Tarif­ana­ly­se: Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung der Hel­ve­tia (Stand 03.2021)

Zum 01.03.2021 hat die Hel­ve­tia Schwei­ze­ri­sche Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft AG ihre aktu­el­le Tier­kran­ken­ver­si­che­rung „Hel­ve­tia Pet­Ca­re“ für Kat­zen und Hun­de auf den Markt gebracht. Dabei wirbt das Unter­neh­men damit, dass die Tari­fe zusam­men mit Tier­ärz­ten ent­wi­ckelt wor­den sei­en. An die­ser Stel­le soll nur der Tarif für Hun­de näher bespro­chen werden.

Der Ver­si­che­rungs­schutz für Hun­de steht zur Ver­fü­gung in den Tarif­va­ri­an­ten Basis­schutz, Kom­pakt­schutz und Kom­fort­schutz. Ein­ge­schlos­sen ist jeweils der Hel­ve­tia Pet­Ca­re Schutzbrief.

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Die Jah­res­höchst­leis­tung für ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Heil­be­hand­lun­gen ein­schließ­lich Medi­ka­ti­on sowie Ope­ra­tio­nen pro Jahr hängt von der gewähl­ten Vari­an­te ab:

Eine spe­zi­el­le Tarif­va­ri­an­te rich­tet sich an Jagd- und Arbeits­hun­de. Die Jah­res­höchst­leis­tung für ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Heil­be­hand­lun­gen ein­schließ­lich Medi­ka­ti­on sowie Ope­ra­tio­nen beträgt 3.000 Euro pro Jahr. Für Jagd­hun­de besteht wie im Rah­men einer Jagd­hun­de­un­fall- bzw. Bewe­gungs­jagd­ver­si­che­rung auch Ver­si­che­rungs­schutz bei Tod, Not­tö­tung bzw. Abhan­den­kom­men eines Jagd­hun­des, der wäh­rend der Jagd­aus­übung oder der Nach­su­che einen töd­li­chen Unfall erlei­det oder für einen ver­si­cher­ten Jagd­hund, der auf­grund eines Unfalls wäh­rend der Jagd­aus­übung oder wäh­rend der Nach­su­che not­ge­tö­tet wer­den muss bzw. abhandenkommt.

Je nach gewähl­tem Tarif muss sich der Ver­si­che­rungs­neh­mer an jedem Scha­den mit einem Selbst­be­halt beteiligen:

  • Basis: 20 Pro­zent Selbst­be­tei­li­gung
  • Kom­pakt: 20 Pro­zent Selbst­be­tei­li­gung (ent­fällt für Leis­tun­gen aus der Gesundheitsvorsorge)
  • Kom­fort: in den ers­ten vier Jah­ren sowie für Gesund­heits­vor­sor­ge und Kas­tra­ti­on ohne Selbst­be­tei­li­gung (abwei­chend 20 Pro­zent für Hun­de ab einem Alter von 4 Jah­ren mit Beginn des dar­auf­fol­gen­den Ver­si­che­rungs­jah­res)

Optio­nal kön­nen die Tari­fe Pet­Ca­re Kom­pakt und Pet­Ca­re Kom­fort um fol­gen­de Bau­stei­ne ergänzt wer­den, so dass der Ver­si­che­rungs­schutz den Cha­rak­ter einer ech­ten Tier­kran­ken­ver­si­che­rung erhält:

  • Alter­na­ti­ve Heilmethoden
  • Zahn­zu­satz­schutz

Ohne die­se Leis­tun­gen spricht die Hel­ve­tia in ihren Bedin­gun­gen vom so genann­ten „OP-Schutz“. Aus dem Ange­bots­rech­ner ist dies nicht erkennbar.

Quel­le: Screen­shot vom 20.06.2021 auf https://​www​.hel​ve​tia​.com/​d​e​/​b​2​c​t​o​o​l​s​/​t​i​e​r​k​r​a​n​k​e​n​B​2​C​/​a​p​p​/​#​/​s​t​e​p​/​q​u​ote
Quel­le: Screen­shot vom 20.06.2021 auf https://​www​.hel​ve​tia​.com/​d​e​/​b​2​c​t​o​o​l​s​/​t​i​e​r​k​r​a​n​k​e​n​B​2​C​/​a​p​p​/​#​/​s​t​e​p​/​q​u​ote

Auch das Pro­dukt­in­for­ma­ti­ons­blatt ist wenig trans­pa­rent. Die­ses stellt als zusätz­li­che Schutz­va­ri­an­ten „Ope­ra­ti­ons­kos­ten für Hund und Kat­zen“ bzw. „Unfall für Hun­de“ dar. Bedin­gungs­sei­tig sind die­se nicht erkennbar.

