Tarif­ana­ly­se Mul­ti-Ren­te der Jani­tos, Stand 04.2016

Funk­ti­ons­in­va­li­di­täts­ver­si­che­run­gen (FIV) wur­den zunächst in den Jah­ren 2003 bis 2007 von der E+S Rück unter Füh­rung von Dr. Nico­la-Alex­an­der Sit­ta­ro ent­wi­ckelt[1].  Wäh­rend das Pro­dukt der Axa als ers­te die­ser Ent­wick­lun­gen bereits im Herbst 2006 auf den Markt kam, folg­te im April 2008 mit der Mul­ti-Ren­te von Jani­tos das ers­te Pro­dukt, das allein für den Mak­ler­markt kon­zi­piert wurde.

Seit eini­gen Jah­ren bie­tet die Jani­tos Ver­si­che­rung AG als 100%ige Toch­ter der Gotha­er All­ge­mei­ne Ver­si­che­rung AG die drit­te Gene­ra­ti­on ihrer Funk­ti­ons­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung an.

Tarif­his­to­rie

Die ers­te Tarif­ge­ne­ra­ti­on mit gleich­blei­ben­der Prä­mie (auch: Ein­stiegs­al­ter- oder Level­prä­mie), Bisex-Kal­ku­la­ti­on und voll­stän­di­gem Ver­zicht auf das ordent­li­che Kün­di­gungs­recht war ver­kaufs­of­fen von April 2008 bis zum Novem­ber 2012, dabei wur­de die Mul­ti-Ren­te für Kin­der erst zum 01.04.2009 auf den Markt gebracht. Im Unter­schied zu den spä­te­ren Tarif­ge­ne­ra­ti­on erfolg­ten im Rah­men der Inno­va­ti­ons­klau­sel zwei­mal Ver­bes­se­run­gen im Bestand:

  • ab dem 01.04.2009 ent­fiel der bis dahin gel­ten­de Zuschlag von 25 % für Bei­fah­rer auf einem Motor­rad. Laut Jani­tos sei­en damals etwa 250 Kun­den davon betrof­fen gewesen.
  • Zum 01.06.2010 wur­de für den Alt­be­stand auch die bis dahin gel­ten­de Glie­derta­xe ver­bes­sert (bei Ver­lust der Seh­kraft, des Hör­ver­mö­gens, des Geruchs, des Geschmacks, Arm bis unter­halb des Ellen­bo­gens). Eben­falls neu war das Recht auf Ren­ten­er­hö­hung ohne erneu­te Gesund­heits­prü­fung sowie eine Ver­bes­se­rung der Nach­ver­si­che­rungs­ga­ran­tie (15 %iger Gehalts­sprung). Zudem wur­de damals im Erwach­se­nen­pro­dukt neu ein­ge­führt eine Kapi­tal­leis­tung von drei Monats­ren­ten bei Ein­tritt des Leis­tungs­fal­les (sofern kein Motorradfahrer).
  • Erst­mals wur­de für den Tarif mit Bedin­gungs­stand 01.11.2012 eine Tarif­num­mer ein­ge­führt. Auf die­se bezog sich dann eine spä­te­re Klar­stel­lung, wonach Ver­si­che­rungs­schutz auch dann bestehe, wenn die ver­si­cher­ten Gesund­heits­schä­den „im ursäch­li­chen Zusam­men­hang mit Schutz­imp­fun­gen (auch Coro­na-Schutz­imp­fun­gen) ste­hen“. Eine bedin­gungs­sei­ti­ge Klar­stel­lung ist bis heu­te nicht erfolgt.
  • Zu 01.2017 erfolg­te eine Ände­rung der Pfle­ge­de­fi­ni­ti­on. Dadurch wur­de die bis­he­ri­ge Bewer­tung nach Pfle­ge­stu­fen durch ein Sys­tem auf Basis von ADL (Acti­vi­ties of Dai­ly Life) umge­stellt. Hier­zu schrieb das Unter­neh­men seinerzeit:

„Da die bis­he­ri­gen Pfle­ge­stu­fen durch die Pfle­ge­re­form ent­fal­len, haben wir in Umset­zung der neu­en gesetz­li­chen Rege­lung den bis­her ver­ein­bar­ten Leis­tungs­in­halt aus den Pfle­ge­stu­fen aus­for­mu­liert. Hier­zu sind Ände­run­gen an den Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen notwendig.“

Vom 01.12.2012 an galt dann die zwei­te Tarif­ge­ne­ra­ti­on, erst­mals auf Uni­sex-Basis, mit tech­nisch ein­jäh­ri­ger Kal­ku­la­ti­on und ohne den voll­stän­di­gen Ver­zicht auf das ordent­li­che Kün­di­gungs­recht.  Bis auf das oben beschrie­be­ne Pfle­ge­up­date zu 01.2017 sind zu die­ser Tarif­ge­ne­ra­ti­on kei­ne Leis­tung­s­up­dates im Rah­men der Inno­va­ti­ons­klau­sel erfolgt.

Der Tarif wur­de mit jeweils neu­er Bedin­gungs­num­mer zum 01.07.2013 und auch zum 01.04.2014 aktua­li­siert.  Nur auf die­se bezieht sich die oben benann­te Klar­stel­lung zur eben­falls gel­ten­den Mit­ver­si­che­rung von Schä­den durch „Coro­na-Schutz­imp­fun­gen“.

Die drit­te Tarif­ge­ne­ra­ti­on wur­de zum 01.04.2016 ein­ge­führt. Sie unter­schei­det erst­mals zwi­schen den Tarif­li­ni­en Balan­ce und Best Sel­ec­tion und wur­de zudem voll­stän­dig neu kal­ku­liert. Neben der Prä­mi­en­an­pas­sungs­klau­sel wur­den diver­se Leis­tun­gen der Organ­ren­te sowie der Krebs­ren­te teil­wei­se zum Vor‑, teil­wei­se zum Nach­teil der ver­si­cher­ten Per­so­nen geän­dert. Eben­falls geän­dert wur­den die Rege­lun­gen zur Neu­be­mes­sung. Bis auf das oben beschrie­be­ne Pfle­ge­up­date zu 01.2017 sind zu die­ser Tarif­ge­ne­ra­ti­on kei­ne Leis­tung­s­up­dates im Rah­men der Inno­va­ti­ons­klau­sel erfolgt. Es gab jedoch die oben beschrie­be­ne Klar­stel­lung zur Mit­ver­si­che­rung von Gesund­heits­schä­den „im ursäch­li­chen Zusam­men­hang mit Schutz­imp­fun­gen (auch Coro­na-Schutz­imp­fun­gen)“ auch zu die­sem Tarif.

© 2023 Cri­ti­cal-News —  Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät auch durch Impfschaden

Ver­si­cher­ba­rer Personenkreis

Ver­si­cher­bar sind Per­so­nen ab einem Min­dest­ein­tritts­al­ter von 1 Jah­ren (Mul­ti-Ren­te für Kin­der) bzw. 18 Jah­ren (Mul­ti-Ren­te für Erwach­se­ne).  Das Höchst­ein­tritts­al­ter beträgt 59 Jah­re. Die Ren­ten­dau­er ist in die­ser drit­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on gene­rell lebenslang.

Für Kin­der beträgt die ver­si­cher­ba­re Ren­te ein­kom­mens­un­ab­hän­gig in 100-Euro-Schrit­ten zwi­schen 500 Euro und 2.000 Euro pro Monat, für Erwach­se­ne ein­kom­mens­un­ab­hän­gig zwi­schen 500 Euro und 3.000 Euro pro Monat.  Eine Ren­ten­hö­he über 3.000 Euro bei Erwach­se­nen führt zur indi­vi­du­el­len Annah­me­ent­schei­dung. Die­se Leis­tun­gen kön­nen zusätz­lich zu den Leis­tun­gen einer Unfall‑, Berufsunfähigkeits‑, Grund­fä­hig­keits- oder sons­ti­gen Ren­te bean­tragt werden.

