieder zeit ihres Lebens an die Organisation. Sie können nach dem Selbstverständnis der Gruppe, Loge oder des Ordens nicht mehr aussteigen. Es sei denn, die Organisation würde sich auflösen oder den „Eingeweihten“ ereilt der Tod. Ausstiegswilligen wird die wilde Entschlossenheit der Organisation, sie nicht so ohne weiteres ziehen zu lassen, psychisch wie physisch vor Augen geführt.[16]
Ausgrenzung, Verleumdung, Diskreditierung
Auch, wenn die Regeln der „Zeugen Coronas“ öffentlich bekannt sind und insofern keiner Arkandisziplin zu unterliegen scheinen, werden jene durch öffentliche Verunglimpfung bestraft, die diese Regeln hinterfragen, in Frage stellende Dokumente leaken oder das öffentliche Narrativ komplett ad absurdum führen. Opfer solcher Verleumdungs- und Diskreditierungsmaßnahmen sind aktuell z.B. Dr. Wolfgang Wodarg (u.a. ehemaliger Amtsarzt sowie Facharzt für Innere Medizin – Lungen- und Bronchialheilkunde[17]), Prof. Dr. Sucharit Bhakdi (u.a. Professor für Medizinische Mikrobiologie[18]), Dr. Bodo Schiffmann (HNO-Arzt und Spezialist für Schwindelerkrankungen), Dr. Clemens Arvay (österreichischer Biologe und Autor mit dem Schwerpunkt der Gesundheitsökologie[19]), aber auch Stephan Kohn (der Verfasser des so genannten „Fehlalarmpapiers“[20]) oder all jene remonstrierenden Polizisten, die im Rahmen von Querdenken in die Öffentlichkeit traten[21].
Der Ausstieg aus einer selbstgewählten Religion bleibt auch jenseits der oben benannten Problematik oft nicht folgenlos für die betreffenden Personen. Hierzu gibt Eileen Barker in ihrer Einführung in Neue Religiöse Gruppierungen einige Ausführungen:
Ex — members may feel very uncertain of their self-identity and future direction in life. Some will have become suspicious and, if they feel they have been betrayed or let down, they may find it difficult to trust others. They may also, especially if they have been deprogrammed or expelled from the movement, find it difficult to trust themselves.
…
Although there certainly are cases where ex-members will have done a complete about-turn, or may still embrace a sectarian perspective on life, it is more likely that they will be “normal” men and women who have undergone a particular type of experience that has not made them fundamentally different from their peers (who will themselves have undergone a variety of experiences).[22]
Ehemalige Mitglieder mögen sich über ihr Selbstbild und ihre Zukunftsperspektiven unsicher sein. Einige mögen misstrauisch geworden sein und, wenn sie sich betrogen oder fallengelassen fühlen, es schwer finden, Dritten zu vertrauen. Sie mögen es schwer finden, insbesondere, wenn sie deprogrammiert oder aus ihrer Bewegung ausgeschlossen wurden, sich selbst zu vertrauen.
…
Obwohl es sicher Fälle gibt, in denen sich ehemalige Mitglieder vollständig umgekehrt haben, oder noch immer eine sektierische Sichtweise auf ihr Leben vertreten, wird es wahrscheinlicher, dass sie „normale“ Männer und Frauen sein werden, die spezielle Erlebnisse durchlebt haben, die sie vollständig unterschieden von ihren ansonsten Gleichgestellten gemacht haben (die ihrerseits eine Vielzahl von Erfahrungen gemacht haben).[23]
Alles außer Mainstream
Wenn etwa der bekannte Schwindelarzt Dr. Bodo Schiffmann aus dem Mainstream austritt und nunmehr für „Alles außer Mainstream“ steht, macht ihn dies in den Seiten der Herrschenden zu einem „Aussätzigen“. Dies zeigt sich in diversen Falsch- und Hetzdarstellungen gegenüber seiner Person als auch in berechtigter Kritik, wenn ungeprüft Quellen als Fakten ausgegeben wurden. Obwohl auch auf Erwachsenen als Aussteigern ein großer gesellschaftlicher Druck lastet und manche daran zerbrechen mögen, ist es gerade für Kinder noch deutlich schwieriger aus den von der Politik, ihren Lehrer und Eltern verordneten Corona-Glauben auszubrechen. Hierzu gibt es analoge Probleme aus der Welt der „echten“ Religionen. So berichtet etwa Ursula Caberta in ihrem Buch über Kindheit in der Scientology über einen beispielhaften Jungen, der aus der dortigen Eliteorganisation in Saint Hill ausbrechen möchte und sich in diesem Zusammenhang hilfesuchend an seinen Vater wendete, wie folgt:
Doch was anschließend passiert, gleicht eher einem Alptraum. Da Edwin nicht nach einer Woche – wie angekündigt – zurück in Saint Hill ist, wird die Mutter informiert. Der Vater bekommt eine Anzeige wegen Kindesentzug. Edwin ist sich aber inzwischen so sicher, dass er mit seinem Vater den Weg ohne Scientology gehen will, und er diesem nun eine Stütze sein will. Bis Sorgerecht, Aufenthaltsrecht und alle weiteren Formalitäten endgültig geklärt sind, dauert es natürlich.