Im Antrag der Hel­ve­tia anzu­ge­ben ist alter­na­tiv eine Täto­wier- oder Chip­num­mer. Spä­tes­tens im Scha­den­fall ist eine sol­che erfor­der­lich, wenn­gleich die Bedin­gun­gen hier­zu kei­ne Klar­stel­lung vorsehen.

Quel­le: Screen­shot vom 18.06.2021 auf https://​www​.hel​ve​tia​.com/​d​e​/​b​2​c​t​o​o​l​s​/​t​i​e​r​k​r​a​n​k​e​n​B​2​C​/​a​p​p​/​#​/​s​t​e​p​/​p​r​o​f​i​les

Bei Bean­tra­gung des Ver­si­che­rungs­schut­zes ist unter ande­rem anzu­ge­ben, ob das zu ver­si­chern­de „Tier bis­her frei von Krank­hei­ten und Unfäl­len“ ist. Dies lässt sich so inter­pre­tie­ren, dass ein Ver­si­che­rungs­neh­mer auch sol­che Erkran­kun­gen anzu­ge­ben hat, die ihm bei Antrags­stel­lung selbst nicht bekannt sind, z. B. Impf­schä­den wie Autis­mus und Epi­lep­sie[1], die noch nicht fest­ge­stellt wur­den. Wie bei Men­schen wer­den vor allem sol­che Impf­schä­den erfasst, die zeit­na­he nach einer Imp­fung auf­tre­ten[2]. Ohne ein akti­ves Mel­de­sys­tem ist es wenig wahr­schein­lich, dass ein Tier­be­sit­zer selbst jeden denk­ba­ren Scha­den erkennt. Dar­über hin­aus impli­ziert „bis­her“, dass sämt­li­che Erkran­kun­gen anzu­ge­ben sind, unter denen das zu ver­si­chern­de Tier je gelit­ten hat.

Teil­wei­ser Ver­zicht auf War­te­zeit für ver­kehrs­un­fall­be­ding­te Behandlungen

Im Rah­men der Hun­de­ope­ra­ti­ons­kos­ten­ver­si­che­rung gilt eine all­ge­mei­ne War­te­zeit von drei Mona­ten ab Ver­trags­be­ginn. Anders als im Basis­schutz ent­fällt die War­te­zeit für erfor­der­li­che Unter­su­chun­gen und/oder Ope­ra­tio­nen infol­ge eines Ver­kehrs­un­falls sowie Kos­ten für Vor­sor­ge­maß­nah­men im Kom­pakt­schutz und Kom­fort­schutz. Das Vor­lie­gen eines Ver­kehrs­un­falls ist anhand eines poli­zei­li­chen Pro­to­kolls nachzuweisen.

Für defi­nier­te Ope­ra­tio­nen besteht abwei­chend eine ver­län­ger­te War­te­zeit von 6 Mona­ten:

  • Hüft­ge­lenks­dys­pla­sie (HD)
  • Ellen­bo­gen­dys­pla­sie (ED) bzw. Osteo­chon­dro­sis­dis­se­cans (OCD) / Frak­tu­rier­ter Pro­ces­sus coro­no­ide­us (FPC)
  • Herz­er­kran­kun­gen, All­er­gien und Schilddrüsenerkrankungen
  • Gold­aku­punk­tur bzw. Implantate
  • Kryptor­chis­mus
  • Entro­pi­um
  • Ektro­pi­um
  • Nabel­bruch
  • Arthro­sen
  • Brachy­ze­pha­les Syndrom
  • Epi­lep­sie

Im OP-Tarif wer­den auch nach der War­te­zeit kei­ne Leis­tun­gen für Kör­per­er­satz­stü­cke (Pro­the­sen) und Gold­aku­punk­tur bzw. Implan­ta­te übernommen.

Ein­ge­schränk­te Auslandsdeckung

Der besteht inner­halb der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sowie für vor­über­ge­hen­de Aus­lands­auf­ent­hal­te bis zu 12 Mona­ten ab Aus­rei­se­da­tum. Für Leis­tungs­fäl­le außer­halb der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land besteht ein Leis­tungs­an­spruch maxi­mal im Umfang der in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land gel­ten­den Gebüh­ren­ord­nung für Tier­ärz­te (GOT). In der Regel wer­den im Aus­land Pau­scha­len pro Ope­ra­ti­on übernommen.

Ver­ein­bart wer­den kann wahl­wei­se eine Ver­trags­lauf­zeit von ein bis drei Jah­ren. Inwie­fern die Hel­ve­tia einen Lauf­zeit­nach­lass bie­tet, ist nicht bekannt.