Zu den Grund­ta­ri­fen Balan­ce und Best Sel­ec­tion gibt es fol­gen­de optio­na­le Leis­tun­gen:

  • Pas­siv­dy­na­mik (wahl­wei­se 0 %, 1 % oder 2 % p. a. Die Pas­siv­dy­na­mik erhöht die ver­si­cher­te Ren­ten­leis­tung ab Ein­tritt des Leis­tungs­fal­les jähr­lich um den ver­ein­bar­ten Pro­zent­satz. In den ers­ten bei­den Tarif­ge­ne­ra­tio­nen gab es ledig­lich die Wahl einer Pas­siv­dy­na­mik in Höhe von 1,5 %. Die­se kann bei Umstel­lung auf die neue Tarif­ge­ne­ra­ti­on ohne Gesund­heits­prü­fung auf die 2 %-Vari­an­te erfol­gen. Dabei kann die Umstel­lung wahl­wei­se in den Tarif Balan­ce oder den Tarif Best Sel­ec­tion erfolgen)
  • Aktiv­dy­na­mik (wahl­wei­se 0 %, 3 % oder 5 %. Die Aktiv­dy­na­mik erhöht die ver­ein­bar­te monat­li­che Ren­ten­leis­tung bis zum Ein­tritt des Leis­tungs­fal­les jähr­lich um den ver­ein­bar­ten Pro­zent­satz, höchs­tens jedoch auf 2.000 Euro für Kin­der bzw. 3.000 Euro für Erwach­se­ne. Ab einer Ren­ten­hö­he über 2.200 Euro darf die Aktiv­dy­na­mik von Erwach­se­nen maxi­mal 3 % p. a. betra­gen. Bei einer Ren­ten­hö­he ab 2.500 Euro ist eine Dyna­mi­sie­rung für Erwach­se­ne nicht mehr möglich.
  • Kapi­tal­so­fort­leis­tung (als Opti­on nur im Rah­men der Mul­ti-Ren­te für Kin­der, nicht zu ver­wech­seln mit der bei­trags­neu­tra­len Leis­tung im Rah­men der Mul­ti-Ren­te für Erwach­se­ne. Die Kapi­tal­so­fort­leis­tung wird in Höhe einer Jah­res­ren­te sowohl bei Ein­tritt des Ver­si­che­rungs­falls, als auch bei bestimm­ten, bedin­gungs­ge­mäß defi­nier­ten, schwe­ren Ope­ra­tio­nen aus­be­zahlt, maxi­mal jedoch ein­mal pro Jahr)
  • Ein­schluss Motor­rad­fah­ren (Zuschlag von 25 %)

Für die Bean­tra­gung des Ver­si­che­rungs­schut­zes bei Jani­tos ist eine voll­dy­na­mi­sche elek­tro­ni­sche Risi­ko­prü­fung auf Basis von ins­be­son­de­re Gewicht, Grö­ße, Gesund­heits­zu­stand sowie Unfäl­len in der Ver­gan­gen­heit erfor­der­lich. Der Abfra­ge­zeit­raum für ambu­lan­te Unter­su­chun­gen, Bera­tun­gen und Behand­lun­gen ist auf 5 Jah­re, der für Krankenhaus‑, Rehabilitations‑, Kur­auf­ent­halt oder ambu­lan­te Ope­ra­ti­on auf 10 Jah­re befristet.

Optio­nal kann die Gesund­heits­prü­fung auch schrift­lich erfol­gen. Bereits seit dem 01.06.2010 kann der Ver­si­che­rungs­be­ginn ab Antrags­stel­lung maxi­mal 3 Mona­te und 2 Wochen in der Zukunft liegen.

Für den Fall einer unter­jäh­ri­gen Zahl­wei­se erhebt die Jani­tos Raten­zah­lungs­zu­schlä­ge in Höhe von 3 % (halb­jähr­lich) bzw. 5 % (vier­tel­jähr­lich oder monat­lich). Posi­tiv ist, dass das Unter­neh­men auf sei­nem pdf-Antrag trans­pa­rent die damit ver­bun­de­nen Effek­tiv­zin­sen ausweist.

Bei­trä­ge stei­gen alters­be­dingt auch für Bestandskunden

Ana­log zu den aktu­el­len Tari­fen z. B. von Kon­zept & Mar­ke­ting stei­gen die Prä­mi­en bei Jani­tos tech­nisch ein­jäh­rig kal­ku­liert mit dem Alter an. Eine optio­na­le Level­prä­mie (glei­ches Prä­mi­en­ni­veau über die gan­ze Lauf­zeit) wie bei der Axa wird nicht angeboten.

Der Brut­to­jah­res­bei­trag für eine Ren­te von 1.000 Euro beträgt im Tarif Balan­ce für Kin­der zwi­schen 92,80 Euro und 174,20 Euro, für Erwach­se­ne zwi­schen 164,20 Euro und 1.977,80 Euro. Im Tarif Best Sel­ec­tion zah­len Kin­der zwi­schen 101,40 Euro und 182,80 Euro brut­to p. a., Erwach­se­ne zwi­schen 171,40 Euro und 2.463,30 Euro brut­to p. a.

Der Ver­si­che­rer unter­schei­det in der Regel nicht zwi­schen ver­schie­de­nen Berufs­grup­pen. So zah­len etwa Schü­ler, Ein­zel­han­dels­kauf­leu­te oder Mau­rer die Nor­mal­prä­mie. Wird aller­dings ein ver­bind­li­ches Ange­bot berech­net, bei dem auch Anga­ben zur Gesund­heit und zum Beruf gemacht wer­den, gibt es eini­ge Beru­fe (ins­be­son­de­re Pro­fi­sport­ler), die mit einem Zuschlag belegt sind.

Für eine abschlie­ßen­de Lis­te von zum Stich­tag 15 Tätig­kei­ten (Stand 06.10.2022) wer­den im Rah­men eines inter­nen, dem Ver­fas­ser jedoch vor­lie­gen­dem, Arbeits­do­ku­ments Zuschlä­ge von 50 % (z. B. Ten­nis­spie­ler), 100 % (z. B. Fuß­bal­ler) bzw. 200 % (z. B. Reit­sport­ler) erho­ben. Der Ver­si­che­rer möch­te die Ent­schei­dungs­ho­heit über die jewei­li­gen Risi­ko­zu­schlä­ge wei­ter­hin im Ein­zel­fall sei­ner Risi­ko­prü­fung überlassen.

Bei­spiel 1:

Tarif Best Sel­ec­tion, 1 % Pas­siv­dy­na­mik, mit Kapi­tal­so­fort­leis­tung im Leis­tungs­fall, Beruf: Schüler

  • Kind bis 17 Jah­re: 139,90 Euro brut­to p. a. je 1.000 € Monatsrente

Bei­spiel 2:

Tarif Best Sel­ec­tion, 1 % Pas­siv­dy­na­mik, kein Motor­rad­fah­ren, Beruf: Maurer

  • Alter 20 Jah­re: 215,60 Euro brut­to p. a. je 1.000 € Monatsrente
  • Alter 30 Jah­re: 215,60 Euro brut­to p. a. je 1.000 € Monatsrente
  • Alter 40 Jah­re: 338,40 Euro brut­to p. a. je 1.000 € Monatsrente
  • Alter 50 Jah­re: 686,90 Euro brut­to p. a. je 1.000 € Monatsrente

Über die bereits bei Ver­trags­ab­schluss bekann­te Bei­trags­an­pas­sung gemäß Alters­staf­fel, hat der Ver­si­che­rer bedin­gungs­sei­tig auch das Recht, die Bei­trä­ge für bestehen­de Ver­trä­ge außer der Rei­he auf Basis gestie­ge­ner Leis­tun­gen zu erhö­hen. Selbst­ver­ständ­lich bedeu­tet eine Bei­trags­an­pas­sung infol­ge einer optio­nal gewähl­ten Dyna­mik auch eine ent­spre­chen­de Leis­tungs­er­hö­hung. Bereits im April 2017 mach­te das Unter­neh­men von einer umstrit­te­nen Bei­trags­an­pas­sung für die Ver­trä­ge der ers­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on gebrauch. Hier­ge­gen mach­te der Autor die­ses Arti­kels als selbst Betrof­fe­ner recht­li­che Mit­tel gel­tend. Nach­dem eine außer­ge­richt­li­che Eini­gung nicht mög­lich war, wur­de ihm vom Ver­si­che­rer ein Ver­gleichs­an­ge­bot unter­brei­tet, um eine ent­spre­chen­de gericht­li­che Ent­schei­dung zu ver­hin­dern. Schließ­lich wur­de am 12.10.2022 ein Urteil des AG Lehr­te zu Guns­ten des Antrags­stel­lers ver­kün­det (Az. 9 C 3/21).

Umstel­lung vom Kin­der- auf den Erwachsenentarif

Grund­sätz­lich wird der Mul­ti-Ren­te für Kin­der zum Ablauf auto­ma­tisch und ohne erneu­te Gesund­heits­prü­fung auf das ent­spre­chen­de bzw. nächst­ähn­li­che Erwach­se­nen­pro­dukt umgestellt.