Die permanenten Anrufe seiner Mutter machen Edwin schwer zu schaffen. Denn nun hat er zwar seinen Vater gefunden, aber seine Mutter verloren. Leider gibt es für ihn keine Möglichkeit ihr zu erklären, warum er diesen Weg gegangen ist. Sie wird es niemals akzeptieren. Ihr Sohn ist nun plötzlich auf der anderen Seite, der gegnerischen.[24]
Wenn es um den Ausstieg von Menschen aus der Scientology bzw. übertragend aus der Corona-Religion kommt, stellt sich die Situation für Einzelne ganz anders dar als wenn die ganze Familie als Bezugssystem aussteigt:
Wenn es einem Menschen gelingt, sich irgendwann aus der Scientology-Organisation zu lösen, reflektiert er häufig erst lange Zeit später, welchen Methode er jahrelang im System ausgeliefert war. Verlassen ganze Familien mit ihren Kindern Scientology, machen sich die Eltern häufig hefigste Vorwürfe, eine ausreichend liebevolle Beziehung zu Söhnen und Töchtern aufgebaut zu haben. Sie vertrauten einer Ideologie, die ihnen nicht einmal Zeit für ihre Kinder gelassen hat. Sie sind ihren Kindern fremd geworden und haben ihnen keine Liebe geschenkt. Ein Kind, das ohne das Gefühl von Nähe und Geborgenheit aufwachsen muss, hat es bekanntlich im Leben sehr schwer.
Allerdings haben Eltern und ihre Kinder mit dem Ausstieg aus der Organisation eine neue Chance. Diese funktioniert aber nur, wenn sie gemeinsam gehen. [25]
Der Druck zeigt Wirkung
Psychologische Folgen für Kinder hat die aktuelle Coronakrise bereits hinterlassen:
Eine zweite Corona-Studie in Sachsen bestätigt: Schulen waren dort bislang keine Infektionsherde. Allerdings seien die psychischen Auswirkungen der Krise für die Kinder klar erkennbar.
…
Corona löse zudem Sorgen um Familie und Zukunft aus, bei Mädchen vorrangig auch um die Gesellschaft. „Über ein Fünftel der Kinder findet, dass das Leben nie wieder so sein wird wie vor Covid-19“, so Kiess. „Und drei Viertel sagten von sich aus, ich möchte bitte wieder in die Schule gehen.“ Fazit: Schulschließungen schaden denen massiv, „die sowieso wenig an Bildung teilhaben“.[26]
Wer die Gesellschaft mit wachen Augen beobachtet, kommt nicht umhin festzustellen, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen von den getroffenen Maßnahmen betroffen sind und Parallelen zu einer religiösen Bewegung unverkennbar sind.
Hinweis: Letzte Aktualisierung der Fußnoten am 13.02.2023 im 09:18 Uhr.
Fußnoten:
[1] Siehe z.B. Liberty Media „Prof. Dr. Christian Drosten – Mit einer Maske ist das Virus nicht aufzuhalten“ auf „youtube.com“ vom 17.04.2020. Aufzurufen unter https://web.archive.org/web/20201002171251/https://www.youtube.com/watch?v=J7Ic_bbRkXQ&feature=share, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[2] Siehe z.B. ZEIT ONLINE, dpa, tgr „Christian Drosten wirbt nachdrücklich für Mund-Nasen-Schutz“ auf „zeit.de“ vom 01.09.2020 um 14:32 Uhr. Aufzurufen unter https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020 – 09/christian-drosten-corona-alltagsmasken-infektionsschutz-aerosole?utm_referrer=https%3A%2F%2Fcritical-news.de%2F, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[3] Minhoff, Christoph und Müller, Martina: „Scientology. Irrgarten der Illusionen.” Hg: Erich Wewel Verlag. Sonderdruck für die Landeszentrale für politische Bildung und die Innenbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. München / Dillingen, 1. Auflage, 1993, S. 43 – 44
[4] Siehe z.B. Handl, Wilfried „Das wahre Gesicht von Scientology. Eine Dokumentation mit mehr als 120 Abbildungen!“ Wien (Gesellschaft gegen Dogmen und psychische Abhängigkeit), 2010S. 145 – 170.
