Am 23.10.2022 fand im 2003 gegründeten[1] Wat Dhammavihara (thailändisch วัด „Tempel“) in Hannover-Ahlem das Kathin-Fest statt. Dabei handelt es sich um eine religiöse Zeremonie, bei der den buddhistischen Mönchen ihre neuen Roben übergeben werden[2].
In dem hannoverschen Tempel leben aktuell drei Mönche. Anlässlich des Festes sind jedoch auch Mönche aus dem Ausland (z. B. aus Prag) eingeladen worden.
Der Tempel dient vor allem als Begegnungsstätte der hier lebenden Thailänder und als eine Möglichkeit, ihre kulturellen Traditionen auch in der Ferne lebendig zu halten. Dazu heißt es auf der Website des Klosters:
„Diese Gemeinschaften vermissten in ihrer neuen Heimat die thailändische Kultur und Lebensart und den davon nicht trennbaren Buddhismus. So kam es, dass schon früh thailändische Mönche nach Deutschland eingeladen wurden um die entstandenen Gruppen zu besuchen. Um die Mönche würdig unterzubringen wurden Zentren und später auch richtige „Wat“ gegründet, die ein regelmäßiges Gemeindeleben der thailändischen Buddhisten ermöglichen.“ [3]
Südlicher Buddhismus gilt als besonders traditionell
Der Andrang von Besuchern war groß, erschien aber niedriger als z. B. im Jahre 2019. Vermutlich war eine kleine vierstellige Zahl von Personen hier, um an den im Freien befindlichen Marktständen Speisen oder Waren einzukaufen oder im Heiligtum seine Verehrung für Buddha auszudrücken.
Während die Buddhisten etwa in Vietnam meist dem Mahayana-Buddhismus („Großes Fahrzeug“) und diejenigen in Tibet dem Vajrayana-Buddhismus („Diamant-Fahrzeug“) angehören, zählen sich die meisten Thailänder zum Theravada-Buddhismus (oder südlicher Buddhismus[4]), der auch als abschätzig als Hinayana („Kleines Fahrzeug“) bekannt ist[5]. Die Theravada-Buddhisten selbst nehmen es für sich in Anspruch, die ursprünglich von Gotama Buddha verkündete Lehre „besonders treu und unverändert zu übermitteln“[6].
3G und Maskenpflicht im Oktober 2022
Besucher, die den Wat betreten wollten, wurden an den Nebeneingängen dazu aufgefordert eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Am Haupteingang wurden die bis vor wenigen Monaten obligatorischen 3G-Regeln eingefordert. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass man die entsprechenden Nachweise auf Verlangen auch jederzeit vorzuweisen habe. Zudem gab es an diversen Stellen die obligatorischen Spender zum Desinfizieren der Hände sowie Markierungen auf dem Boden des Tempels, um den „notwendigen“ Abstand von jeweils 1,50 Metern einzuhalten.
Geforderte Pflichten offenbar nur zum Lesen da
Tatsächlich trug sowohl draußen auf dem Markt als auch im Inneren des Gebäudes nur eine Minderheit von Besuchern eine Maske, darunter allerdings auch einige Kleinkinder. Während die Mönche ganz oben im Turm in der großen Gebetshalle mit Mund-Nasen-Bedeckungen ihre neuen Roben entgegennahen, verzichteten sie abseits davon vielfach darauf. Es war sogar möglich, sich intensiv mit einzelnen Mönchen zu unterhalten, ohne dass diese eine Maske trugen oder ihrerseits die Besucher hierzu aufforderten.
Covid-Injektion als Voraussetzung für das Reisen
Ein Mönch berichtete davon, dass er sich nur habe spritzen lassen, da ihm sonst eine Einreise nach Thailand verwehrt geblieben wäre. Sowohl er als auch die anderen Mönche hätten nach der Injektion jeweils für etliche Stunden unter Fieber gelitten. Weitere Nebenwirkungen unter den Mönchen seien bislang nicht beobachtet worden.
Der Befragte selbst sei sogar vor einigen Monaten trotz der angeblichen Immunisierung an Covid-19 erkrankt. Im Gespräch zeigte er ganz deutlich, dass er die Spritze nicht aus freien Zwecken genommen hatte und diese auch nicht für sinnvoll hielt. Ob auch von Seiten des Klosters Druck ausgeübt wurde, ist nicht bekannt.
Critical-News berichtete bereits davon, wie sich am 18.07.2021 eine Reihe von Mönchen und Nonnen aus der vietnamesisch-buddhistischen Klosterpagode Vien Giac in Hannover im Impfzentrum Laatzen gegen Covid-19 spritzen ließen.
Einreise nach Thailand wieder ohne experimentelle Injektionen
Laut Website des Auswärtigen Amtes bestehen seit dem 01.10.2022 keine „pandemiebedingten Einreisebestimmungen“ mehr. Im Land selbst bestehen allerdings laut dieser Quelle weiterhin erhebliche Beschränkungen:
„Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben und wird vielfach noch, u.a. in öffentlichen Gebäuden und Einkaufszentren, erwartet. Darüber hinaus wird Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an belebten öffentlichen Orten und bei großen Menschenansammlungen empfohlen.