Ste­hen meh­re­re Vari­an­ten zur Ver­fü­gung, wird im Zwei­fel auf die leis­tungs­stär­ke­re Vari­an­te umge­stellt. Kei­ne Umstel­lung auf den Erwach­se­nen­ta­rif gilt, wenn die ver­si­cher­te Per­son vor Errei­chen des 18. Lebens­jah­res eine Ren­ten­leis­tung erhal­ten haben. In die­sem Fall endet der Ver­trag mit Errei­chen der Voll­jäh­rig­keit. Wei­ter gilt:

„Die im Kin­der­pro­dukt ent­hal­te­nen Rege­lun­gen zur Ren­ten­be­zugs­dau­er, Aktiv- oder Pas­siv­dy­na­mik wer­den über­nom­men. Even­tu­el­le Son­der­ver­ein­ba­run­gen bei der Begren­zung des Ver­si­che­rungs­schut­zes (sie­he Ver­si­che­rungs­schein) oder Risi­ko­zu­schlä­ge blei­ben in Höhe und Umfang wei­ter­hin bestehen. Der Zusatz­bau­stein der Kapi­tal­so­fort­leis­tung sie­he B. Zif­fer 5 der Mul­ti-Ren­te für Kin­der ist im Erwach­se­nen­pro­dukt nicht mehr ver­si­cher­bar und ent­fällt daher zum oben genann­ten Zeit­punkt der Umstel­lung automatisch.“

Ver­si­cher­te Leistungsarten

Als Funk­ti­ons­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung auf Basis einer Unfall­ver­si­che­rung sieht die Jani­tos fol­gen­de Leis­tungs­ar­ten vor:

  • Organ­ren­te
  • Pfle­ger­en­te
  • Grund­fä­hig­kei­ten­ren­te
  • Ren­ten­leis­tung bei schwe­rer Krankheit
  • Unfall­ren­te

Ein Leis­tungs­fall liegt vor, wenn die in den Bedin­gun­gen jeweils benann­ten Ein­tritts­vor­aus­set­zun­gen erfüllt sind. Im Rah­men der Unfall­ren­te ist hier­für eine vor­aus­sicht­lich län­ger als drei Jah­re bestehen­de Inva­li­di­tät von min­des­tens 50 Pro­zent nach­zu­wei­sen. Dabei muss die bedin­gungs­ge­mä­ße Inva­li­di­tät inner­halb von 24 Mona­ten nach einem ver­si­cher­ten Unfall ein­ge­tre­ten sein und inner­halb von wei­te­ren 12 Mona­ten ärzt­lich fest­ge­stellt sowie beim Ver­si­che­rer gel­tend gemacht werden.

War­te­zeit

Für Leis­tungs­fäl­le infol­ge von Krebs besteht eine War­te­zeit von sechs Mona­ten zwi­schen Ver­trags­be­ginn und dem ers­ten Auf­tre­ten kli­nisch rele­van­ter Sym­pto­me von Erkran­kun­gen oder der Dia­gno­se­er­stel­lung. Bei Dia­gno­se­stel­lung inner­halb der War­te­zeit sind auch die Fol­gen der Krank­heit, die danach auf­tre­ten, dau­er­haft nicht mit­ver­si­chert. Abwei­chend beträgt die ent­spre­chen­de War­te­zeit für einen Leis­tungs­an­spruch wegen Mul­ti­pler Skle­ro­se 12 Mona­te.

Leis­tungs­be­ginn

Der Anspruch auf eine Leis­tung aus der Mul­ti-Ren­te ent­steht rück­wir­kend ab Beginn des Monats, in dem die Leis­tungs­vor­aus­set­zung ein­ge­tre­ten ist, höchs­tens jedoch sechs Mona­te rück­wir­kend nach Scha­den­mel­dung beim Versicherer.

Leis­tungs­dau­er

Im Tarif Mul­ti-Ren­te für Kin­der wird die ver­ein­bar­te Unfall‑, Organ- und Grund­fä­hig­kei­ten­ren­te bei Ein­tritt des Leis­tungs­fal­les vor dem 18. Lebens­jahr über die­sen Zeit­punkt hin­aus erbracht, sofern sich die ver­si­cher­te Per­son zu die­sem Zeit­punkt wei­ter im Leis­tungs­be­zug befindet.

Die Neu­be­mes­sungs­frist im Rah­men der Unfall‑, Organ- und Grund­fä­hig­kei­ten­ren­te für Kin­der bis zur Voll­endung des 14. Lebens­jah­res beträgt fünf Jah­re, für älte­re Jugend­li­che drei Jah­re. Dabei gilt:

„Sofern län­ger als 5 Jah­re unun­ter­bro­chen die Vor­aus­set­zun­gen für den Leis­tungs­fall vor­ge­le­gen haben, wan­delt sich – außer bei Krebs – der befris­te­te Ren­ten­an­spruch in einen dau­er­haf­ten Ren­ten­an­spruch um und wir zah­len Ihre Ren­te lebens­lang. Bei Krebs erfolgt die Leis­tung gemäß B. Zif­fer 5.3.9 für einen befris­te­ten Zeitraum.“

Für die Mul­ti-Ren­te für Erwach­se­ne gilt abweichend:

„Sofern län­ger als 3 Jah­re unun­ter­bro­chen die Vor­aus­set­zun­gen für den Leis­tungs­fall vor­ge­le­gen haben, zah­len wir Ihre Ren­te ohne wei­te­re Über­prü­fung lebens­lang. Bei Krebs erfolgt die Leis­tung gemäß B. Zif­fer 5.3.9.2 für einen befris­te­ten Zeitraum.“

Wäh­rend die Krebs­ren­te im Rah­men der ers­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on – vor­be­halt­lich einer Neu­be­mes­sung wäh­rend der ers­ten 36 Mona­te – wahl­wei­se bis zur Voll­endung des 67. Lebens­jah­res oder lebens­lang geleis­tet wur­de, leis­tet der aktu­el­le Tarif eine Krebs­ren­te von 18 Mona­ten (Sta­di­um II), 36 Mona­ten (Sta­di­um III) bzw. 60 Mona­ten (Sta­di­um IV). Im Sta­di­um I sieht der aktu­el­le Tarif kei­nen Anspruch auf eine Krebs­ren­te vor.

Bei Pfle­ge­be­dürf­tig­keit ist der ist der Ver­si­che­rungs­neh­mer dazu ver­pflich­tet, den Weg­fall der Anspruchs­vor­aus­set­zun­gen unver­züg­lich inner­halb eines Monats anzu­zei­gen. Dies gilt nicht für eine nur gering­fü­gi­ge Min­de­rung der Funk­ti­ons­un­fä­hig­keit. Für alle ande­ren Ren­ten­ar­ten ist gemäß Zif­fer 4.1 eine Min­de­rung oder ein Fort­fall der jewei­li­gen Beein­träch­ti­gung sowie der Tod der ver­si­cher­ten Per­son unver­züg­lich anzuzeigen.

Ver­zicht auf das ordent­li­che Kün­di­gungs­recht des Versicherers?

Der Ver­si­che­rungs­neh­mer kann sei­nen Ver­si­che­rungs­ver­trag jähr­lich mit Frist von min­des­tens drei Mona­ten zur jewei­li­gen Haupt­fäl­lig­keit kün­di­gen. Gegen­über der ers­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on besteht im aktu­el­len Tarif nur ein ein­ge­schränk­ter Ver­zicht auf das ordent­li­che Kün­di­gungs­recht des Ver­si­che­rers im nach­fol­gend beschrie­be­nen Umfang. Sind die dafür gel­ten­den Vor­aus­set­zun­gen erfüllt, so hat der Ver­si­che­rer eine Frist von min­des­tens sechs Mona­ten zum Ablauf des jewei­li­gen Ver­si­che­rungs­jah­res ein­zu­hal­ten. Dabei gilt:

„Wir kön­nen unser Kün­di­gungs­recht nur aus­üben, wenn wir inner­halb eines Monats alle Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge des betref­fen­den Teil­be­stands kün­di­gen, zu denen Ihr Ver­si­che­rungs­ver­trag gehört.

Ein Teil­be­stand besteht aus allen mit uns abge­schlos­se­nen Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen, denen die­sel­ben Kal­ku­la­ti­ons­me­tho­den und ‑grö­ßen sowie die­sel­ben All­ge­mei­nen Unfall­ver­si­che­rungs-Bedin­gun­gen (AUB) und die­sel­ben Beson­de­ren Bedin­gun­gen zugrun­de liegen.