Jähr­li­che Bei­trags­an­pas­sung um 9 Pro­zent ab dem 4. Versicherungsjahr

Ver­si­che­rungs­fä­hig sind gesun­de Hun­de, die min­des­tens drei Mona­te alt sind und bis zum Ende der 12. Lebens­wo­che bereits mit der „Grund­im­mu­ni­sie­rung (Erst­imp­fung) ver­sorgt wur­den bzw. wo mit der Grund­im­mu­ni­sie­rung begon­nen wur­de.“ Für den Tarif „Jäger“ auf­nah­me­fä­hig sind Hun­de, für die „ein Nach­weis über den jagd­li­chen Ein­satz oder einer jagd­li­chen Aus­bil­dung“ vor­liegt. „Zusätz­lich kön­nen auch so genann­te „Arbeits­hun­de“ wie z.B. Blin­den­hun­de, Ret­tungs­hun­de, The­ra­pie­hun­de, Such­hun­de, Wach­hun­de o.Ä. mit ent­spre­chen­dem Nach­weis im Tarif Jagd-/Ar­beits­hun­de ver­si­chert wer­den.“

Der Bei­trag rich­tet sich nach dem Hun­de­al­ter bei Ver­trags­ab­schluss.  Der Bei­trag beträgt 36,90 Euro monat­lich im Basis-Tarif, 44,90 Euro monat­lich im Kom­pakt-Tarif bzw. 64,90 Euro im Kom­fort-Tarif. Für die Bau­stei­ne „Alter­na­ti­ve Heil­me­tho­den“ bzw. „Zahn­zu­satz­schutz“ wird ein Zuschlag von 8,90 Euro bzw. 9,90 Euro monat­lich erho­ben. Die ver­ein­bar­ten Prä­mi­en sind unab­hän­gig von der Ras­se des zu ver­si­chern­den Tieres.

Wäh­rend der Lauf­zeit des Ver­tra­ges wird die zu zah­len­de Prä­mie an das stei­gen­de Tier­al­ter ange­passt und erhöht sich ab einem Alter des ver­si­cher­ten Tie­res von 4 Jah­ren mit Beginn des dar­auf­fol­gen­den Ver­si­che­rungs­jah­res um jähr­lich 9 Prozent.

Für unter­jäh­ri­ge Zahl­wei­se wird ein Raten­zah­lungs­zu­schlag erho­ben. Die­ser beträgt bei monat­li­cher Zahl­wei­se 7 Prozent.

Wei­te­re bei­trags­re­le­van­te Merk­ma­le bzw. Rabatt­merk­ma­le sind nicht bekannt.

Scha­den­be­ding­te Kün­di­gung nicht ausgeschlossen

Die Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung wird auf unbe­fris­te­te Zeit geschlos­sen. Ver­si­che­rungs­neh­mer und Ver­si­che­rer kön­nen den Ver­trag mit Frist von drei Mona­ten zum Ende der ursprüng­lich abge­schlos­se­nen Lauf­zeit kün­di­gen, anschlie­ßend mit Frist von drei Mona­ten zur jewei­li­gen Haupt­fäl­lig­keit. Ein Ver­zicht auf das ordent­li­che Kün­di­gungs­recht besteht nicht.

Im Scha­den­fall besteht bei der Hel­ve­tia unter bestimm­ten Umstän­den ein Ver­zicht auf das Kün­di­gungs­recht:

„Unser Recht zur Kün­di­gung nach Ein­tritt eines Ver­si­che­rungs­falls erlischt nach Ablauf von drei Jah­ren seit Vertragsbeginn.

Ist der Ver­si­che­rungs­fall vor Ablauf die­ser Frist ein­ge­tre­ten, kön­nen wir das Recht auch nach Ablauf der Frist gel­tend machen.“

Die Haupt­fäl­lig­keit rich­tet sich nach dem Ver­si­che­rungs­be­ginn des Ver­tra­ges. Das Ver­si­che­rungs­jahr weicht somit regel­mä­ßig vom Kalen­der­jahr ab.

Im Unter­schied zu vie­len Wett­be­wer­ben beinhal­tet bereits der soge­nann­te „OP-Tarif“ der Hel­ve­tia Leis­tun­gen, die übli­cher­wei­se Bestand­teil einer Hundekranken‑, nicht jedoch einer Hun­de­ope­ra­ti­ons­kos­ten­ver­si­che­rung sind, so z. B. mit Aus­nah­me des Basis-Tarifs Kos­ten für Gesund­heits­vor­sor­ge (Imp­fun­gen, Wurm­ku­ren, Floh- und Zecken­mit­tel, Zahn­pro­phy­la­xe, Gesundheitscheck).

Aus­ge­wähl­te Leis­tun­gen des Tarifs Pet­Ca­re Kom­fort der Helvetia

  • Freie Tier­arzt­wahl.
  • Erstat­tet wer­den Leis­tun­gen inner­halb der Gebüh­ren­ord­nung für Tier­ärz­te (GOT), mit Begrün­dung des Tier­arz­tes bis zum drei­fa­chen Satz, bei Inan­spruch­nah­me des Not­diens­tes bis zum vier­fa­chen Satz, ansons­ten bis zum zwei­fa­chen Satz. Meist erfolgt in der Pra­xis eine Abrech­nung zum zwei- bis drei­fa­chen Satz GOT, ver­ein­zelt auch zum vier­fa­chen Satz.
  • Erfor­der­li­che Kos­ten der medi­zi­nisch not­wen­di­gen Dia­gnos­tik (z. B. CT. MRT oder Ultra­schall) und Heil­be­hand­lung ein­schließ­lich Ope­ra­tio­nen (d. h. Ein­griff unter Injek­ti­ons- und Inha­la­ti­ons­nar­ko­se) und der Medi­ka­ti­on infol­ge Krank­heit oder Unfall.
  • Kos­ten­über­nah­me für Vor- und Nach­be­hand­lun­gen der ver­si­cher­ten Hun­de im Zusam­men­hang mit einer ver­si­cher­ten Operation:

„Zu den Ope­ra­ti­ons­kos­ten zählt die Behand­lung bzw. Unter­su­chung, die zur Fest­stel­lung der ent­spre­chen­den Dia­gno­se erfor­der­lich war. Sind wegen der­sel­ben Krank­heit oder eines Unfalls meh­re­re Ope­ra­tio­nen erfor­der­lich, so zählt die prä- und post­ope­ra­ti­ve Behand­lung bzw. Unter­su­chung inklu­si­ve der Unter­brin­gungs­kos­ten und die OP bis zum 20. Tag danach als ein zusam­men­hän­gen­der Versicherungsfall.“

  • Kein Aus­schluss für nicht­in­va­si­ve bzw. mini­mal­in­va­si­ve Ope­ra­ti­ons­me­tho­den sowie für Punk­ti­on (z. B. wegen Flüssigkeitsentfernung).
  • Eine Ope­ra­ti­on zur Fremd­kör­per­ent­fer­nung (z. B. Gran­nen) zählt als ver­si­cher­tes Unfall­ereig­nis. Wäh­rend eine endo­sko­pi­sche Behand­lung im OP-Tarif nicht ver­si­chert ist, ist nicht klar­ge­stellt, ob eine Fremd­kör­per­ent­fer­nung ohne Endo­skop unter den Ver­si­che­rungs­schutz fällt
  • Kos­ten für Kas­tra­ti­on auf­grund von Pro­phy­la­xe, Schein­träch­tig­keit sowie ver­hal­tens­be­dingter Kas­tra­ti­on bei männ­li­chen Tie­ren bis 100 Euro bzw. bis 200 Euro bei weib­li­chen Tie­ren. Dies gilt aller­dings nur, wenn der Ver­si­che­rungs­neh­mer sich nicht nur für den rei­nen OP-Tarif ent­schie­den hat. Dar­über hin­aus Kos­ten der Kas­tra­ti­on bei bös­ar­ti­gen (mali­gnen) Zubil­dun­gen der Geschlechts­or­ga­ne.
  • Nach Ablauf der War­te­zeit von sechs Mona­ten Ver­si­che­rungs­schutz für Gold­akku­punk­tur bzw. Implan­ta­te sowie die dadurch beding­te tier­ärzt­li­che Behand­lung. Die Mit­ver­si­che­rung setzt vor­aus, dass Ver­si­che­rungs­neh­mer nicht nur den rei­nen OP-Tarif ver­si­chert hat.
  • Nach einer War­te­zeit von sechs Mona­ten Ver­si­che­rungs­schutz auch für Pec­ti­neus-Myoek­to­mie (Ope­ra­ti­ve Heil­be­hand­lung der Hüft­ge­lenk-Dys­pla­sie), Ope­ra­tio­nen infol­ge des brachy­ze­pha­len Syn­droms (Kurz- bzw. Rund­köp­fig­keit) sowie wegen Nabelbruchs
  • Für Phy­sio­the­ra­pie durch einen aner­kann­ten Phy­sio­the­ra­peu­ten mit qua­li­fi­zier­ter Zusatz­aus­bil­dung wer­den bis zu 400 Euro pro Jahr über­nom­men. Die­se bezieht sich auf eine Nach­be­hand­lung von Ope­ra­tio­nen nach Lahm­hei­ten (z. B. Dys­pla­si­en, Wir­bel­säu­len­er­kran­kun­gen) und dadurch ent­stan­de­ne Ver­span­nun­gen, Mus­kel­atro­phien sowie Ein­schrän­kun­gen der Gelenk­be­weg­lich­keit. Dar­über gilt der Ver­si­che­rungs­schutz für die phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung von Läh­mun­gen bei Band­schei­ben­vor­fäl­len, Cau­da equi­na sowie ortho­pä­di­schen Erkran­kun­gen, die zu neu­ro­lo­gi­schen Aus­fäl­len füh­ren und dadurch ent­stan­de­ne Ver­span­nun­gen, Atro­phien, Ein­schrän­kun­gen der Gelenk­be­weg­lich­keit sowie Gleich­ge­wichts- und Koordinationsstörungen.
  • Über­nah­me von Wege­geld, Rei­se­kos­ten oder Ver­weil­geld für Haus­be­su­che des Tier­arz­tes von nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen trans­port­un­fä­hi­gen Tie­ren. Das Feh­len eines Trans­port­mit­tels begrün­det kei­nen Anspruch auf Haus­be­such. Rei­se­kos­ten des Ver­si­che­rungs­neh­mers (Bus, Bahn, Taxe etc.) zum Zwe­cke der Behand­lung des ver­si­cher­ten Tie­res wer­den in kei­nem Fall ersetzt. Da der Begriff „Behand­lungs­fall“ an kei­ner ande­ren Stel­le der Bedin­gun­gen vor­kommt, ist anzu­neh­men, dass ein „Ver­si­che­rungs­fall“ gemeint ist (sie­he z. B. Zif­fer 4.1 TK 2021 sowie Zif­fer 3 Hel­ve­tia Pet­Ca­re Schutzbrief).
  • Über­nah­me der Kos­ten für Wund­schutz / Hilfs­mit­tel (z. B. Medi­cal Pet­shirt, Tra­ge­vor­rich­tun­gen, Geh­hil­fen, Geschirr). Je Behand­lungs­fall wer­den die­se nur ein­mal übernommen.
  • Ver­sor­gung des ver­si­cher­ten Hun­des bei medi­zi­nisch not­wen­di­gem Kran­ken­haus­auf­ent­halt oder bei medi­zi­ni­scher Reha­maß­nah­me des Hun­de­hal­ters für bis zu 30 Tage à 5 Euro. Der Leis­tungs­an­spruch beginnt mit dem zwei­ten Tag der Unter­brin­gung des Tie­res. Dar­über hin­aus wer­den ab dem zwei­ten Tag für bis zu 30 Tage pro Jahr auch die Unter­brin­gungs­kos­ten des Tie­res bis zu 10 Euro pro Tag übernommen
  • Infor­ma­tio­nen über Einreise‑, Qua­ran­tä­ne- und Impf­be­stim­mun­gen des Ziel­or­tes und zum vor­ge­schrie­be­nen Euro­päi­schen Gesund­heits­pass.
  • Kos­ten für Gesund­heits­vor­sor­ge (Imp­fun­gen, Wurm­ku­ren, Floh- und Zecken­mit­tel, Zahn­pro­phy­la­xe, Gesund­heits­check) wer­den bis in Höhe von 70 Euro pro Jahr über­nom­men. Nicht ver­si­chert sind sons­ti­ge Vor­sor­ge­leis­tun­gen, die nicht direkt im Zusam­men­hang mit einer Krank­heit oder einem Unfall stehen.
  • Schutz­brief­leis­tun­gen nur inner­halb der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land mit 24h-Not­ruf-Tele­fon (Nen­nung, Ver­mitt­lung und Orga­ni­sa­ti­on der Unter­brin­gun­gen in Tier­pen­sio­nen, Aus­füh­ren des Haus­tiers, Orga­ni­sa­ti­on von Tier­fut­ter inkl. Besor­gung von Medi­ka­men­ten, Erstat­tung für Not­fall-Trans­port zu einem Tier­arzt, Orga­ni­sa­ti­on von Fahr­diens­ten zum Tier­arzt sowie Recher­che, Nen­nung und Ver­mitt­lung von orts­na­hen Tier­ärz­ten und Tierbestattern)
  • Bei Ver­ein­ba­rung des Bau­steins Hel­ve­tia Pet­Ca­re Zahn­zu­satz­schutz gegen Zuschlag wer­den bis zu 500 Euro pro Ver­si­che­rungs­jahr für zahn­ärzt­li­che Behand­lung und Medi­ka­ti­on wegen Milch­ca­ni­ni, Wur­zel­be­hand­lung, Zahn­fül­lung, Anoma­lien, Kor­rek­tu­ren, Ging­vio­plas­tik sowie Zahn­ersatz über­nom­men. Dabei gilt eine War­te­zeit von drei Mona­ten. Ohne Ver­ein­ba­rung des Bau­steins wer­den kei­ne Kos­ten für kos­me­ti­sche Zahn­be­hand­lung, Kor­rek­tur von Zahn- und Zahn­fül­lun­gen, Ging­vio­plas­tik (Zahn­fleischer­satz), Gold­aku­punk­tur bzw. Implan­ta­te sowie Zahn­ex­trak­tio­nen und die dadurch beding­te tier­ärzt­li­che Behand­lung über­nom­men. Die ein­gangs nicht benann­ten Behand­lun­gen (z. B. Gold­aku­punk­tur) blei­ben also auch bei Ver­ein­ba­rung des Zahn­bau­steins aus­ge­schlos­sen. Zahn­pro­phy­la­xe wird bis 70 Euro pro Jahr übernommen.
  • Sofern der Bau­stein Hel­ve­tia Pet­Ca­re Alter­na­ti­ve Heil­me­tho­den gegen Zuschlag ein­ge­schlos­sen wird wer­den bis zu 500 Euro je Ver­si­che­rungs­jahr für alter­na­ti­ve Heil­me­tho­den über­nom­men. Dabei hat sich der Ver­si­che­rungs­neh­mer mit 20 Pro­zent an den Kos­ten zu betei­li­gen. Bei­spiel­haft benann­te Heil­me­tho­den sind Aku­punk­tur, Aku­pres­sur, Homöo­pa­thie, Laser­the­ra­pie, Magnet­feld­the­ra­pie, Neu­ral­the­ra­pie, Bio­re­so­nanz­the­ra­pie, Bach­blü­ten­the­ra­pie, Phy­to­the­ra­pie sowie Leis­tun­gen der Chi­ro­pra­xis. Kei­ne aus­drück­li­che Mit­ver­si­che­rung von Osteo­pa­thie, Heil­prak­ti­ker­leis­tun­gen sowie rege­ne­ra­ti­ve The­ra­pien (z. B. Auto­lo­ges Kon­di­tio­nier­tes Plas­ma, Ortho­kin-Ver­fah­ren, Platel­e­let Rich Plas­ma oder Stamm­zel­len­the­ra­pie). Inwie­fern die­se Leis­tun­gen über den Bau­stein mit­ver­si­chert sind, ist unklar.
  • Ver­zicht auf das Kün­di­gungs­recht im Scha­den­fall, wenn der Ver­trag min­des­tens drei Jah­re unge­kün­digt bestan­den hat (sie­he Aus­zug Bedin­gungs­text oben)

Aus­ge­wähl­te Ein­schrän­kun­gen des Tarifs Pet­Ca­re Kom­fort der Helvetia

  • Ver­si­che­rungs­schutz nur mit Anga­ben zum Gesund­heits­zu­stand, wobei die Antrags­fra­ge zeit­lich unbe­fris­tet und sehr offen for­mu­liert ist. Dies erhöht das Risi­ko einer ver­se­hent­li­chen vor­ver­trag­li­che Anzeigepflichtverletzung
  • Inno­va­ti­ons­klau­sel (Update-Garan­tie) gilt nach dem Wort­laut der Bedin­gun­gen nur, wenn durch ein Tari­f­up­date aus­schließ­lich Ver­bes­se­run­gen vor­ge­nom­men wer­den, d.h. es besteht kein Anspruch auf die­se Leis­tung, wenn ein Tari­f­up­date neben bei­spiels­wei­se 20 Ver­bes­se­run­gen eine ein­zi­ge Stel­le besitzt, die auch zum Nach­teil des Kun­den füh­ren könnte.
  • Kein Ver­zicht auf das ordent­li­che Kündigungsrecht
  • Sofern der Ver­si­che­rungs­neh­mer sich für den rei­nen „OP-Schutz“ ent­schei­det, sind fol­gen­de Leis­tun­gen ausgeschlossen:
  • Kör­per­er­satz­stü­cke (Pro­the­sen). Sie­he unten.
  • Gold­aku­punk­tur, Implan­ta­te und Zahn­ex­trak­tio­nen
  • Nach­be­hand­lun­gen im Zusam­men­hang mit einer ver­si­cher­ten ambu­lan­ten oder sta­tio­nä­ren Heil­be­hand­lung bis maxi­mal 20 Tage danach
  • Kas­tra­ti­on über bös­ar­ti­ge (mali­gne) Zubil­dung der Geschlechts­or­ga­ne hinaus
  • Endo­sko­pien bzw. Biop­sien (soweit nicht in direk­tem Zusam­men­hang mit einer Ope­ra­ti­on). Endo­sko­pien sind in der Regel als rein dia­gnos­ti­sche Metho­den anzu­se­hen. Dane­ben gibt es auch the­ra­peu­ti­sche Endo­sko­pien (z. B. Ent­fer­nung von Fremd­kör­pern in der Nase mit­tels Rhinoskopie).
  • Unfall­be­dingt maxi­mal 1.500 Euro pro Jahr für ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Heil­be­hand­lung ein­schließ­lich Medi­ka­ti­on sowie Operationen
  • Kein Ver­si­che­rungs­schutz besteht für eine Ope­ra­ti­on wegen medi­zi­nisch not­wen­di­ger Pro­the­sen (künst­li­che Glied­ma­ßen, künst­li­che Gelen­ke, künst­li­che Orga­ne und Organ­tei­le, so z. B. ein künst­li­ches Hüft­ge­lenk). Die Bedin­gun­gen sug­ge­rie­ren, dass der Aus­schluss nur dann bestehe, wenn der OP-Tarif gewählt wur­de. Das Pro­dukt­in­for­ma­ti­ons­blatt oder die Bedin­gun­gen sehen jedoch an kei­ner Stel­le einen Ein­schluss vor.
  • Kein Ver­si­che­rungs­schutz für Kos­ten, die im Zusam­men­hang mit dem Beleg­vor­gang (Fort­pflan­zungs­pro­zess) bei Hun­de­zucht oder einer Träch­tig­keit ste­hen (z. B. Kai­ser­schnitt)
  • Kos­ten für eine Ver­hal­tens­the­ra­pie wer­den nur über­nom­men, wenn die­se als kom­ple­men­tä­re Behand­lungs­me­tho­de erfolgt und zu einem schnel­le­ren Hei­lungs­er­folg führt
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung der Ent­fer­nung von Gift - / Schad­kör­pern, sofern die­se nicht im Ein­zel­fall eine ver­si­cher­te Ope­ra­ti­on darstellen
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung von Ope­ra­tio­nen des ver­si­cher­ten Hun­des, die der Her­stel­lung des jewei­li­gen Ras­se­stan­dards oder ästhe­ti­schen Aus­se­hens die­nen (z. B. am Gebiss)
  • Nicht ver­si­chert sind die Fol­gen von Män­geln oder Krank­hei­ten, die bei Beginn der Ver­si­che­rung bereits nach­weis­lich vor­han­den waren, ein­schließ­lich ange­bo­re­ner Fehl­ent­wick­lun­gen. Die­ser Aus­schluss kann so ver­stan­den wer­den, dass auch gene­tisch beding­te Fehl­ent­wick­lun­gen aus­ge­schlos­sen sein sol­len, sofern der Ver­si­che­rungs­neh­mer bei Antrags­stel­lung Kennt­nis davon hatte.
  • Kei­ne Klar­stel­lung, inwie­fern neben Kos­ten für eine Kas­tra­ti­on auch Kos­ten für Ste­ri­li­sa­ti­on über­nom­men werden
  • Kei­ne aus­drück­li­che Mit­ver­si­che­rung der Kos­ten für das Ruhig­stel­len ver­si­cher­ter Hun­de durch Sedie­rung / Lokal­an­äs­the­sie, z. B. beim Ver­nä­hen klei­ne­rer Wun­den. Unter Umstän­den könn­te eine Seda­ti­on als „Teil­nar­ko­se“ ver­stan­den werden.
  • Kei­ne aus­drück­li­che Mit­ver­si­che­rung der Kos­ten für kon­ven­tio­nel­le Geburts­hil­fe und kei­ne Kos­ten­über­nah­me für die Erst­be­hand­lung der Wel­pen einer ver­si­cher­ten Hün­din bzw. Ope­ra­tio­nen von Wel­pen, die kurz nach der Nie­der­kunft des ver­si­cher­ten Mut­ter­tiers erfor­der­lich werden
  • Kei­ne bedin­gungs­sei­ti­ge Mit­ver­si­che­rung von Tel­e­dia­gnos­tik und Tele­be­ra­tung in Bezug auf eine ver­si­cher­te Ope­ra­ti­on durch einen Tierarzt
  • Kei­ne Mit­ver­si­che­rung von Krank­hei­ten und Unfäl­le, die durch Erd­be­ben, Über­schwem­mun­gen oder Kern­ener­gie entstehen
  • Kein Ver­si­che­rungs­schutz für Krank­hei­ten und Behand­lun­gen, die infol­ge von Epi­de­mien oder Pan­de­mien entstehen
  • Kei­ne Über­nah­me der Kos­ten für eine tier­ärzt­li­che Kenn­zeich­nung durch einen Iden­ti­fi­zie­rungs­chip nach ISO-Norm
  • Kei­ne Über­nah­me der Kos­ten für Pfle­ge­mit­tel (z. B. Haut- und Fellpflegeprodukte)
  • Kei­ne Über­nah­me von Rück­rei­se­kos­ten für das ver­si­cher­te Tier bei Scha­den­fäl­len im Ausland
  • Kei­ne Über­nah­me der not­wen­di­gen Kos­ten für Ein­schlä­fe­rung durch Injektion.
  • Kein Ver­si­che­rungs­schutz für medi­zi­ni­sche Maß­nah­men, deren Behand­lung nicht nach dem all­ge­mein aner­kann­ten Stand der Wis­sen­schaft als geeig­net erschei­nen (sie­he Zif­fer 5.3 ZK 2021). Ent­spre­chend sind wis­sen­schaft­lich nicht aner­kann­te Dia­gno­se- und The­ra­pie­maß­nah­men sowie Ope­ra­tio­nen und Heil­be­hand­lun­gen durch Nicht­tier­ärz­te aus­ge­schlos­sen. Da Wis­sen­schaft vom Dis­kurs lebt und es immer sein kann, dass eine bestimm­te Heil­me­tho­de in ein­zel­nen Län­dern als Stan­dard gilt, in ande­ren hin­ge­gen als (noch) umstrit­ten, ist eine sol­che Rege­lung ten­den­zi­ell streitanfällig
  • Kein aus­drück­li­ches Recht des Ver­si­che­rungs­neh­mers auf Direkt­ab­rech­nung mit dem Tier­arzt / der Tierklinik.
  • Nicht ver­si­chert sind Kos­ten für Krank­heit und Unfall sowie für die Behand­lung chro­ni­scher Erkran­kun­gen und für Ein­grif­fe auf­grund von ange­bo­re­nen Fehl­ent­wick­lun­gen, die bei Beginn des Ver­si­che­rungs­schut­zes bereits nach­weis­lich vor­han­den waren.
  • Der Ver­si­che­rungs­neh­mer ist ver­pflich­tet, die von einem aner­kann­ten Tier­arzt emp­foh­le­nen und in den Bedin­gun­gen benann­ten Impf- und Vor­sor­ge­maß­nah­men zur Vor­beu­gung von Erkran­kun­gen durch­füh­ren zu las­sen. Vor­ge­schrie­be­ne Imp­fun­gen betref­fen sol­che gegen Stau­pe, Hepa­ti­tis, Lep­tos­pi­ro­se, Par­vo­vi­ro­se, Zwin­ger­hus­ten und Tollwut.
  • Kein Ver­si­che­rungs­schutz für Krank­hei­ten, die infol­ge einer in den Bedin­gun­gen vor­ge­schrie­be­nen, jedoch unter­las­se­nen Imp­fung auf­tre­ten oder auf­ge­tre­ten sind. Dies könn­te man so aus­le­gen, dass eine hun­dert­pro­zen­ti­ge Wirk­sam­keit von Imp­fun­gen gegen z. B. Stau­pe oder Toll­wut unter­stellt wird. Andern­falls dürf­te es dem Ver­si­che­rer schwer­fal­len, den Gegen­be­weis anzu­tre­ten, dass ein Tier trotz durch­ge­führ­ter Imp­fung den­noch erkrankt wäre.
  • Für ver­si­cher­te Hun­de, die älter als vier Jah­re alt sind, 20 Pro­zent Selbst­be­halt außer bei Gesund­heits­vor­sor­ge sowie für ver­si­cher­te Kastrationen

Hin­weis: eine Über­prü­fung der Inhal­te durch den Anbie­ter ist aus­drück­lich nicht erfolgt.


[1] Sie­he z. B. „Natur­heil­pra­xis für Hun­de“ auf „tier​heil​prak​ti​ker​-hun​de​-gesund​heit​.de“. Auf­zu­ru­fen unter https://​tier​heil​prak​ti​ker​-hun​de​-gesund​heit​.de/​d​e​r​-​i​m​p​f​-​w​a​h​n​s​i​nn/, zuletzt auf­ge­ru­fen am 18.06.2021

[2] Sie­he z. B. „Gesun­der Hund. War­um imp­fen wir über­haupt und was für Impf­schä­den kann es geben“ auf „the​pell​mell​pack​.de“ vom 23.02.2017. Auf­zu­ru­fen unter https://​the​pell​mell​pack​.de/​w​a​r​u​m​-​i​m​p​f​e​n​-​i​m​p​f​f​o​l​g​e​n​-​i​m​p​f​s​c​h​a​d​en/, zuletzt auf­ge­ru­fen am 18.06.2021

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