[5] Usarski, Frank „Die Stigmatisierung Neuer Spiritueller Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland“ Köln, Wien (Böhlau),1988 (Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte. Band 15), S. 127 – 128
[6] Siehe z.B. den Erfahrungsbericht eines ehemaligen Zeugen Jehovas von Günther Pape „Ich war Zeuge Jehovas“. Augsburg (Weltbild), 1993, S. 8; „Die Verwandten begannen sich von uns zurückzuziehen. Meine Eltern seien zu fanatisch, meinten sie.“
[7] Gates, Bill „Drei Bedingungen, um die Pandemie zu stoppen“ auf „faz.net“, aktualisiert am 30.09.2020 um 11:07 Uhr. Aufzurufen unter https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/bill-gates-wie-die-corona-pandemie-gestoppt-werden-kann-16977815.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[8] Haase, Nina „Corona-Experte Drosten: „Masken werden wir so schnell nicht los““ auf „corporate.de.com“ vom 18.09.2020. Aufzurufen unter https://www.dw.com/de/drosten-interview-corona/a‑54969689, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[9] Pape, Günther „Ich war Zeuge Jehovas“. Augsburg (Weltbild), 1993, S. 10
[10] Dies ein von der YouTuberin in ihrem täglichen Videoblog scherzhaft geprägter Begriff
[11] Mössmer, Albert: „Die Mormonen. Die Heiligen der Letzten Tage.“ Solothurn, Düsseldorf (Walter), 1995, S. 260
[12] Grandt, Guido und Michael : “Schwarzbuch Satanismus.“ München (Knaur), 1996, S. 145 – 146
[13] Minhoff, Christoph und Müller, Martina : „Scientology. Irrgarten der Illusionen.” Hg: Erich Wewel Verlag. Sonderdruck für die Landeszentrale für politische Bildung und die Innenbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. München / Dillingen, 1. Auflage, 1993, S. 75
[14] Voltz, Tom: “Scientology und (k)ein Ende.“ Solothurn, Düsseldorf (Walter), 1995, S. 23
[15] Siehe z.B. t‑online, avr „Polizei verhaftet Frau wegen Anti-Corona-Post auf Facebook“ auf „t‑online.de“ vom 02.09.2020. Aufzurufen unter https://www.t‑online.de/digital/id_88504634/polizei-verhafte-frau-wegen-anti-corona-post-auf-facebook.html, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[16] Deutscher Bundestag, 13. Wahlperiode „Endbericht
der Enquete-Kommission „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ *)“, S. 45 Drucksache 13/10950 vom 09.06.1998. Aufzurufen unter https://dserver.bundestag.de/btd/13/109/1310950.pdf, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[17] „wolfgang wodarg“ auf „wodarg.com“. Aufzurufen unter https://www.wodarg.com/vorstellung/kurzvita-ausf%C3%BChrlicher-werdegang/, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[18] „Sucharit Bhakdi“ auf „biologie-seite.de“ . Aufzurufen unter https://www.biologie-seite.de/Biologie/Sucharit_Bhakdi, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[19] „Clemens G. Arvay“ auf „clemensarvay.com“. Aufzurufen unter https://web.archive.org/web/20201016223112/https://www.clemensarvay.com/vita, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[20] https://www.bitterlemmer.net/debatte/das-corona-papier-aus-dem-innenministerium-zum-download/17150/ [per 13.02.2023 nicht mehr aufrufbar] Alternativ siehe: „Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen“ auf „abgeordnetenwatch.de“ vom 07.04.2020. Aufzurufen unter https://www.abgeordnetenwatch.de/sites/default/files/media/documents/2020 – 04/bmi-corona-strategiepapier.pdf, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[21] Siehe z.B. br 24 „nach-rede-auf-corona-demo-polizist-aus-hannover-suspendiert“ auf „br.de“ vom 11.08.2020 um 14:19 Uhr. Aufzurufen unter https://web.archive.org/web/20210615220713/https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/nach-rede-auf-corona-demo-polizist-aus-hannover-suspendiert,S7MXWYO, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.
[22] Barker, Eileen: „New Religious Movements. A Practical Introduction.” London (HSMO), 4. Auflage, 1995, S. 126 – 127
[23] Sinngemäße Übersetzung
[24] Caberta, Ursula: „Kindheit bei Scientology. Verboten!“ Gütersloh (Gütersloher Verlagshaus), 2008, S. 122 – 123
[25] Caberta, Ursula: „Kindheit bei Scientology. Verboten!“ Gütersloh (Gütersloher Verlagshaus), 2008, S. 55
[26] dpa „Studie offenbart gravierende psychische Folgen für Kinder“ auf „t‑online“ vom 03.08.2020. Aufzurufen unter https://www.t‑online.de/nachrichten/deutschland/id_88336552/zweite-corona-studie-gravierende-psychische-folgen-fuer-kinder.html, zuletzt aufgerufen am 13.02.2023.