[…]

Sofern wir zum Zeit­punkt der Kün­di­gung im Neu­ge­schäft wei­ter­hin ein ver­gleich­ba­res Mul­ti-Ren­ten­pro­dukt anbie­ten, haben Sie das Recht ohne erneu­te Gesund­heits­prü­fung in den neu­en Tarif zu den in die­sem Tarif für Ihr erreich­tes Alter gül­ti­gen Kon­di­tio­nen zu wech­seln. Sie kön­nen in die­sem Fall im neu­en Tarif maxi­mal die glei­che Ren­ten­hö­he wie die zum Zeit­punkt der Wirk­sam­keit der Kün­di­gung abge­si­cher­te Ren­ten­hö­he vereinbaren.“

Aus­ge­wähl­te Vor­tei­le des Tarifs Mul­ti-Ren­te Best Selection

  • Für die Leis­tungs­art Inva­li­di­tät durch Unfall (Unfall­ren­te) garan­tiert der Ver­si­che­rer, nicht zum Nach­teil des Ver­si­che­rungs­neh­mers von den unver­bind­li­chen Mus­ter­be­din­gun­gen des GDV (Gesamt­ver­band der Deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft) abzu­wei­chen (GDV-Garan­tie). Da für die ande­ren Leis­tungs­ar­ten kei­ne ver­gleich­ba­ren Mus­ter­be­din­gun­gen exis­tie­ren, ist für die­se kei­ne ent­spre­chen­de Garan­tie­er­klä­rung mög­lich. Aus der GDV-Garan­tie der Jani­tos kann jedoch aus­drück­lich kein Lei­tungs­an­spruch für Inva­li­di­täts­gra­de unter 50 % her­ge­lei­tet wer­den. Auch bleibt der Aus­schluss für Unfäl­le der im Tarif benann­ten beruf­li­chen Tätig­kei­ten bestehen.
  • Inno­va­ti­ons­klau­sel für bei­trags­neu­tra­le Leis­tungs­ver­bes­se­run­gen der glei­chen Tarif­ge­ne­ra­ti­on. Aktu­ell betrifft dies die Bedin­gungs­num­mer 504101. Im Unter­schied zur ers­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on haben Ver­si­cher­te die­ses Tari­fes seit Ein­füh­rung im Jah­re 2016 von kei­nen Ver­bes­se­run­gen profitiert.
  • Kei­ne Mel­de­frist bei Berufs­wech­sel, aber Aus­schluss für ansons­ten ver­si­cher­te Beein­träch­ti­gun­gen der Gesund­heit für benann­te Berufs­bil­der (z. B. Unfäl­le als Ber­gungs­tau­cher, als Mit­ar­bei­ter von Munitions‑, Such- und Räu­mungs­trupps oder als Werk­fah­rer. Kein Ver­si­che­rungs­schutz bei beruf­li­chen Tätig­kei­ten als Luft­sport­ge­rä­te­füh­rer. Der Ver­si­che­rer stellt ergän­zend klar:

„Auch im Hob­by­be­reich besteht für Luftfahrzeugführer/ Luft­ge­rä­te­sport­füh­rer (oder sons­ti­ges Besat­zungs­mit­glied) sofern nach deut­schem Recht eine Erlaub­nis dafür benö­tigt wird kein Versicherungsschutz.“

Anders als bei z. B. im Tarif all­safe lavi­da von Kon­zept & Mar­ke­ting gibt es kei­nen Aus­schluss für gesund­heit­li­che Beein­träch­ti­gun­gen von ver­gleich­ba­ren Freizeittätigkeiten).

  • Ein­ge­schränk­ter Ver­zicht auf das ordent­li­che Kün­di­gungs­recht (sie­he oben).
  • Ver­si­che­rungs­schutz besteht nach Ein­tritt eines ers­ten Leis­tungs­fal­les in unein­ge­schränk­tem Umfang fort.
  • Prä­mi­en­be­frei­ung wäh­rend des berech­tig­ten Rentenbezugs.
  • Im Rah­men der Mul­ti-Ren­te für Kin­der besteht Anspruch auf eine Prä­mi­en­be­frei­ung für das ver­si­cher­te Kind, wenn der Ver­si­che­rungs­neh­mer wäh­rend der Ver­trags­lauf­zeit stirbt, der Ver­trag unge­kün­digt war und der Ver­si­che­rungs­neh­mer bei Ver­si­che­rungs­be­ginn noch nicht das 45. Lebens­jahr voll­endet hat. Vor­aus­set­zung ist, dass der voll­jäh­ri­ge Ver­si­che­rungs­neh­mer selbst Leis­tungs­emp­fän­ger einer Ren­ten­zah­lung aus der Jani­tos-Mul­ti-Ren­te für Erwach­se­ne ist und par­al­lel dazu eine Mul­ti-Ren­te für das Kind besteht. Zur Leis­tungs­dau­er heißt es in den Bedin­gun­gen wie folgt:

Dies gilt nur so lan­ge, wie Sie selbst Leis­tun­gen aus der Jani­tos Mul­ti-Ren­te bezie­hen. Soll­ten Sie wäh­rend Ihres Leis­tungs­be­zugs ster­ben oder das 67. Lebens­jahr voll­enden, so wird die Prä­mi­en­be­frei­ung auch dann fort­ge­führt, wenn Sie selbst kei­ne Leis­tun­gen mehr aus der Jani­tos Mul­ti-Ren­te bezie­hen. Die Prä­mi­en­frei­heit hat Gül­tig­keit bis zum Ablauf des Ver­si­che­rungs­jah­res, in dem das ver­si­cher­te Kind das 18. Lebens­jahr beendet.“

  • Bei­trags­be­frei­ung bei Arbeits­lo­sig­keit des Ver­si­che­rungs­neh­mers, sofern die­se vor Voll­endung des 58. Lebens­jah­res ein­tritt. Die Befrei­ung gilt für einen Zeit­raum von maxi­mal 6 Mona­ten. Für Selbst­stän­di­ge, die die bedin­gungs­ge­mä­ßen Anspruchs­vor­aus­set­zun­gen erfül­len, kann die­se Leis­tung nur ein­mal wäh­rend der Ver­trags­lauf­zeit erfüllt wer­den. Kun­den­freund­li­cher ist an die­ser Stel­le z. B. der Tarif all­safe lavi­da von Kon­zept & Mar­ke­ting (Vers. 1.02). Erst­ma­lig kann eine Befrei­ung frü­hes­tens 24 Mona­te nach Ver­trags­be­ginn bean­sprucht werden.
  • Nur im Rah­men der Mul­ti-Ren­te für Kin­der gilt: Ver­stirbt die ver­si­cher­te Per­son wäh­rend des Ren­ten­be­zu­ges wird zusätz­lich eine wei­te­re ein­ma­li­ge Kapi­tal­so­fort­leis­tung in Höhe von drei Monats­ren­ten fällig.
  • Ein­ma­li­ge Kapi­tal­so­fort­leis­tung in Höhe von drei Monats­ren­ten (nur im Rah­men der Mul­ti-Ren­te für Erwach­se­ne), sofern die Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen für min­des­tens eine Leis­tungs­art erfüllt sind.

„Die Kapi­tal­so­fort­leis­tung ent­fällt, sofern der Leis­tungs­fall durch Unfäl­le oder dar­aus resul­tie­ren­de Krank­hei­ten ein­ge­tre­ten ist, die der ver­si­cher­ten Per­son zusto­ßen, wäh­rend sie Fahrer(in) eines Motor­ra­des ist. Die­se Ein­schrän­kung gilt nur, falls das Motor­rad Fah­ren in dem jewei­li­gen Ver­trag nicht gegen Zuschlag mit­ver­si­chert und dies im Ver­si­che­rungs­schein ent­spre­chend dar­ge­stellt ist. Als Motor­rä­der wer­den alle Kraft­rä­der, Kraft­rol­ler, Quads, oder Trikes mit einem Hub­raum über 50 ccm eingestuft.“

  • Ver­bes­ser­te Glie­derta­xe im Rah­men der Unfall­ren­te (u. a. Ver­lust des Dau­mens, der Arme oder der Stimme).
  • Ver­zicht auf Kür­zung des Pro­zent­sat­zes der unfall­be­ding­ten Inva­li­di­tät infol­ge der Mit­wir­kung von Krank­hei­ten und Gebre­chen. Auch in der Organ‑, der Grund­fä­hig­kei­ten- und der Pfle­ger­en­te wird auf eine Anrech­nung von Vor­er­kran­kun­gen verzichtet.
  • Ver­si­che­rungs­schutz für Unfäl­le infol­ge wil­lens­ge­steu­er­ter Eigen­be­we­gun­gen, sowie erhöh­ter Kraft­an­stren­gun­gen.
  • Im Rah­men der Unfall­ren­te Ver­si­che­rungs­schutz auch für Inva­li­di­tät infol­ge von Ver­gif­tun­gen, Infek­tio­nen oder Impf­schä­den (sie­he Zif­fer 1.6).
  • Mit­ver­si­chert sind Unfäl­le infol­ge von Bewusst­seins­stö­run­gen durch Alko­hol, beim Len­ken moto­ri­sier­ter Fahr­zeu­ge bis maxi­mal 1,3 ‰.  Eben­falls besteht Ver­si­che­rungs­schutz für Unfäl­le der ver­si­cher­ten Per­son durch Geis­tes- oder Bewusst­seins­stö­run­gen, soweit die­se durch Schlag­an­fäl­le, Herz­in­farkt, Medi­ka­men­ten­ein­fluss, Herz- oder Kreis­lauf­stö­run­gen oder durch die zum Unfall­zeit­punkt herr­schen­den Wit­te­rungs­be­din­gun­gen, Über­mü­dung, epi­lep­ti­sche Anfäl­le oder ande­re Krampf­an­fäl­le, die den gan­zen Kör­per des Ver­si­cher­ten betref­fen, her­vor­ge­ru­fen werden.
  • Im Rah­men der Unfall­ren­te für Kin­der auch dann Ver­si­che­rungs­schutz, wenn die ver­si­cher­te Per­son ein Land- oder Was­ser­fahr­zeug lenkt oder fährt, ohne im Besitz einer gül­ti­gen Fahr­erlaub­nis zu sein. Vor­aus­set­zung für den Ver­si­che­rungs­schutz ist, dass kei­ne wei­te­re Straf­tat zur Ermög­li­chung der Fahrt began­gen wurde.
  • Mit­ver­si­che­rung von Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät infol­ge von Erkran­kun­gen des Gehirns und des zen­tra­len Ner­ven­sys­tems mit der Fol­ge einer defi­nier­ten halb­sei­ti­gen Läh­mung. Dies schließt bei­spiels­wei­se eine Para­ple­gie oder eine ande­re Form der Quer­schnitt­läh­mung mit ein. Nicht ver­si­chert ist etwa ein krank­heits­be­ding­ter Ver­lust der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit. Hier lässt sich ggf. Ver­si­che­rungs­schutz im Rah­men der Grund­fä­hig­kei­ten „Sehen“ bzw. „Hören“ her­lei­ten.
  • Organ­ren­te bei Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät durch Nieren‑, Lun­gen- und Leber­er­kran­kun­gen. Posi­tiv im Rah­men der Mit­ver­si­che­rung von Leber- oder Lun­gen­er­kran­kun­gen ist, dass der Leis­tungs­an­spruch auch nach einer Trans­plan­ta­ti­on erhal­ten bleibt.
  • Organ­ren­te bei Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät durch Herz­in­farkt und ande­ren Herz­er­kran­kun­gen. Nach­tei­lig ist hier die ver­gleichs­wei­se enge har­te Defi­ni­ti­on. So wird eine erheb­li­che Min­de­rung der Pump­leis­tung (Ejek­ti­ons­frak­ti­on) unter ande­rem erst bei einer Ejek­ti­ons­frak­ti­on klei­ner gleich 30 % ange­nom­men. Ande­re Wett­be­wer­ber leis­ten hier bereits frü­her (z. B. Exis­tenz­schutz­ver­si­che­rung der Axa bei einer Pump­leis­tung <= 35%, all­safe lavi­da von Kon­zept & Mar­ke­ting bei <=40%).
  • Mit­ver­si­che­rung einer dia­sto­li­schen Herz­in­suf­fi­zi­enz:

„Bei der dia­sto­li­schen Herz­in­suf­fi­zi­enz, auch als dia­sto­li­sche Dys­funk­ti­on oder dia­sto­li­sche Funk­ti­ons­stö­rung bezeich­net, besitzt das Herz genug Pump­kraft. Aller­dings nimmt es nicht genü­gend Blut auf, da die lin­ke Herz­kam­mer ihre Elas­ti­zi­tät ver­lo­ren hat oder gar ver­steift ist. Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner spre­chen bei der dia­sto­li­schen Herz­schwä­che von einer links­sei­ti­gen Herz­in­suf­fi­zi­enz mit erhal­te­ner Ejek­ti­ons­frak­ti­on, kurz HFpEF („Heart Fail­ure with pre­ser­ved Ejec­tion Frac­tion“).“[2]

Vor­aus­set­zung für den Leis­tungs­fall bei der Jani­tos ist eine „Herz­in­suf­fi­zi­enz NYHA (New York Heart Asso­cia­ti­on) IV“. Ent­spre­chend besteht kein Leis­tungs­an­spruch im Schwe­re­grad III NYHA. Eine posi­ti­ve­re Leis­tung bie­tet z. B. die AXA mit ihrer Exis­tenz­schutz­ver­si­che­rung.

  • Grund­fä­hig­keits­ren­te bei Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät durch Ver­lust des Seh­ver­mö­gens, des Sprech­ver­mö­gens, des Hör­ver­mö­gens sowie der Ori­en­tie­rung (Ver­lust einer die­ser Grund­fä­hig­kei­ten gilt als Leistungsauslöser).
  • Grund­fä­hig­keits­ren­te bei Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät durch Ver­lust von Hand­funk­tio­nen, durch Ver­lust der Fähig­keit Heben und Tra­gen, Arme bewe­gen, Gehen, Ste­hen, Knien und Bücken, Sit­zen und Erhe­ben, Beu­gen sowie Auto / Kraft­rad fah­ren (Ver­lust einer die­ser Grund­fä­hig­kei­ten gibt 34 von 100 Punk­ten, die erfor­der­lich sind, um einen Leis­tungs­an­spruch aus­zu­lö­sen). Bei der Grund­fä­hig­keit Auto / Kraft­rad fah­ren gibt es ein gene­rel­les Pro­blem, das auch beim Wett­be­werb ver­brei­tet ist: der Leis­tungs­fall setzt vor­aus, dass der ver­si­cher­ten Per­son aus medi­zi­ni­schen Grün­den ihre Fahr­be­rech­ti­gung der Klas­se B ent­zo­gen wur­de. In der Pra­xis wird aller­dings von Ärz­ten oft nur dazu gera­ten, das Fahr­zeug lie­ber nicht zu nut­zen anstatt das gleich eine Ent­zie­hung der Fahr­erlaub­nis ange­ord­net wird.
  • Grund­fä­hig­keits­ren­te bei Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät durch Ver­lust der Grund­fä­hig­keit Trep­pe stei­gen (Ver­lust jeweils der Grund­fä­hig­keit Trep­pe hin­auf bzw. hin­un­ter gehen gibt jeweils 17 von 100 Punk­ten, die erfor­der­lich sind, um einen Leis­tungs­an­spruch auszulösen).
  • Da ein Anspruch auf Pfle­ge­be­dürf­tig­keit unab­hän­gig von der Defi­ni­ti­on des SGB ist, ist auf die­ser Basis welt­weit eine Über­prü­fung der Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen möglich.
  • Ren­ten­leis­tung bei fort­ge­schrit­te­ner Demenz (ein­schließ­lich Alzheimer‘scher Krank­heit), Creutz­feld-Jakob-Syn­drom, schwe­rer Moto­neu­ro­nen­er­kran­kung, Polio (Kin­der­läh­mung), Organ­trans­plan­ta­tio­nen, bei schwe­ren Ver­bren­nun­gen sowie bei psy­chi­schen Erkran­kun­gen oder Geis­tes­krank­hei­ten.
  • Im Rah­men der Ren­ten­leis­tung bei schwe­rer Erkran­kung besteht bei Erfül­lung der Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen auch Ver­si­che­rungs­schutz für eine durch Blut­trans­fu­si­on oder im Rah­men der Berufs­aus­übung neu erwor­be­ne HIV-Infek­ti­on. Nicht im Rah­men die­ser Klau­sel ver­si­chert sind Gesund­heits­schä­den infol­ge einer Trans­fu­si­on von allo­ge­nem Blut[3], [4], [5] oder dem Blut einer mit mRNA-Vak­zi­nen „geimpf­ten“ Per­son[6], [7]. Ent­spre­chend wur­de bereits im April 2021 in Japan ein Ver­bot von Blut­spen­den von gegen COVID-19 „geimpf­ten“ Per­so­nen aus­ge­spro­chen[8].
  • Nur im Rah­men der Mul­ti-Ren­te für Kin­der Ein­mal­leis­tung bei Not­wen­dig­keit einer schwe­ren Ope­ra­ti­on (gegen Zuschlag in Höhe einer Jah­res­ren­te, nicht gleich­zei­tig mit Ren­ten­zah­lung; d.h. bei Antrags­stel­lung max. 24.000 Euro).
  • Anlass­be­zo­ge­ne Nach­ver­si­che­rungs­op­ti­on ohne erneu­te Gesund­heits­prü­fung, jeweils um maxi­mal 25 % der bis­her ver­si­cher­ten monat­li­chen Ren­te, maxi­mal je um 500 Euro. Eine Erhö­hung ist maxi­mal bis zu einem Alter der ver­si­cher­ten Per­son von 40 Jah­ren mög­lich und um nicht mehr als 50 % der ursprüng­lich ver­si­cher­ten Ren­te, höchs­tes jedoch um 1.000 Euro. Für Kin­der gilt eine maxi­ma­le Erhö­hung auf 2.000 Euro, für Erwach­se­ne auf 3.000 Euro. Eine Inan­spruch­nah­me der Nach­ver­si­che­rungs­ga­ran­tie nach Ein­tritt des Leis­tungs­fal­les ist nicht mög­lich. Sie bleibt aber bestehen, wenn ein Leis­tungs­fall zwar feh­ler­haft gemel­det wur­de, die­ser aber tat­säch­lich gar nicht vorlag.
  • Anlass­un­ab­hän­gig kann unter den oben beschrie­be­nen Vor­aus­set­zun­gen nach min­des­tens fünf Jah­ren eine Nach­ver­si­che­rung ohne erneu­te Gesund­heits­prü­fung bean­tragt werden.