Bei COVID-19-Symptomen sowie Infektionen auch mit asymptomatischen und milden Verläufen empfiehlt das thailändische Department of Disease Control die strikte Einhaltung von Abstandsregeln, Mund-Nase-Schutz, Händewaschen und Temperaturkontrolle für 5 Tage. Kontaktpersonen wird empfohlen für 10 Tage auf Symptome zu achten und am 5. und 10. Tag nach dem Kontakt einen Antigentest durchzuführen.“[7]
Maskenpflichten beim Einkaufen?
Zumindest im Juli und August 2022 wurde laut Aussagen von Personen vor Ort tatsächlich beim Einkaufen in Bangkok noch das Tragen einer Maske erwartet. Gleichwohl lässt sich im Internet nachlesen, dass die Maskenpflicht im Freien offiziell bereits im Juli abgeschafft worden sei[8].
Vergleicht man die aktuell geltenden Maßnahmen in Thailand mit der Situation vor einem Jahr, so ist dies ein gewaltiger Fortschritt. So beschrieb Thai-Airways noch am 20.12.2021 eine ganze Reihe von Pflichten, um überhaupt einreisen zu dürfen:
Sputnik in Thailand anerkannt
Wer im Sinne der damals geltenden Einreisebeschränkungen einreisen wollte, musste einen der folgenden „Impfstoffe“ injiziert haben:
Es sind dem Autor viele Thais bekannt, die sich nur aufgrund dieser Maßnahmen, mit den experimentellen mRNA-Vakzinen gegen Covid-19 spritzen ließen.
Über eine maßnahmenkritische Protestbewegung, geschweige denn Demonstrationen gegen die Maßnahmen, geschweige denn den auch dort sehr präsenten Impfdruck, ist aus Thailand bislang praktisch nichts bekannt. Fakt ist eine starke Zensur auch in Thailand.
Medienzensur weltweit verstärkt sich
Tatsächlich wurde bereits 2009 über eine starke, dort herrschende Medienzensur berichtet[9]. Bis 2016 sei Thailand in Bezug auf die Pressefreiheit auf Platz 136 von 180 gefallen[10].
„Der Militärrat National Council for Peace and Order (NCPO) kontrolliere permanent Journalisten, befrage und inhaftiere sie.“[11]
Seit 2016 hat sich die Situation für die Presse augenscheinlich nicht verbessert, dies allerdings nicht nur in Thailand, sondern weltweit, so auch in Europa[12]. Während die Altmedien in Deutschland weitgehend über die hier immer weiter um sich greifende Zensur schweigen, legt man – durchaus zu Recht – den Finger in die Wunde der thailändischen Presse.
Telegram-Zensur in Thailand gescheitert
So heiß es im November 2020 bei Amnesty International unter anderem wie folgt:
„Die Regierung ist auf Facebook und Twitter zunehmend mit der Verbreitung von Fehlinformationen und Zensur aktiv. Die Behörden haben außerdem versucht, den Nachrichtenkanal Telegram zu verbieten, ein bevorzugtes Mittel zur Organisation von Protesten. Es wurden auch Versuche unternommen, die Social-Media-Kanäle von bekannten Aktivist_innengruppen, wie z.B. das Free Youth Movement mithilfe des repressiven Gesetzes über Computer-Kriminalität zu blockieren.“[13]
Hierzu vergleiche man die aktuellen Maßnahmen innerhalb der Europäischen Union, über die etwa der österreichische „Wochenblick“ berichtete:
„Der vergangene Woche von der EU-Kommission vorgestellte Gesetzentwurf zur Chatkontrolle erlaubt den Behörden Einblicke in die private Kommunikation, von denen sogar die Stasi in der DDR nur hätte träumen können. Was offiziell unter dem Vorwand daherkommt, das Aufspüren von „kinderpornographischem Material” zu erleichtern, ist in Wahrheit ein Einfalltor zu digitalen Totalkontrolle.“[14]
Menschenansammlungen während Corona untersagt
Amnesty beschreibt auch weitere Einschränkungen, die es damals in Thailand gab, die sich aber kaum von denen in der Bundesrepublik unterscheiden:
„Mitte Oktober wurde in Bangkok der Notstand zweiten Grades ausgerufen, um Versammlungen von fünf oder mehr Personen zu unterbinden. Dieses Vorgehen kam zu den bereits bestehenden COVID-19-Notfallmaßnahmen hinzu. Außerdem wurde die Veröffentlichung von Nachrichten und die Kommunikation im Internet eingeschränkt, wenn diese „Angst auslösen“, die Staatssicherheit beeinträchtigen oder die öffentliche Moral gefährden könnten. Der Notstand wurde eine Woche später aufgehoben, aber viele Protestierende glauben, dass das noch nicht das Ende der harten Vorgehensweise der Regierung ist.“ [15]
Ob es auch konkrete Proteste gegen Impfnötigung[16] oder Maskenzwang gab, wurde nicht berichtet.
