Entwicklung der Diesel- und Benzinpreise
Laut Benzinpreis zeichnet sich für Diesel in Deutschland offenbar eine Preis-Stabilisierung ab. Nachdem am 10.03.2022 der Dieselpreis einen Höchststand bei durchschnittlich 2,325 € je Liter erreichte, gibt es mittlerweile einen zaghaften Abwärtstrend um 0,014 €. So lag der durchschnittliche Dieselpreis am 13.03.2022 bei 2,311 €. Am 14.03.2022 mussten durchschnittlich 2,312 € je Liter Diesel bezahlt werden, der Wert liegt aber immer noch unter dem Höchstwert vom 10.03.2022.
Am 11.02.2022 lag der Preis für Diesel noch durchschnittlich bei 1,647 € je Liter, am 24.02.2022 – dem Tag der Invasion Russlands in die Ukraine – stieg der Dieselpreis durchschnittlich um 5,2 Cent und erreichte somit einen Wert von 1,699 € je Liter. Ab da nahm der Preisanstieg rasant Fahrt auf, um jetzt bei einem eingeregelten Niveau von ca. 2,312 € zu liegen.
Laut Benzinpreis zeichnet sich für Diesel in Deutschland offenbar eine Preis-Stabilisierung für den 13.03.2022 durchschnittlich auf 2,311 € ab. Am 10.03.2022 erreichte der Dieselpreis einen Höchststand durchschnittlich von 2,325 €, es gibt somit einen zaghaften Abwärtstrend um 0,014 €.
Am 11.02.2022 lag der Preis für Diesel laut Benzinpreis noch durchschnittlich bei 1,647 €, am 24.02.2022 – dem Tag der Invasion Russlands in die Ukraine – lag der Dieselpreis durchschnittlich bei 1,699 €. Seitdem nahm die Preisentwicklung für Diesel rasant an Fahrt auf.
Zum vorherigen Wochenende (05/06.03.) sank der Preis für Benzin ab, am 05.03.2022 lag der Benzinpreis durchschnittlich bei 1,856 € je Liter, um dann zum Wochenstart am 06.03.2022 auf 2,019 € je Liter zu klettern. Seitdem nahm auch die Preisentwicklung für Benzin Fahrt auf, um entsprechend der Dieselpreisentwicklung am 11.03.2022 einen Höchststand von durchschnittlich 2.258 € je Liter zu erreichen.
Zum Wochenstart am 13.03.2022 blieb der Benzinpreis seit dem 10.03.2022 weitgehend stabil. Er lag durchschnittlich bei 2,256 €. Am 14.03.2022 mussten durchschnittlich 2,259 € je Liter gezahlt werden. Der Preis stieg zaghaft um ca. 0,3 ct. je Liter.
Diesel- und Benzin-Preise schwanken je nach Region
Laut Benzinpreis kostete am 14.03.2022 um 14:00 Uhr in Bochum „der Liter Diesel [durchschnittlich] … nur 2,23 Euro“, in Kiel „hingegen müssen ca. 2,37 Euro gezahlt werden“. Am 15.03.22 um 17:00 Uhr musste man an deutschen Tankstellen „rund 2,28 Euro für den Liter Diesel bezahlen“. In Köln „kostete der Liter Diesel“ heute (Stand 17:00 Uhr) ca. 2,23 €, „in Trier hingegen müssen ca. 2,33 € gezahlt werden“.
Der Benzinpreis für die Kraftstoffsorte Super kostete am 14.03.2022 (Stand 14:00 Uhr) in Deutschland laut Benzinpreis durchschnittlich 2,25 Euro pro Liter. Je nach Region musste gestern für den Liter Super unterschiedlich viel bezahlt werden. In Rostock kostete der Liter Super nur 2,17 Euro, in Trier hingegen kostete der Liter gleich 18 ct mehr. Es müssen also ungefähr 2,35 Euro gezahlt werden. Am 15.03.2022 um 17:00 Uhr musste man an deutschen Tankstellen 2,23 € je Liter bezahlen. Benzinpreis berichtete heute, dass in Kassel „nur 2,16 Euro“ bezahlt werden musste, in Trier hingegen mussten „ungefähr 2,33 Euro gezahlt werden“.