Aus­ge­wähl­te Ein­schrän­kun­gen des Tarifs Mul­ti-Ren­te Best Selection

  • Bezo­gen auf die Leis­tungs­art Unfall­ren­te kei­ne Garan­tie, dass nicht zum Nach­teil des Ver­si­che­rungs­neh­mers von den unver­bind­li­chen Emp­feh­lun­gen des Arbeits­krei­ses Bera­tungs­pro­zes­se abge­wi­chen wird (Arbeits­kreis-Garan­tie).
  • Prä­mi­en­an­pas­sungs­klau­sel. Gegen­über der Rege­lung der bei­den ers­ten Tarif­ge­ne­ra­tio­nen hat die Jani­tos eine Treu­hän­der­klau­sel ein­ge­führt und eine Baga­tell­gren­ze für eine Anpas­sung von bis­her 25 % (ers­te Tarif­ge­ne­ra­ti­on) bzw. 10 % (zwei­te Tarif­ge­ne­ra­ti­on) auf nun­mehr 5 % gesenkt. Im Unter­schied zur ers­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on, die gemäß aktu­el­lem Urteil des AG Lehr­te, ver­kün­det am 12.10.2022 (Az. 9 C 3/21) gegen das Sym­me­trie­ge­bot von AVB (vgl. BGH, Urteil vom 06.07.2016, Az. IV ZR 44 / 15 Rn. 27 ff.) ver­sto­ßen hat, ist ein sol­cher Ver­stoß in der zwei­ten sowie drit­ten Tarif­ge­ne­ra­ti­on nicht erkenn­bar. Das hier zitier­te BGH-Urteil war für die Ent­schei­dung des AG Lehr­te nicht ent­schei­dend. Viel­mehr ging es um die gene­rel­le Ver­pflich­tung des Ver­si­che­rers, gefal­le­ne und gestie­ge­ne Kos­ten nach glei­chen Maß­stä­ben sowohl zu Guns­ten wie auch zu Las­ten des Ver­si­che­rungs­neh­mers Rech­nung zu tra­gen. Eine Anpas­sung der Prä­mie ist im aktu­el­len Tarif alle 5 Jah­re mög­lich, dies erst­mals ab 2019.
  • Kein bedin­gungs­ge­mä­ßer Ver­zicht auf das Kün­di­gungs­recht bei schuld­lo­ser Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung nach § 19 VVG. Bei­spiel: ein Kun­de fragt bei sei­nem oder Arzt nach bestimm­ten medi­zi­ni­schen Daten und gibt die­se unge­prüft an den Ver­si­che­rer wei­ter. Im Leis­tungs­fall stellt sich jedoch her­aus, dass der der Arzt ver­se­hent­lich Anga­ben zu einem fal­schen Pati­en­ten gege­ben hat oder gar eine wesent­li­che Infor­ma­ti­on zum Gesund­heits­zu­stand über­se­hen hat. In die­sen Fäl­len ist der Kun­de zwar sub­jek­tiv schuld­los, objek­tiv liegt aller­dings den­noch eine vor­ver­trag­li­che Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung vor, die den Ver­si­che­rer zum Rück­tritt berech­ti­gen könn­te. In jedem Fall dürf­te in so einem Fall der Vor­wurf des arg­lis­ti­gen Ver­schwei­gens aus­fal­len, so dass bes­ten­falls eine fahr­läs­si­ge Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung anzu­neh­men wäre[9]. Ein ent­spre­chen­der Ver­zicht auf Kün­di­gung des Ver­tra­ges unter Bezug­nah­me auf § 19 VVG fin­det sich bei­spiels­wei­se in Zif­fer 14.2.5 der AVB_EV_GFV_2022_01 der selbst­stän­di­gen Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung (Swiss Life Vital­schutz Power, Spi­rit und Com­ple­te) der Swiss­Li­fe (Stand 01.2022).
  • Kein aus­drück­li­cher Ver­zicht auf eine Scha­den­min­de­rungs­pflicht des Ver­si­che­rungs­neh­mers[10].
  • Der Ver­si­che­rungs­schutz gilt welt­weit. Aller­dings kann der Ver­si­che­rer ver­lan­gen, dass die für die Über­prü­fung des Leis­tungs­fal­les erfor­der­li­chen ärzt­li­chen Unter­su­chun­gen in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land durch­zu­füh­ren sind. Dabei über­nimmt der Ver­si­che­rer die hier­bei anfal­len Unter­su­chungs- und ange­mes­se­nen Reisekosten.
  • Kei­ne (optio­na­le) Ein­mal- oder Ren­ten­leis­tung bei einem Inva­li­di­täts­grad unter 50 Pro­zent. Eine sol­che Leis­tung bie­ten bei­spiels­wei­se (optio­nal) die Unfall­ren­te Plus der Gotha­er (Stand 01.2022) oder der Tarif all­safe lavi­da von Kon­zept & Mar­ke­ting(Vers. 1.02).
  • Kein defi­nier­ter Inva­li­di­täts­grad im Rah­men der unfall­be­ding­ten Inva­li­di­tät für die Beein­träch­ti­gung oder den Ver­lust inne­rer Orga­ne. Ent­spre­chen­de Klar­stel­lun­gen fin­den sich z. B. beim ARAG Exis­tenz-Schutz (Stand 12.2021) oder bei der Gotha­er Unfall­ren­te Plus (Stand 01.2022).
  • Kei­ne aus­drück­li­che Mit­ver­si­che­rung von Unfäl­len infol­ge von Ter­ror­an­schlä­gen. Ein Aus­schluss ist bedin­gungs­sei­tig nicht erkennbar.
  • Kein aus­drück­li­cher Ver­si­che­rungs­schutz bei unfall­be­ding­ter Inva­li­di­tät infol­ge Ein­at­mung gesund­heit­lich schäd­li­cher Stof­fe.
  • Kei­ne aus­drück­li­che Mit­ver­si­che­rung von tauch­ty­pi­schen Unfall­schä­den sowie kei­ne Über­nah­me etwa­iger Dekom­pres­si­ons­kam­mer­kos­ten.
  • Kein Anspruch auf Bei­trags­be­frei­ung bei Arbeits­un­fä­hig­keit oder Berufs­un­fä­hig­keit. Eine Bei­trags­be­frei­ung bei Berufs­un­fä­hig­keit bie­tet z. B. der Tarif Pris­ma Mul­ti­Safe aus dem Hau­se Pris­ma­Li­fe (Stand 07.2022).
  • Kein Anspruch auf Bei­trags­stun­dung wegen Arbeits­lo­sig­keit, Arbeits­un­fä­hig­keit oder Berufs­un­fä­hig­keit. Wie oben aus­ge­wie­sen besteht ein Anspruch auf Bei­trags­be­frei­ung bei Arbeits­lo­sig­keit, die­ser maxi­mal für die ers­ten sechs Monate.
  • Im Unter­schied zu FIV-Pro­duk­ten auf Lebens­ver­si­che­rungs­ba­sis (z. B. Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung 4Future aus dem Hau­se Nürn­ber­ger (Stand 01.2022) oder dem Tarif Pris­ma Mul­ti­Safe aus dem Hau­se Pris­ma­Li­fe, Stand 07.2022) besteht kein auto­ma­ti­scher Leis­tungs­an­spruch bei unfall­be­ding­ter Berufs­un­fä­hig­keit.
  • Kein Anspruch auf Bei­trags­stun­dung bei Zah­lungs­pro­ble­men. So eine Leis­tung bie­ten bei­spiel­wei­se die auf Basis einer Lebens­ver­si­che­rung kal­ku­lier­ten Tari­fe der Nürn­ber­ger (Tarif: NÜRNBERGER Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung, Stand 01.2022), Pris­ma Life (Tari­fe: Pris­ma Mul­ti­Safe, Stand 07.2022) oder Swiss­Li­fe (Tari­fe: Swiss Life Vital­schutz Power, Stand 01.2022; Swiss Life Vital­schutz Spi­rit, Stand 01.2022; Swiss Life Vital­schutz Com­ple­te, Stand 01.2022).
  • Kei­ne Ver­se­hens­klau­sel[11] bei ver­se­hent­li­chem Unter­blei­ben einer Anzei­ge bzw. der ver­se­hent­li­chen Nicht­er­fül­lung einer ver­trag­li­chen Obliegenheit.
  • Kei­ne gene­rel­le Klar­stel­lung, inwie­fern Unfäl­le infol­ge von Wit­te­rungs­be­din­gun­gen (z. B. durch extre­me Hit­ze oder Frost) mit­ver­si­chert sind. Klar­ge­stellt ist eine Mit­ver­si­che­rung allein von Unfäl­len infol­ge von Erfrierungen.
  • Sehr ein­ge­schränk­ter Ver­si­che­rungs­schutz für Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät infol­ge psy­chi­scher Erkran­kun­gen. Aus­drück­lich aus­ge­schlos­sen ist z. B. psy­cho­ge­ner Sprach­ver­lust. Als mit­ver­si­cher­tes Unfall­ereig­nis zählt eine durch eine Infek­ti­on oder durch einen Impf­scha­den neu ent­stan­de­ner Intel­li­genz­de­fekt. Vor­aus­set­zung ist, dass der gemes­se­ne Intel­li­genz­quo­ti­ent die alters­ent­spre­chen­de Norm um mehr als 35 % unter­schrei­tet. Bedin­gungs­sei­tig wird dies als „Psy­chi­sche Stö­run­gen oder Geis­tes­krank­hei­ten“ gezählt. Eben­falls mit­ver­si­chert sind krank­haf­te Stö­run­gen infol­ge psy­chi­scher Reak­tio­nen. Im Rah­men des Pfle­ge­bau­steins ein­ge­schlos­sen sind Stö­run­gen des Zen­tral­ner­ven­sys­tems wie Antriebs‑, Gedächt­nis- oder Ori­en­tie­rungs­stö­run­gen sowie endo­ge­ne Psy­cho­sen, Neu­ro­sen oder geis­ti­ge Behin­de­run­gen sowie jede psy­chi­sche oder geis­ti­ge Erkran­kung, die zu einer dau­er­haf­ten Total­be­treu­ung oder dau­er­haf­ten Pfleg­schaft oder zu einer dau­er­haf­ten Unter­brin­gung in einer geschlos­se­nen Ein­rich­tung oder zu einem dau­er­haf­ten Ver­lust der zeit­li­chen und räum­li­chen Ori­en­tie­rung geführt haben.  Eine Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät infol­ge sons­ti­ger psy­chi­scher „see­li­schen“ Erkran­kun­gen (z. B. Depres­sio­nen, Schi­zo­phre­nie oder Antriebs­lo­sig­keit), die kei­ne der oben benann­ten Vor­aus­set­zun­gen erfül­len, fal­len nicht unter den Ver­si­che­rungs­schutz der Mul­ti-Ren­te.  Für eine sol­che Absi­che­rung sollt über den Abschluss einer Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung oder z. B. einer Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung nach dem Tarif Vital­schutz Com­ple­te aus dem Haus Swiss Life(Stand 01.2022) nach­ge­dacht werden.
