Ganz Deutschland ist frei von Corona-Maßnahmen. Ganz Deutschland? Nein, das nahe dem niedersächsischen Celle gelegene Kloster Wienhausen verlangt weiterhin FFP2-Masken und 3G, um an einer Führung teilnehmen zu dürfen.
Der Klosterchronik zufolge sei das Kloster Wienhausen im 13. Jahrhundert gegründet worden. In Folge der Reformation wurde im 16. Jahrhundert aus dem katholischen Nonnenkloster ein evangelisches Frauenkloster[1]. 2018 schrieb der NDR über die zahlreichen Kunstschätze, die das Kloster beherberge und die Besucher im Rahmen von Führungen zu Gesicht bekommen könnten:
„Ein besonderer Schatz des Klosters ist die Sammlung gotischer Wandteppiche. Die wertvollen Stücke stammen aus der Zeit zwischen 1300 und 1480. Sie zeigen sowohl bekannte Bibelgeschichten als auch weltliche Sagen, etwa die berühmte Liebesgeschichte von Tristan und Isolde.“[2]
Lehrerverbände oft für besonders strenge Corona-Maßnahmen
Seit dem 01.09.2022 wird das Kloster von der ehemaligen Gymnasiallehrerin[3] und heutigen Äbtissin Simone Dannenfeld[4], [5] geleitet. Mit ihr leben dreizehn so genannte Konventualinnen[6].
Während der Coronakrise fiel immer wieder auf, dass gerade Lehrer und Lehrerverbände besonders strenge Corona-Maßnahmen für ihre Schüler forderten[7], [8], [9], [10], [11]. So schrieb etwa der „Merkur“ im November 2021:
„Realschullehrer drängen auf verschärfte Corona*-Regeln an Schulen. Zwar unterliegen Schüler und Lehrer der Testpflicht, jedoch nicht sonstiges Personal und schulfremde Personen, die das Schulgelände betreten.“ [12]
Die Amtseinführung der neuen Äbtissin, die die Nachfolge von Äbtissin Renate von Randow antritt, solle Anfang Mai 2023 erfolgen[13].
Zum aktuellen Klosterleben heißt es auf der Website des Klosters Wienhausen:
„Daneben bildet der Konvent selbst bis heute eine Lebensgemeinschaft auf christlicher Grundlage. Regelmäßige gemeinsame Gottesdienste, Andachten und Konventssitzungen sind für die Bewohnerinnen des Klosters obligatorisch.“[14]
Keine Klosterführungen für Maßnamenverweigerer
Ob man sich im Kloster tatsächlich an Jesu Vorbild orientiert, muss fraglich bleiben. So heißt es vor Ort und auch auf der Website:
„Im Kloster Wienhausen gilt weiterhin die 3G-Regel.
Bitte denken Sie an den Nachweis eines negativen Tests oder einer Impf-bzw. Genesungsbescheinigung.
im Klostergebäude und während der Führung ist ein Mund-und Nasenschutz FFP2 zu tragen.“[15]
Nachdem Deutschland im September 2022 keine landesweite Pflicht zum Maskentragen, zum Testen oder gar eine allgemeine Impfpflicht mit nur bedingt zugelassenen experimentellen mRNA-Genspritzen vorsieht, darf eine solche Vorschrift als Ausdruck eines unsicheren Glaubens angesehen werden.
Wieso glaubt eine vorgebliche christliche Ordensgemeinschaft, dass Masken zu tragen sind und 3G einzuhalten ist?
Liebe den Nächsten wie dich selbst – keine Diskriminierung bei echten Christen
Jesus selbst scheute sich gemäß Neuem Testament nicht vor dem Kontakt mit Aussätzigen, also Leprakranken (Lukas 11 – 19). Auch gegenüber anderen Randgruppen der damaligen Gesellschaft, wozu in den letzten zwei Jahren unzweifelhaft auch die Ungeimpften und die Maskenlosen gehörten, zeigte sich Jesus kontaktfreudig. Anstatt sie auszugrenzen, begegnete er auch einen Zöllner (Lukas 19) und einer Prostituierten (Matthäus 8,5−13; Johannes 4,46−53) mit Achtung. Da man es im Kloster offenbar nicht einmal für nötig hält, eine mögliche Maskenbefreiung anzusprechen, dürfte man stillschweigend eine Diskriminierung all jener zumindest billigend in Kauf nehmen, die zwar am geistig-kulturellen Erbe unseres Landes interessiert sind, eine Maske jedoch – wenn überhaupt – nur unter Gefährdung ihrer eigenen Gesundheit tragen können. Dies schließt im Zweifel neben den üblichen Besuchern auch religionskundlich interessierte Forscher mit ein.