Angeblich Proteste gegen mangelndes Impfangebot
„BILD“ berichtete am 12.09.2021 über einen Studentenprotest. Dieser habe sich gegen die coronabedingte Schließung von Schulen und Universitäten in Thailand gerichtet. Seit April 2021 sei eine Teilnahme am Unterricht dort nur online möglich gewesen. Der Sender berichtete zudem, dass bemängelt wurde, dass das „Impfangebot nicht ausreichend sei“. Landesweit hätten sich landesweit mehr als 7.000 Studenten an den Protesten beteiligt[17].
[1] „Ein paar Fakten“ auf „wathannover.de“. Aufzurufen unter https://www.wathannover.de/ueber-uns/ein-paar-fakten/, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[2] Siehe „Kathin Fest | ทอดกฐิน“ auf „wathannover.de“. Aufzurufen unter https://www.wathannover.de/events/kathinfest/, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[3] „Ein paar Fak„„„„„„„ten“ auf „wathannover.de“. Aufzurufen unter https://www.wathannover.de/ueber-uns/ein-paar-fakten/, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[4] Siehe Mürmel, Heinz „Buddhismus“, S. 187 – 211 in Peter Antes (Hg.): „Die Religionen der Gegenwart. Geschichte und Glauben“ München (C. H. Beck), 1996, S. 198
[5] Vgl. van Dijk, Alphons „VI. Buddhismus“, S. 81 – 104 in Jürgen Lott (Hg.) „Sachkunde Religion II. Religionen. Religionswissenschaft“ unter Mitarbeit von Joel Berger u. a. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz (W, Kohlhammer), 1985, S. 93
[6] Siehe Mürmel, Heinz „Buddhismus“, S. 187 – 211 in Peter Antes (Hg.): „Die Religionen der Gegenwart. Geschichte und Glauben“ München (C. H. Beck), 1996, S. 198
[7] „Thailand: Reise- und Sicherheitshinweise. Stand – 23.10.2022 (Unverändert gültig seit: 04.10.2022)“ auf „auswartiges-amt.de“. Aufzurufen unter https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/thailandsicherheit/201558, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[8] „Einreise nach Thailand: Alle Infos *UPDATE 23.09.*“ auf „urlaubspiraten.de“ vom 23.10.2022. Aufzurufen unter https://www.urlaubspiraten.de/sonstiges/einreise-thailand, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[9] „Zensur in Thailand auf dem Vormarsch“ auf „pressetext.com“ vom 11.02.2009 um 06:10 Uhr. Aufzurufen unter https://www.pressetext.com/news/090211002, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[10] „Thailands Presse zunehmend unter Druck“ auf „der-farang.com“ vom 21.04.2016. Aufzurufen unter https://der-farang.com/de/pages/thailands-presse-zunehmend-unter-druck‑1, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[11] „Thailands Presse zunehmend unter Druck“ auf „der-farang.com“ vom 21.04.2016. Aufzurufen unter https://der-farang.com/de/pages/thailands-presse-zunehmend-unter-druck‑1, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[12] Vgl. z. B. „Die Pressefreiheit ist weltweit bedroht“ auf „merkur.de“ vom 03.05.2018 um 10:27 Uhr. Aufzurufen unter https://www.merkur.de/welt/pressefreiheit-ist-weltweit-bedroht-zr-9836032.html, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[13] „Zehn Dinge, die du über die Proteste in Thailand wissen solltest“ auf „amnesty.de“ vom 12.11.2020. Aufzurufen unter https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/thailand-zehn-dinge-die-du-ueber-die-proteste-thailand-wissen-solltest, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[14] „EU wird Weltmarktführer bei Massenüberwachung. Feind liest mit: Die EU will die totale Überwachung aller privaten Chats“ auf „wochenblick.at“ vom 16.05.2022. Aufzurufen auf https://www.wochenblick.at/brisant/feind-liest-mit-die-eu-will-die-totale-ueberwachung-aller-privaten-chats/, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[15] „Zehn Dinge, die du über die Proteste in Thailand wissen solltest“ auf „amnesty.de“ vom 12.11.2020. Aufzurufen unter https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/thailand-zehn-dinge-die-du-ueber-die-proteste-thailand-wissen-solltest, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[16] Vgl. z. B. Stephan Witte „Pathologie-Konferenz und Impfzwang unter Palmen“ auf „critical-news.de“ vom 04.12.2021. Aufzurufen unter https://critical-news.de/pathologie-konferenz-und-impfzwang-unter-palmen/, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.
[17] BILD „Demo gegen die Corona-Regeln: Thailänder „verbrennen“ Studentin“ auf „youtube.com“ vom 12.09.2021. Aufzurufen unter https://www.youtube.com/watch?v=p2Bu0TUU14s, zuletzt aufgerufen am 23.10.2022.