  • Im Rah­men der Organ­ren­te kei­ne Mit­ver­si­che­rung von Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät infol­ge von Erkran­kun­gen des Stütz- und Bewe­gungs­ap­pa­rats. Teil­wei­se ist die­se Leis­tung über die Grund­fä­hig­keit „Sit­zen und Erhe­ben“ abgedeckt.
  • Im Rah­men der Grund­fä­hig­kei­ten­ren­te kei­ne Mit­ver­si­che­rung von Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät infol­ge von Ver­lust des Gleich­ge­wicht­sinns, Ver­lust der Fähig­keit zu Schrei­ben, Grei­fen und Hal­ten (teil­wei­se ein­ge­schlos­sen im Rah­men der Grund­fä­hig­kei­ten „Arme bewe­gen“ und „Hand­funk­tio­nen“), Schi­zo­phre­nie, Schwe­re Depres­si­on. So leis­tet bei­spiels­wei­se die Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung der Bar­me­nia (Stand 01.2022) für den Ver­lust der Grund­fä­hig­keit „Gleich­ge­wichts­sinn“.
  • Im Zusam­men­hang der Mit­ver­si­che­rung der Grund­fä­hig­keit „Ver­lust des Hör­ver­mö­gens (Taub­heit)“ kommt es auf die „all­ge­mei­ne medi­zi­ni­sche Mei­nung“ an, dass es nicht mög­lich sei „die Hör­fä­hig­keit durch ein Hör­ge­rät, oder ande­res Hilfs­mit­tel oder durch the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men der­art ver­bes­sert wer­den kann, dass auch Schall­rei­ze unter­halb von 90 Dezi­bel gehört wer­den können.“
  • Für diver­se Grund­fä­hig­kei­ten besteht nur dann Ver­si­che­rungs­schutz, wenn gleich min­des­tens drei davon ver­lo­ren gehen (z. B. Ver­lust von Hand­funk­tio­nen, Ver­lust der Grund­fä­hig­keit Heben und Tragen).
  • Kein Ver­si­che­rungs­schutz aus der Grund­fä­hig­kei­ten- oder Pfle­ger­en­te bei gericht­lich ange­ord­ne­ter Betreu­ungs­be­dürf­tig­keit ohne Ein­ord­nung in einen gesetz­li­chen Pfle­ge­grad. Im Rah­men des Organ­kon­zepts ggf. Leis­tung bei defi­nier­ten psy­chi­schen Erkrankungen.
  • Auch bei Vor­lie­gen einer Ein­stu­fung in einen gesetz­li­chen Pfle­ge­grad besteht kein auto­ma­ti­scher Anspruch auf Pfle­ger­en­te. Viel­mehr sind die kon­kre­ten Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen der Jani­tos zu erfüllen.
  • Kein Anspruch auf Erst-Pfle­ge­be­ra­tung bei Ver­dacht einer bedin­gungs­ge­mä­ßen Pflegebedürftigkeit.
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung der Grund­fä­hig­kei­ten Auf­fas­sung, Gedächt­nis, Hand­lungs­pla­nung oder Kon­zen­tra­ti­on. Eine ent­spre­chen­de Mit­ver­si­che­rung bie­ten jeweils z. B. die Lebens­ver­si­che­rungs­pro­duk­te Kör­per­Schutz­Po­li­ce aus dem Hau­se Alli­anz (Stand 12.2021) oder der Vital­schutz Power sowie Com­ple­te aus dem Hau­se Swiss Life(Stand 01.2022).
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung der Grund­fä­hig­kei­ten „Nut­zung des öffent­li­chen Per­so­nen­nah- oder ‑fern­ver­kehrs“, „Zie­hen und Schie­ben“, „Bedie­nung von Touch­screen (Bedie­nung einer Tas­ta­tur ist im Rah­men der Grund­fä­hig­keit „Hand­funk­tio­nen“ mit­ver­si­chert) sowie „Rie­chen und Schme­cken“ sowie „Beein­träch­ti­gung auf­grund eines Tätig­keits­ver­bots nach dem Infek­ti­ons­schutz­ge­setz“. Die­se sind z. B. ver­si­chert im Lebens­ver­si­che­rungs­ta­rif Kör­per­Schutz­Po­li­ce der Alli­anz (Stand 12.2021). Ver­gleich­bar nicht ver­si­chert sind die bei der Grund­fä­hig­keits­ver­si­che­rung der Bar­me­nia (Stand 01.2022) benann­ten Grund­fä­hig­kei­ten „Fin­ger­fer­tig­keit / Game­con­trol­ler-Nut­zung“, „Benut­zung Smart­phone“, „Tip­pen“ bzw. „Bild­schirm­ar­beit“. Im Ein­zel­fall han­delt es sich um Grund­fä­hig­kei­ten, deren Ver­lust bei der Jani­tos durch ande­re Leis­tungs­aus­lö­ser abge­deckt wird, so z. B. „Bedie­nung von Tas­ta­tur oder Touch­screen“ im Rah­men der Grund­fä­hig­keit „Hand­funk­tio­nen“ oder „Arme bewe­gen“ oder der Grund­fä­hig­keit „Bild­schirm­ar­beit“ im Rah­men der Grund­fä­hig­keit „Sehen“.
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung von Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät infol­ge der Beein­träch­ti­gung bei der Aus­übung bestimm­ter Beru­fe (z. B. dau­er­haf­ter Weg­fall der Erlaub­nis als Bus- oder Lkw-Fah­rer; dau­ern­de gesund­heit­li­che Beden­ken für das Arbei­ten bei Lärm­ex­po­si­ti­on; dau­ern­de gesund­heit­li­che Beden­ken für die Eig­nung für Fahr‑, Steu­er- und Über­wa­chungs­tä­tig­kei­ten; dau­ern­de gesund­heit­li­che Beden­ken für das Tra­gen von Atem­schutz­mas­ken). Die­se sind z. B. optio­nal ver­si­chert im Tarif Kör­per­Schutz­Po­li­ce der Alli­anz (Stand 12.2021). Der Ein­schluss auch sol­che Grund­fä­hig­kei­ten rückt ent­spre­chen­de Pro­duk­te zumin­dest teil­wei­se in deut­li­che Nähe einer Berufsunfähigkeitsversicherung.
  • Kei­ne Leis­tung bei Krebs im Grad / Sta­di­um I. Abwei­chend galt in der Mul­ti-Ren­te für Kin­der mit Tarif­stand 04.2009 noch eine bis zu lebens­lan­ge Leis­tung ab Grad I bzw. Sta­di­um 1, sofern mit Lymph­kno­ten­be­tei­li­gung oder N posi­tiv. Ver­kaufs­of­fe­ne Tari­fe mit Leis­tun­gen bereits im Grad I bzw. Sta­di­um 1 bie­ten z. B. die Arag (Tarif: ARAG Exis­tenz-Schutz, Stand 12.2018, Fas­sung 12.2021) sowie Kon­zept & Mar­ke­ting (Vers. 1.02).
  • Kei­ne Ein­mal­leis­tung bei Ein­tritt defi­nier­ter schwe­rer Erkran­kun­gen (z. B. bei Herz­in­farkt oder Schlag­an­fall) über die mög­li­che Kapi­tal­so­fort­leis­tung (für Kin­der max. 12 Mona­te, für Erwach­se­ne max. 3 Mona­te) hin­aus. Eine sol­che Leis­tung unab­hän­gig vom Ein­tritt eines sons­ti­gen Leis­tungs­fal­les fin­det sich vor­nehm­lich bei Lebens­ver­si­che­rungs­pro­duk­ten auf Basis einer Grundfähigkeitsversicherung.
  • Kei­ne auto­ma­ti­sche Leis­tung bei Funk­ti­ons­in­va­li­di­tät durch Koma (ggf. Leis­tung im Rah­men Pfle­ge­de­fi­ni­ti­on). Eine sol­che Leis­tung erbringt bei­spiels­wei­se der Tarif all­safe lavi­da von Kon­zept & Mar­ke­ting (Vers. 1.02).
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung von Reha­leis­tun­gen, Kur­bei­hil­fe, Nach­hil­fe oder von Assis­tance­leis­tun­gen. Eine sol­che Mit­ver­si­che­rung bie­ten in unter­schied­li­chem Umfang bei­spiels­wei­se die Exis­tenz­schutz­ver­si­che­rung der Axa (Stand 01.2017) oder die Unfall­ren­te Plus der Gotha­er (Stand 02.2018).
  • Die anfangs güns­ti­ge­ren Ein­stiegs­prä­mi­en stei­gen mit zuneh­men­dem Alter je nach Alters­stu­fe an (tech­nisch ein­jäh­ri­ge Kal­ku­la­ti­on). Abwei­chend eine Level­prä­mie bie­tet aktu­ell z. B. die AXA (Tarif: Exis­tenz­schutz­schutz­ver­si­che­rung, Stand 01.2017) an.
  • Kein Ver­zicht auf Raten­zah­lungs­zu­schlä­ge bei unter­jäh­ri­ge Zahlweise.