Wo ist das Gottvertrauen des Klosters Wienhausen? So heißt es etwa in Sprüche 3, Vers 5 – 6 wie folgt:
„Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“
Oder was ist mit Hebräer 13, Vers 6?
„So können wir getrost sagen: »Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?«“
Wo ist der feste Glaube?
Fürchten die Bewohner des Klosters sich etwa vor Maskenlosen, Ungetesteten und Ungeimpften? Wo ist da der feste Glaube, den man von einer vorgeblich christlichen Ordensgemeinschaft erwarten dürfte? Wo ist denn der Glaube an das göttliche Himmelreich, in das die Gläubigen nach ihrem Tode kommen werden?
In seiner Inauguraldissertation aus dem Jahre 2017 schrieb Elaine Raju folgendes:
„Zur Beschreibung zukünftigen Heils verwendet Mt in 8,11 das Bild vom Zu-Tisch-Liegen mit den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich. Dieses Schicksal erwartet „Viele“, die von Osten und Westen kommen und im Kontrast zu den „Söhnen des Reiches“ (V.12) stehen. Die „Vielen“ bestehen sowohl aus Juden als auch aus „Heiden“ und qualifizieren sich durch das Vertrauen auf Jesus und ihr dementsprechendes Handeln für die Tischgemeinschaft mit den Erzvätern Israels. Die „Söhne des Reiches“ sind hingegen die Menschen, die sich des Heils zu gewiss sind und dabei versäumen, ihr Handeln an Jesus auszurichten. Indem sich die Stelle an die Jesus Nach-folgenden adressiert, lesen sich die Verse als Warnung an die Gemeinde.“[16]
Den Tod freudig erwarten
Im christlichen „Sonntagsblatt“ vom 25.09.2019 hieß es zum Thema „Leben nach dem Tode“:
„Das Neue Testament sagt uns also, dass wir keine Angst zu haben brauchen vor dem Tod. Im Gegenteil: Wir dürfen uns freuen auf das, was uns erwartet. Das Neue Testament sagt uns auch, warum wir uns auf dieses Fest nach unserem Tod freuen dürfen. Jesus wurde gekreuzigt und starb, aber Gott hat ihn auferweckt. Und so wurde er der „Erstling der Entschlafenen“. Alle, die sich an ihn halten, folgen ihm aus dem Tod ins Leben; er führt sie mit sich, weckt sie aus dem Tod auf und lässt sie Anteil haben am ewigen Leben.“[17]
Gemäß christlicher Lehre gibt es keinen Grund, sich vor dem Tod zu fürchten und sein Gottvertrauen von einer nur vermeintlich sicheren „Impfung“ oder dem Tragen einer Maske abhängig zu machen.
Evangelische Kirche vor einem Jahr gegen 3G
Im Oktober 2021 wurde auf der Website des NDR über eine Diskussion der Evangelischen Kirche berichtet, ob man 3G in Gottesdiensten praktizieren sollte oder besser darauf verzichten sollte. Die Gegner werden wie folgt zitiert:
„Die Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen empfehle ihren Gemeinden, auf die 3G-Regel zu verzichten, sagte deren Bevollmächtigte, Kerstin Gäfgen-Track, am Mittwoch in Hannover. Gäfgen-Track betonte, es gebe Menschen, die sich nicht kurzfristig testen lassen oder die Kosten dafür aufbringen können. Es habe sich gezeigt, dass die Abstands- und Hygieneregeln in den Gottesdiensten eingehalten würden. Zudem seien religiöse Veranstaltungen in der Corona-Verordnung ausdrücklich von der Pflicht zu 3G- oder 2G-Regelungen ausgenommen.“[18]
Die Befürworter einer 3G-Pflicht argumentierten damit, dass die Kirchen andernfalls ein „Hort von Impfskeptikern“ werden könnten. Diese Gruppe warnte davor, „die gesellschaftlichen Impfbemühungen zu unterlaufen“. Offenbar versteht sich auch das Kloster Wienhausen als „Staatskirche“, das ihr kulturelles Erbe nur Denjenigen zur Kenntnis bringen möchte, die brav und folgsam der Test- und Impfagenda folgen.
Giftige Substanzen, Gesundheitsschädigungen oder Malzeichen des Tieres
Dass die zum „Nachweis“ einer Corona-Infektion eingesetzten Tests giftige Substanzen enthalten, ist spätestens seit diesem Monat bekannt[19]. Wer also als kirchliche Gemeinschaft für die Teilnahme an einer Klosterführung einen vorhergehenden Corona-Test oder eine „Impfung“ fordert, nimmt billigend erhebliche Schädigungen der Gesundheit seiner Besucher in Kauf (siehe z. B. hier, hier, hier, hier, hier oder hier).
Nach Aussagen von Überlebenden satanisch ritueller Gewalt werde eine satanische Agenda oft auch unter dem Deckmantel des Christentums ausgeübt[20] und es gibt Stimmen, die die „Impfung“ mit dem „Malzeichen des Tieres“ gleichsetzen (siehe hier und hier). Hier sollte sich das Kloster Wienhausen der Frage stellen, ob es Vertrauen fördert, wenn gerade ein Kloster 3G und Masken fordert. So schrieb etwa „Der Sonntag. Wochenzeitung für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen“ am 19.09.2021:
„Während das Impfen für die einen einen Akt der Nächstenliebe und eine christliche Pflicht darstellt, ist es für die anderen das widergöttliche »Malzeichen des Tieres« aus der Johannesoffenbarung und ein »Werk der Finsternis«. Der Umgang mit dem SARS-CoV-2-Virus scheint eine regelrechte Bekenntnissituation heraufbeschworen zu haben. Manche der impfkritischen Christen fühlen sich bereits derartig ausgegrenzt und angefeindet wie einst als Christen in der DDR, so war es schon zu hören.“[21]
Wienhausen steht offenbar für Angst statt Glauben
Ganz offenbar betreibt das Kloster Wienhausen mit seiner Forderung nach FFP2-Maske und 3G eine Ausgrenzung all jener Christen, die den Maßnahmen gegenüber kritisch stehen.
Im oben zitierten Artikel wird auf Gemeinden in den USA verwiesen, in denen 2021 maskenfreie Gottesdienste praktiziert wurden, um „Glauben“ statt „Angst“ zu feiern[22]. Wienhausen praktiziert aber offenbar lieber „Angst“ statt „Glauben“.
[1] „Geschichte“ auf „kloster-wienhausen.de“. Aufzurufen unter https://www.kloster-wienhausen.de/klostergeschichte/geschichte.8.0.0.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[2] „Kloster Wienhausen: Prachtbau voller Kunstschätze“ auf „ndr.de“ vom 17.08.2018 um 13:01 Uhr. Aufzurufen unter https://www.ndr.de/ratgeber/reise/lueneburger_heide/Kloster-Wienhausen-Prachtbau-voller-Kunstschaetze,klosterwienhausen105.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[3] Carsten Richter „Lehrerin wechselt zum Kloster Wienhausen“ auf „cz.de“ vom 31.08.2022 um 16:23 Uhr. Aufzurufen unter https://www.cz.de/celler-land/wienhausen/neue-aebtissin-fruehere-lehrerin-simone-dannenfeld-ist-neue-aebtissin-am-kloster-wienhausen, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[4] „Geschichte“ auf „kloster-wienhausen.de“. Aufzurufen unter https://www.kloster-wienhausen.de/klostergeschichte/geschichte.8.0.0.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[5] „Besucherinformation“ auf „kloster-wienhausen.de“. Aufzurufen unter https://www.kloster-wienhausen.de/klostergeschichte/geschichte.8.0.0.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[6] „Geschichte“ auf „kloster-wienhausen.de“. Aufzurufen unter https://www.kloster-wienhausen.de/klostergeschichte/geschichte.8.0.0.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[7] Siehe z.B. „Lehrer fühlen sich durch Coronakrise belastet“ auf „aerzteblatt.de“ vom 26.11.2020. Aufzurufen unter https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/118752/Lehrer-fuehlen-sich-durch-Coronakrise-belastet, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[8] Sebastian Haak „Schulen in der Corona-Krise. Nicht offen, nicht geschlossen“ auf „insuedthueringen.de“ vom 21.12.2021 um 16:34 Uhr. Aufzurufen unter https://www.insuedthueringen.de/inhalt.schulen-in-der-corona-krise-nicht-offen-nicht-geschlossen.9dd2d0f1-c4d5-4b69-b4fa-527b50bc67f2.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[9] „Lehrerverband: Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern nicht weitgehend genug“ auf „science.lu“ vom 26.11.2020. Aufzurufen unter https://www.science.lu/de/lehrerverband-corona-beschluesse-von-bund-und-laendern-nicht-weitgehend-genug, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[10] „Präsident des Lehrerverband fordert strengere Corona-Regeln an Schulen“ auf „ludwigsburg24.com“ vom 13.11.2021. Aufzurufen unter https://www.ludwigsburg24.com/praesident-des-lehrerverband-fordert-strengere-corona-regeln-an-schulen/, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[11] Dirk Walter „„Hier gilt noch nicht einmal 3G“: Lehrer warnen vor unkontrollierten Elternabenden“ auf „merkur.de“ vom 11.11.2021 um 09:59 Uhr. Aufzurufen unter https://www.merkur.de/bayern/corona-bayern-3g-regel-schulen-lehrer-elternabende-zahlen-news-aktuell-zr-91106372.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[12] Dirk Walter „„Hier gilt noch nicht einmal 3G“: Lehrer warnen vor unkontrollierten Elternabenden“ auf „merkur.de“ vom 11.11.2021 um 09:59 Uhr. Aufzurufen unter https://www.merkur.de/bayern/corona-bayern-3g-regel-schulen-lehrer-elternabende-zahlen-news-aktuell-zr-91106372.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[13] „Simone Dannenfeld übernimmt die Leitung im Kloster Wienhausen“ auf „rundblick-niedersachsen.de“ vom 31.08.2022. Aufzurufen unter https://www.rundblick-niedersachsen.de/simone-dannenfeld-uebernimmt-die-leitung-im-kloster-wienhausen/, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[14] „Geschichte“ auf „kloster-wienhausen.de“. Aufzurufen unter https://www.kloster-wienhausen.de/klostergeschichte/geschichte.8.0.0.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[15] „Besucherinformation“ auf „kloster-wienhausen.de“. Aufzurufen unter https://www.kloster-wienhausen.de/klostergeschichte/geschichte.8.0.0.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[16] Raju, Elaine „Tod, Auferstehung und ewiges Leben im Matthäusevangelium. Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg“ Heidelberg, 2017, S. 54. Aufzurufen unter https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/24245/, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[17] Tilmann „Haberer Jenseits: Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ auf „sonntagsblatt.de“ vom 25.09.2019. Aufzurufen unter https://www.sonntagsblatt.de/artikel/glaube/jenseits-gibt-leben-nach-dem-tod-christentum-glaube, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[18] „Evangelische Kirche will weiter auf 3G-Regel verzichten“ auf „ndr.de“ vom 13.10.2021 um 17:08 Uhr. Aufzurufen unter https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Evangelische-Kirche-will-weiter-auf-3G-Regel-verzichten,corona8890.html, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[19] „Bernhard Costa: „In Antigen-Tests wurden Giftstoffe nachgewiesen!““ auf „auf1.tv“ vom 23.09.2022. Aufzurufen unter https://www.auf1.tv/nachrichten-auf1/bernhard-costa-in-antigen-tests-wurden-giftstoffe-nachgewiesen/, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[20] Siehe z. B. Chantal Frei „Ich rede! Mein Leben und Ausstieg aus satanisch ritueller Gewalt:“ Greven (Kindle Direct Publishing), 2021, S. 154 – 157.
[21] Stefan Seidel „Ein »Pieks« spaltet die Christen“ auf „sonntag-sachsen.de“ (Der Sonntag Nr. 38) vom 19.09.2021. Aufzurufen unter https://www.sonntag-sachsen.de/2021/38/ein-pieks-spaltet-die-christen, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.
[22] Stefan Seidel „Ein »Pieks« spaltet die Christen“ auf „sonntag-sachsen.de“ (Der Sonntag Nr. 38) vom 19.09.2021. Aufzurufen unter https://www.sonntag-sachsen.de/2021/38/ein-pieks-spaltet-die-christen, zuletzt aufgerufen am 25.09.2022.