Liegt es am Ölpreis?
Ein Blick auf die Charts zur Kursentwicklung des Ölpreises bei Onvista zeigt, dass mit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine am 24.02.2022 sich auch der Ölpreis stark nach oben bewegt hat. Im letzten Monat lag das Minimum am 18.02.2022 bei 91,160 USD je Barrel, das Maximum lag am 08.03.2022 bei 131,300 USD (+44,30 %). Am 10.03.2022 lag der Ölpreis bei 118,070 USD, am 14.03.2022 bei 105,780 USD und am 15.03.2022 bei einem aktuellen Minimum von 98,290 USD (Stand 12:08 Uhr).
Die Preisreduktion seit dem 08.03.2022 von immerhin 33,010 USD wird offenbar in Deutschland nicht weitergereicht.
Ein Blick auf die Kursentwicklung für einen Zeitraum von einem Jahr offenbart, dass der Ölpreis nicht erst seit der Invasion Russlands in die Ukraine einen Aufwärtstrend zeigt.
Die Invasion Russlands in die Ukraine stellt sich lediglich als einen kurzen Peak dar, in dem temporär ein Mehrbedarf gedeckt wurde, der entweder direkt mit den Kriegshandlungen in der Ukraine in Zusammenhang steht bzw. mit einer vermehrten Vorratshaltung von Heizöl. Immerhin wurde oft genug den Bürgern Angst gemacht, dass die Energiepreise zum einen steigen würden und sie demnächst frieren müssten, zumal Sanktionen gegen Russland bzw. Russland gegen uns im Raume standen.
Bereits seit dem 23.08.2021 und dann ab dem 21.12.2021 auf einem höheren Niveau nahm die Preisentwicklung nach oben bereits vollends Fahrt auf. Der Krieg in der Ukraine als Erklärung für die hohen Energiepreise wird somit offensichtlich willkürlich genutzt, um von den (weltweiten) wirtschaftlichen Verwerfungen der letzten zwei Jahre aufgrund einer desaströsen (weltweiten) Maßnahmen-Politik „gegen Covid-19“ und einer in Deutschland orchestrierten kostenintensiven „Klimapolitik“ abzulenken.
Diesel teurer als Benzin
Auffällig ist, dass Diesel derzeit teurer als Benzin ist. Auch Redakteur Thomas Becker von MDR Thüringen (siehe hier) ist dies aufgefallen. Er gibt seinen Lesern aber belehrend an die Hand, sich nicht zu beklagen, da „wir in Deutschland mit einem Durchschnittseinkommen von rund 40.000 Euro pro Jahr aktuell unsere 2 Euro plus x für den Liter Sprit bezahlen“, derweil „das Einkommen in Polen im Durchschnitt bei 13.000 Euro“ liegt. „Zahlen die nur ein Drittel unseres Spritpreises? Nein! In Russland sind es nicht einmal 10.000 Euro Verdienst im Jahr und Literpreise von um die 50 Cent.“ Das Verhältnis ist aktuell also vergleichbar mit dem in Deutschland. „Ausreißer sind die 3 Cent pro Liter in Venezuela“, einem „sozialistischen“ Armenhaus in der Welt““, schreibt Thomas Becker und ergänzt, dass dies „weltweit [die] größten Ölreserven hat. Alle diese Länder haben auch andere Wege als wir, Staatseinnahmen zu generieren.“
Laut Statista entwickelte sich der durchschnittliche Preis für einen Liter Superbenzin in Deutschland für den Zeitraum von Februar 2021 bis Februar 2022 wie folgt (siehe hier):
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Der durchschnittliche Preis für einen Liter Diesel entwickelte sich laut Statista in Deutschland für den Zeitraum von Februar 2021 bis Februar 2022 wie folgt (siehe hier):
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista
Bereits im Dezember 2021 näherten sich die Preise für Diesel und Benzin an. So lag der Preis für Diesel bei ca. 154,00 Cent je Liter und für Benzin bei ca. 166,96 Cent je Liter (plus 12,96 Cent).
Im Januar 2022 mussten für Diesel bereits ca. 160,09 Cent je Liter gezahlt werden, für Benzin waren es ca. 172,12 Cent je Liter (plus 12,03 Cent).
Im Februar 2021 lag der Preisabstand noch bei 15,84 Cent. Diesel kostete durchschnittlich 128,12 Cent je Liter, Benzin 143,96 je Liter.
Die Preise für Diesel und Benzin haben also nachweislich schon länger Kurs nach oben aufgenommen und sich immer weiter angenähert. Die allgemeine Kostenexplosion ist nur durch den aktuellen Peak mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt, angesichts der Sorge, aufgrund weiterer Kriterien, zukünftig erschwert und dann nur zu überhöhten Energiepreisen Sprit und Öl einkaufen zu können. Festzuhalten an dieser Stelle ist, dass Großbritannien und insbesondere die USA gerne Sanktionen fordern, sie selbst aber von vielen Sanktionen Abstand nehmen, um ihre heimische Wirtschaft nicht abzuwürgen.
Extrem hohe Steueranteile und „hamstern“ machen Sprit teuer
Wofür insbesondere auch in Deutschland hohe Kosten beim Spritpreis ursächlich sind, können Sie mithilfe des Benzinpreis-Bots auf Twitter tagesaktuell für Diesel, Super und E10 in Erfahrung bringen. Der Benzinpreis-Bot berechnet für Diesel, Super und E10 die durchschnittlichen Kosten vor und nach Steuern, sodass erkennbar ist, wie viel Steuern durch den Staat erhoben werden.
Jedem sollte hierbei bewusst sein, dass der Staat kräftig „mitverdient“, wenn die Spritpreise steigen. Trotz dieser hohen Steueranteile, durch die der Staat derzeitig weitere Einnahmen genieren kann (dies gilt auch für die dadurch teurer werdenden Lebensmittel), hat sich die Ampelregierung gegen eine Absenkung der Steuern ausgesprochen.
Datum | Diesel | Anteil Steuern in % | Super | Anteil Steuern in % | E10 | Anteil Steuern in % |
---|---|---|---|---|---|---|
14.03.2022 | 1,20 € | 51,72 | 0,99 € | 43,42 | 0,96 € | 43,24 |
14.03.2022 | 2,32 € | 2,28 € | 2,22 € | |||
15.03.2022 | 1,19 € | 51,52 | 0,98 € | 43,17 | 0,96 € | 43,44 |
15.03.2022 | 2,31 € | 2,27 € | 2,21 € |
Der Gesamtpreis für Sprit setzt sich anteilig zu ca. 47 % aus Steuern und Abgaben (19 % MWSt, Energie- und Mineralölsteuer (Ökosteuer), Erdölbevorratungsverband (EBV)), zu ca. 47 % aus Wareneinstand/Produktpreis und nur zu 6 % aus Kosten für Vertrieb, Transport oder Tankstellenpacht zusammen. Ein Rechenbeispiel und weitere Informationen zur Statistik finden Sie auf Statista.
Seit Januar 2022 sind zudem „im Rahmen des Energieumbaus auf Grundlage des Brennstoffemissionshandelsgesetzes rund eineinhalb Cent je Liter Sprit hinzugekommen“. Einen derartigen Aufschlag „… habe es nicht zum ersten Mal gegeben …“, schreibt Thomas Becker und ergänzt: „… es wird auch nicht der letzte gewesen sein“. Er erklärt dies in seinem Artikel wie folgt:
Hintergrund: 2021 startete der Emissionshandel für Brennstoffe mit einem fixen CO₂-Preis von 25 Euro pro Tonne, seit Januar 2022 liegt er bei 30 Euro, bis 2025 sollen es schrittweise 55 Euro je Tonne CO₂ werden.
Thomas Becker, „Warum ist der Liter Diesel plötzlich teuerer als Benzin E10?“, MDR-Thüringen, 09.03.2022 19:57 Uhr, https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/redakteur-diesel-preis-teurer-als-benzin-102.html
Ein großer Anteil an Steuern und Abgaben (MWSt., Ökosteuer, Energiesteuer) sind also politisch gewollt und werden oft an der Lebenswirklichkeit vorbeigeplant (siehe Mindestlohnverdiener, Hartz IV).
Mithilfe des folgenden Diagramms wird anschaulich, wie sich die Steuern auf die Grundkosten auswirken. Die blaue Linie im nachfolgenden Diagramm gibt den Preis ohne Steuern an. Die gelbe, rote und lila-farbigen Linien sind die Endpreise für Diesel, Super und E10. Der Abstand der Punkte der blauen Linie zwischen den jeweiligen Punkten der gelben, roten und lila-farbigen Linien entspricht dem Anteil Steuern.
Hoher Bedarf wegen leerer Tanks?
Natürlich wird der Preis auch durch eine erhöhte Nachfrage bestimmt. Laut dem Beitrag von Thomas Becker von MDR-Thüringen hätten viele Menschen Heizöl „gebunkert“. Er schreibt:
„Wenn uns die Tatsache stört, dass Diesel jetzt teurer ist als Benzin, müssen wir aufhören, Heizöl zu bunkern, das ist nämlich aktuell die Ursache für diese Verwerfung. Angebot und Nachfrage diktieren auch hier den Preis. Und Heizöl ist letztlich eben eingefärbter Diesel.“
Thomas Becker, MDR-Thüringen, https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/redakteur-diesel-preis-teurer-als-benzin-102.html
Hier stellt sich die berechtigte Frage, warum Deutschland offenbar weder volle Gastanks noch Öltanks betreibt, also wirtschaftlich bedacht Tiefpreise dazu nutzt, diese stets auf einem hohen Niveau zu befüllen.
In Kiel befindet sich das Marinestützpunktkommando Kiel, gab es hier z. B. einen höheren Bedarf?
Lieferketten und Jobs durch zu hohe Spritpreise gefährdet
Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch (siehe Statista hier) der in Deutschland zugelassenen Pkw betrug im Jahr 2020 für Diesel 7,0 Liter bzw. für Benzin 7,7 Liter pro 100 km. Für unterschiedliche Wegstrecken von 25 bis 100 km würden sich somit bei einem Dieselpreis von 2,26 €, bei einem Preis von 2,21 € für Super und bei einem Preis von 2,15 € für E10 folgende Kosten je Arbeitstag ergeben (ohne Kosten für Verschleiß und Wartung):
Strecke | Diesel | Super | E10 |
---|---|---|---|
5 km | 0,79 € | 0,87 € | 0,85 € |
10 km | 1,58 € | 1,74 € | 1,70 € |
25 km | 3,96 € | 4,35 € | 4,25 € |
50 km | 7,91 € | 8,70 € | 8,51 € |
75 km | 11,87 € | 13,05 € | 12,76 € |
100 km | 15,82 € | 17,40 € | 17,02 € |
Viele Arbeitnehmer verdienen lediglich den gesetzlichen Mindestlohn. Dieser beträgt aktuell 9,82 € pro Stunde. Der gesetzliche Mindestlohn wurde am 01. Januar 2015 eingeführt, um sicherzustellen, dass er zu einem Mindestschutz der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beiträgt, faire Wettbewerbsbedingungen ermöglicht und die Beschäftigung nicht gefährdet, vor allem für Arbeitnehmende im Niedriglohnsektor. Je nach Arbeitszeit erhalten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen pro Tag z. B. folgenden Brutto-Arbeitslohn:
Arbeitslohn pro Stunde | Arbeitstunden pro Tag | Arbeitslohn in € |
---|---|---|
9,82 € | 2,5 / 5,0 / 8,0 | 24,55 / 49,10 / 78,56 |
12,50 € | 2,5 / 5,0 / 8,0 | 31,25 / 62,50 / 100,00 |
15,00 € | 2,5 / 5,0 / 8,0 | 37,50 / 75,00 / 120,00 |
17,50 € | 2,5 / 5,0 / 8,0 | 43,75 / 87,50 / 140,00 |
20,00 € | 2,5 / 5,0 / 8,0 | 50,00 / 100,00 / 160,00 |
Je nach Arbeitsvertrag mit Mindestlohn (Vollzeit, Teilzeit, Minijobber) und Arbeitsweg können derzeit Kosten in Höhe von 5,5 bis zu 17,7 % eines Brutto-Arbeitslohns bei einer Wegstrecke von 25 km für Fahrtkosten anfallen. Bei einer Wegstrecke von 50 km wären es Kosten in Höhe von 11,1 bis 35,4 %, bei 100 km wären es sogar Kosten in Bereich von 22,2 bis 70,8 % des Brutto-Arbeitslohns. Bitte beachten Sie, dass in der obigen Tabelle noch keine Abzüge für Krankenkasse, Pflegekasse, Rentenkasse, Arbeitslosenversicherung und sonstige steuerliche Abzüge ihre Berücksichtigung gefunden haben.
Angesichts oft fehlender Anbindungen im ländlichen Bereich an öffentliche Verkehrsmittel kann dies dazu führen, dass man sich das Arbeiten als Minijobber oder Teilzeitkraft aufgrund der hohen Kosten schlicht nicht mehr leisten kann. Offenbar ist vielen nicht aufgefallen, dass insbesondere die Zerstörung des regulären Arbeitsmarktes zu vielen prekären Arbeitsverhältnissen geführt hat, für die dennoch eine Fahrt zur und von der Arbeit erforderlich ist.
Ein Leser kommentiert Thomas Becker Beitrag „Warum ist der Liter Diesel plötzlich teurer als Benzin E10?“ beim MRD-Thüringen wie folgt:
„Mit Entsetzen habe ich diesen Kommentar gelesen. Für mich als Pendler, der jedem Morgen um Uhr 5.00 losfährt, um eine Stunde später in der Arbeit zu sein, ist dieser Kommentar blanker Hohn. Leider lebe ich mit meiner Familie ländlich, ohne jegliche Bus- oder Zuganbindung. Ich zahle beim Tanken jetzt ca. EUR 40 mehr als zuvor.“
Erleben wir nun wieder eine Renaissance hin zu Vollzeitstellen bzw. Stellen, bei denen nur an 4 Tagen Vollzeit oder nur 3 von 4 Wochen pro Monat gearbeitet wird, um z. B. auch Kosten für An- und Abfahrten reduzieren zu können? Weitere Kommentare unter dem benannten Artikel lassen dies möglich erscheinen. Der „gelbe Schein“ wird sicherlich nicht zur Lösung der Probleme beitragen, wie dies einige für sich überlegt haben, um den Kostenfallen entgehen zu können.
Leere Regale bald überall?
Die gelb-grün-rote Ampel wird sich zeitnah der von ihr geschaffenen Probleme stellen müssen, siehe hier), denn die hohen Spritkosten führen insbesondere auch zu höheren Lebensmittelkosten und aktuell zu erheblichen Problemen bei den Lieferketten, sodass sogar Versorgungsengpässe befürchtet werden.
So berichtete „Der Westen“ kürzlich von der Demonstration von ca. 100 LKW-Fahrern, siehe hier. So schreibt sie:
„Für viele Lkw-Fahrer ist der Dieselpreis fast unbezahlbar gewurden. In Köln haben am Samstag mehr als 100 Brummi-Fahrer ihren Unmut über die steigenden Spritpreise zum Ausdruck gebracht.
Mit Bannern wie „Stoppt die Tank-Abzocke“ oder „Kann nicht schneller, Diesel zu teuer“ protestierten die Brummi-Fahrer gegen den aktuellen Dieselpreis.“
Dieselpreis: Lkw-Fahrer in NRW protestieren – Experte fürchtet „schlimmste Versorgungskrise“, 13.03.2022, https://www.derwesten.de/region/spritpreis-benzin-diesel-gas-lkw-fahrer-tanken-protest-nrw-koeln-stau-a4-sparen-trick-streik-demo-id234796969.html
Leider ist es nicht das erste Mal, dass insbesondere Politiker der Partei „Bündnis / Die Grünen“ durch eine gewisse Realitätsferne entsprechende Reaktionen von Praktikern herausfordern. Derweil Paula Piechotta (seit dem 26. Oktober 2021 für die Grünen Mitglied des Deutschen Bundestages) sich mit „Zweit- & Drittwagen“ aufhält, die sicherlich nicht zur gleichen Zeit vom gleichen Fahrer gelenkt werden können, bringt LKW-Spediteur Ralf H. es auf den Punkt: „Wir fahren bei diesen Preisen minus ein!“ und kündigt einen Streik der LKW-Fahrer ab Mittwoch an.
„Ein Sattelzug verbraucht z. B. 32 l je 100 km“, erklärt ein LKW-Fahrer in einem Interview. Ein LKW-Fahrer legt am Tag meist „400 bis 500 km täglich“ zurück. Aktuell fallen bei einem Dieselpreis von ca. 2,31 € je Liter bei 400 bis 500 km Wegstrecke also zwischen 295,68 € und 369,60 € an Spritkosten an. In einem Interview erklärt dieser LKW-Fahrer:
„Wir müssen im Schnitt alle zwei Tage beitanken. Da reden wir von ca. 500 € alle zwei Tage. Wir haben also eine ordentliche Mehrbelastung, und wir müssen jetzt etwas tun, sonst wissen wir nicht mehr, was wir machen sollen. Es sind schon mittlerweile viele Kollegen, die wollen ab Montag ihr Auto stehen lassen, weil sie keine Kohle mehr haben. Und ich möchte das mit aller Macht verhindern, dass Kleinbetriebe kaputtgehen. Das kann nicht sein.“
Der LKW-Fahrer ergänzt:
„Du hast im Schnitt 200 l, die du am Tag verbrauchst. 200 Liter ist der Verbrauch, den wir haben. Rechne das mal auf eine Woche. Das sind 1.000 Liter. Mit 2,32 € reden wir bei einem Auto bei 1.000 Litern von 2.400 € für Diesel. Wir bekommen aber nur 3.500 € in einer Woche vielleicht an Umsatz. So, da musst du den Fahrer abrechnen. Du musst das Auto abrechnen. Was bleibt für uns noch über? Nichts. Ich habe letztes Jahr noch für 1,30 getankt. Jetzt sind wir bei 2,30. 1 €. Mit welcher Berechtigung? Es gibt keine Berechtigung, immer weiter die Preise anzuheben. Gibt es nicht. Das kann mir keiner erzählen.“
Die derzeitige Preisexplosion für Diesel und Benzin, aber auch für Miete und Lebensmittel (Teuerung aufgrund höherer Energiekosten) und sonstige Güter, wird also zunehmend für Arbeitnehmer und Selbstständige zu einem Problem, für etliche sogar Existenz bedrohend. Der gesetzliche Mindestlohn stellt zudem keinen Mindestschutz mehr dar.
Werden Steuern für Sprit wie in anderen Ländern gesenkt?
Polen hat temporär den Mehrwertsteuersatz auf Benzin und Diesel in Polen von 23 % auf 8 % gesenkt, „was einer Ersparnis von bis zu 20 Cent pro Liter gleichkommt. In Deutschland wurden Steuererleichterungen für Kraftstoffe Anfang Februar 2022 von FDP und Grünen abgelehnt“, berichtet rbb24.
Fazit: Die Kraftstoffpreise erreichten bereits vor den Sanktionen gegen Russland immer wieder Höchstwerte. Einige europäische Länder haben steuerpolitische Maßnahmen ergriffen, um insbesondere ärmere Menschen in ihrem Land zu entlasten und der überall grassierenden Inflation entgegenzuwirken. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) überlegt, evtl. Familien mit Kindern entlasten zu wollen. Damit wird armen Familien mit bzw. ohne volljährigen Kindern aber nicht geholfen, wenn nur eine Gruppe der Betroffenen herausgegriffen wird. Nachdem bereits die Corona-Maßnahmen zu Engpässen und Störungen bei den Lieferketten geführt haben, muss aufgrund der hohen Spritpreise mit weiteren massiven Störungen gerechnet werden.