[1] Sie­he Hage­nau, Thor­ben S. „Abschlie­ßen­de Risi­ko­prü­fung bio­me­tri­scher Risi­ken am P.O.S., Teil 2“, S. 59 in „Risi­ko & Vor­sor­ge“, Aus­ga­be 01.2012, S.56 – 59.

[2] „Stei­fe Herz­kam­mer? Dia­sto­li­sche Herz­in­suf­fi­zi­enz ver­ste­hen“ auf „rat​ge​ber​-herz​in​suf​fi​zi​enz​.de“. Auf­zu­ru­fen unter https://​www​.rat​ge​ber​-herz​in​suf​fi​zi​enz​.de/​h​e​r​z​i​n​s​u​f​f​i​z​i​e​n​z​/​f​o​r​m​e​n​/​d​i​a​s​t​o​l​i​s​c​h​e​-​h​e​r​z​i​n​s​u​f​f​i​z​i​e​n​z​#​d​e​f​i​n​i​t​ion, zuletzt auf­ge­ru­fen am 30.09.2022.

[3] „“Böses Blut” – Blut­trans­fu­sio­nen mit Risi­ken? Das “Hor­ror­ka­bi­nett” der Blut­spen­de“ auf „natur​heilt​.com“ vom 04.05.2015. Auf­zu­ru­fen unter https://​natur​heilt​.com/​b​l​o​g​/​b​o​e​s​e​s​-​b​l​u​t​-​b​l​u​t​t​r​a​n​s​f​u​s​i​o​n​e​n​-​m​i​t​-​r​i​s​i​k​en/, zuletzt auf­ge­ru­fen am 06.10.2022.

[4] Deut­sche Gesell­schaft für Trans­fu­si­ons­me­di­zin und Immun­hä­ma­to­lo­gie „Stel­lung­nah­me der Sek­ti­on «Trans­plan­ta­ti­on und Zell­the­ra­pie» zur Trans­plan­ta­ti­on häma­to­poe­ti­scher Stamm­zel­len mit Blut­grup­pen­dif­fe­renz“ auf „Socie­ty Bul­le­tins“ (Trans­fus Med Hemo­ther 2004; 31:56 – 60). Auf­zu­ru­fen unter https://​www​.kar​ger​.com/​A​r​t​i​c​l​e​/​P​d​f​/​7​6​989, zuletzt auf­ge­ru­fen am 06.10.2022.

[5] Vgl. Dr. Dr. Erwin Stro­bel und Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf­gang Schramm „Blut­grup­pen­kom­pa­ti­ble Aus­wahl der Blut­pro­duk­te“ auf „Baye­ri­sches Ärz­te­blatt 10/2003“, S. 484 – 486. Auf­zu­ru­fen unter https://​www​.baye​ri​sches​-aerz​te​blatt​.de/​f​i​l​e​a​d​m​i​n​/​a​e​r​z​t​e​b​l​a​t​t​/​a​u​s​g​a​b​e​n​/​2​0​0​3​/​1​0​/​e​i​n​z​e​l​p​d​f​/​4​8​3​_​4​8​6​_​1​0​_​0​3​.​pdf, zuletzt auf­ge­ru­fen am 06.10.2022.

[6] Vgl. z. B. „SERIOUS: Stan­ford Stu­dy Finds Cyto­to­xic Spike Pro­te­in Level in Vac­ci­nees “Over­laps with the Ran­ge of Spike Anti­gen… in… Acu­te Infec­tion!”“ auf „news​re​cue​.com“ vom 11.04.2022. Auf­zu­ru­fen unter https://​news​res​cue​.com/​s​t​a​n​f​o​r​d​-​s​t​u​d​y​-​f​i​n​d​s​-​c​y​t​o​t​o​x​i​c​-​s​p​i​k​e​-​p​r​o​t​e​i​n​-​l​e​v​e​l​-​i​n​-​v​a​c​c​i​n​e​e​s​-​o​v​e​r​l​a​p​s​-​w​i​t​h​-​t​h​e​-​r​a​n​g​e​-​o​f​-​s​p​i​k​e​-​a​n​t​i​g​e​n​-​i​n​-​a​c​u​t​e​-​i​n​f​e​c​t​i​on/, zuletzt auf­ge­ru­fen am 06.10.2022.

[7] Stew Peters „Blut­trans­fu­si­on – ein Tro­ja­ni­sches Pferd für Unge­impf­te?!“ auf „https://t.me“ vom 20.03.2022. Auf­zu­ru­fen unter https://t.me/coronawahrheit/8940

[8] Japan Red Cross „Japan For­bids Blood Dona­ti­ons by Covid-19 Injec­tion Reci­pi­ents” auf „home​.sola​ri​.com” vom 02.04.2021. Auf­zu­ru­fen unter https://​home​.sola​ri​.com/​j​a​p​a​n​-​f​o​r​b​i​d​s​-​b​l​o​o​d​-​d​o​n​a​t​i​o​n​-​b​y​-​c​o​v​i​d​-​1​9​-​r​e​c​i​p​i​e​n​ts/, zuletzt auf­ge­ru­fen am 06.10.2022.

[9] Vgl. z. B. Neu­haus Kai-Jochen „Die vor­ver­trag­li­che Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung in Recht und Pra­xis“. Karls­ru­he (Ver­lag Ver­si­che­rungs­wirt­schaft), 2014, ins­be­son­de­re S. 58−59172−173,233, 246. Hier spe­zi­ell S. 233: „Schuld­lo­ses Han­deln ist grund­sätz­lich nicht sank­tio­niert. Eine Aus­nah­me macht § 19 Abs. 4 VVG, indem auch bei einer schuld­lo­sen Anzei­ge­pflicht­ver­let­zung eine Ver­trags­an­pas­sung mög­lich ist (strit­tig).“

[10] Juris­tisch fin­det sich den Hin­weis auf die auch für die Unfall­ver­si­che­rung gel­ten­de Scha­den­min­de­rungs­pflicht bei­spiels­wei­se in der 4. Auf­la­ge des Unfall­kom­men­tars von Grimm auf S. 157 und 166 (2 19, 2 31) sowie S. 302 (7 6) aus­führ­li­cher beschrie­ben und begrün­det. Im spe­zi­el­len Teil des VVG für die Unfall­ver­si­che­rung (Kapi­tel) ist aller­dings im § 184 VVG gere­gelt, dass die §§ 82 und 83 sind auf die Unfall­ver­si­che­rung nicht anzu­wen­den seien

[11] Sie­he hier­zu Wit­te, Ste­phan „Tarif­ana­ly­se: Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung der Alli­anz (Stand 10.2019 bzw. 07.2020)“ auf „cri​ti​cal​-news​.de“ vom 28.09.2022. Auf­zu­ru­fen unter https://​cri​ti​cal​-news​.de/​t​a​r​i​f​a​n​a​l​y​s​e​_​w​o​h​n​g​e​b​a​e​u​d​e​_​a​l​l​i​a​n​z​_​2​0​2​0​-​07/, zuletzt auf­ge­ru­fen am 06.10.2022.

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments